66095: Thriller (German Edition)
geschaffen hatte, und fragte sich, ob dies Gottes Absicht gewesen war. Sie dachte an die vielen schrecklichen Dinge, die geschehen waren, weil Menschen diesen Stein in ihren Besitz bringen und sein Geheimnis ergründen wollten. Ob auch dies Gottes Absicht gewesen war? Dann dachte sie an Dr. Swain und seine Theorie über diesen Stein. Sie hatte ihre eigene Theorie über den Stein – eine Theorie, die sie seit ihrer Rückkehr aus dem Krankenhaus fast jeden Abend weiterentwickelt hatte. Diese Theorie hatte nichts zu tun mit Supraleitern, Quark-Zerfall oder sonst einer wissenschaftlichen Begrifflichkeit, mit der man den Stein bisher beschrieben hatte.
Cricket stellte sich gern vor, der Stein sei ein Herz, eine wundersame, gefährliche Pumpe, die fähig war, Energie zu verstärken und zu beschleunigen, so wie das menschliche Herz das Blut schneller fließen lassen und in Bahnen lenken konnte.
Das Herz konnte drei Menschen wie Cricket, ihren Vater und ihre Mutter mit derselben Leichtigkeit miteinander verschmelzen, mit der der Stein Metalle in exotische Elemente verwandeln konnte. Geniale Menschen wie Gregor, die ihr Herz verleugneten, wurden zu Verrückten und zu Mördern. Auf der Suche nach diesem Stein, den jeder Mensch doch schon als Herz in sich trägt, hatten sich Männer wie Mann, Kelly und sogar Lyons von ihren Mitmenschen abgekehrt.
Ihre Mutter hatte mit ansehen müssen, was ihrer Freundin Schreckliches zustieß, und sie hatte sich in den finstersten Gängen ihres Geistes verirrt. Aber ihr Herz hatte ihr schließlich den Ausweg gezeigt. Ihr Vater besaß ein größeres Herz als sonst jemand, den sie kannte. Aber in der Höhle hatte es eine Situation gegeben, in der auch er nicht mehr weiter gewusst hatte. Mit Whitneys Hilfe hatte er seine Verzweiflung überwunden. Aus diesem Erlebnis war er gestärkt und gleichzeitig noch mitfühlender und rücksichtsvoller hervorgegangen.
Cricket lächelte und hielt den Stein in das warme Licht des Mondes. Sie staunte darüber, wie die haarfeinen Adern aus schwarzem Kristall das Mondlicht einfingen und es aufleuchten und glitzern ließen wie einen Bergbach.
Dann drückte sie den Stein an die Brust und dachte daran, dass dieser Stein vom Mond und die Ereignisse in der Labyrinthhöhle aus ihr eine Frau gemacht hatten.
Sie hatte gelernt, dass die unsichtbare Energie des Herzens ihr die Kraft verlieh, alles zu meistern, was ihr das Leben bringen würde, wenn sie sich nur immer wieder von seiner Schwerkraft in Bann ziehen ließ.
Danksagungen
Ohne Roger Brucker, Autor mehrerer Bücher, Gründer und Vorsitzender der Cave Research Foundation und ein weltweit anerkannter Höhlenforscher, hätte dieses Buch nicht geschrieben werden können. Er nahm mich unter seine Fittiche, führte mich in die faszinierende Welt der Höhlen ein, las geduldig die Rohfassung des Romans und gab mir wertvolle Tipps. Für seine Hilfe, seinen Humor und seine Freundschaft bin ich ihm unendlich dankbar.
Mein aufrichtiger Dank gilt auch anderen Höhlenforschern, die mir bei kniffligen Problemen behilflich waren, insbesondere Lynn Brucker, Kathryn Burgess, C. Philip Henry, Marty Brown, Douglas Alderman, John Armstrong, Rich Kline, John Logsdon, Anne Wesley und Jeanne Guerney. Für sachliche Fehler bei der Beschreibung der Höhlen und der Techniken der Höhlenbefahrung trage jedoch ganz allein ich die Verantwortung.
Das wenige, was ich über nordamerikanische Abseiltechniken weiß, verdanke ich Bruce Smith und Allen Padgett. Vielen Dank.
Mein Dank gilt weiterhin Dr. Lawrence A. Taylor von der Geologischen Fakultät der Universität Tennessee, der mir mit Engelsgeduld die chemische Zusammensetzung des Gesteins auf dem Descartes-Hochland und der Mondgesteinsprobe Nr. 66095 erläuterte; Dr. Carlton Allen, Kurator für Astromaterialien am Johnson Space Center in Houston; sowie Andrew L. Chaikin, Verfasser von A Man on the Moon, einer faszinierenden Schilderung der Apollo-Missionen. Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich die Geschichte umgeschrieben habe.
Dank schulde ich weiterhin Barry Bannister, dem stellvertretenden Direktor des Staatsgefängnisses von Kentucky in Eddyville für seine Darlegungen der Verhältnisse im Hochsicherheitstrakt und der Abläufe bei der Verlegung kranker Häftlinge. Für die literarischen Freiheiten bei der Schilderung dieser Zusammenhänge bin allein ich verantwortlich.
Mein Dank gilt ebenso Ellen Wolf, Harold Miner und Todd Harrington, die mich mit den
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