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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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Wolkenbruch setzte ein. Alice wäre am liebsten sofort umgekehrt, um die Kinder abzuholen. Sie würden pitschnass werden, und sie wollte sie heil nach Hause bringen.
    »Ich gehe die Kinder holen.« Alice drehte sich um. »Sie werden ja ganz nass.«
    Und wenn Julius Pollack ihnen am Spielplatz auflauerte?
    »Alice!«, schrie Dana. »Die Babysitterin soll sie nach Hause bringen; wahrscheinlich sind sie sowieso schon auf dem Weg. Frannie erwartet uns vor Simons Haus, wenn sie schon aus New Jersey zurück ist. Kommen Sie!«
    Da sie erst vor einer halben Stunde nicht auf Dana gehört und dadurch so dramatische Ereignisse heraufbeschworen hatte, beschloss Alice, ihr dieses Mal zu gehorchen. Sie hatte ja Recht: Sylvie war durchaus in der Lage, die Kinder nach Hause zu bringen, und es wäre sicher klug, wenn Alice schon da wäre, wenn sie kamen. Dann konnten sie absperren und drinnen in aller Ruhe abwarten, bis man Julius gefunden hatte. Abwarten, bis das alles hier endlich ein Ende hatte.
    »Warum ist Frannie in New Jersey?«, fragte Alice, während sie durch den strömenden Regen liefen. »Was macht sie da so häufig?«
    »Später«, antwortete Dana.
    Blitze zuckten und Donner grollte. Es war eines dieser typischen Sommergewitter, die genauso plötzlich vorbei sind, wie sie angefangen haben. Als sie an Simons Brownstone ankamen, hatte es aufgehört zu regnen, und um sie herum war es unheimlich still. Und auf Simons Vorderfenster hatte jemand mit dem Finger geschrieben:
    HÖR AUF, SONST SIND SIE DIE NÄCHSTEN Dana hatte die Schlüssel und öffnete bereits die Haustür. Aber Alice verharrte regungslos. Sie stand auf Simons Treppe und starrte den Satz an, der auf das nasse Glas gekritzelt war. Ihre Hände glitten wie von selbst unter ihr durchnässtes T-Shirt und strichen über die straff gespannte Haut ihres Bauches.

KAPITEL 34
    I nnerhalb weniger Minuten war ein Polizeiwagen da, gefolgt von einem zerbeulten Kombi mit Beamten von der Spurensicherung, die sich das Fenster vornahmen.
    Alice kauerte auf der Couch, erstarrt und zitternd unter einer roten Wolldecke, und streichelte unablässig ihren Bauch. Sie hatte immer schon das Gefühl gehabt, dass ihre ungeborenen Babys in ihrem Körper sicherer waren, als sie es nach der Geburt jemals wieder sein würden. Sie litt an der Verletzlichkeit ihrer Kinder umso mehr, je weiter sie von ihr weg waren. Und während jetzt ihre Hände über ihren Bauch strichen, gelobte sie den Zwillingen im Stillen ihren Schutz. Aber als sie den Technikern zuschaute, die versuchten, Spuren zu sichern, wusste sie, dass sie dieses Versprechen vielleicht nicht würde halten können.
    Mit zitternden Händen holte sie ihr Handy aus der Tasche. Sie würde Mike bitten, nach Hause zu kommen, und wenn Nell und Peter erst einmal da waren, dann hatte sie alles, was sie brauchte. Sie würde mit Mike darüber reden, von hier fortzugehen. Es war alles viel zu gefährlich und zu unüberschaubar.
    Als Mike abnahm, hörte sie sofort die Anspannung in seiner Stimme. »Ich stehe hier in der Bronx im Stau. Ich musste in Westchester ausliefern, und eigentlich hätte ich Diego darum bitten sollen, aber er musste in der Werkstatt noch was erledigen.«
    Sie erzählte ihm, was passiert war, und er begann, auf die Hupe zu drücken. Immer wieder. Alice bekam Angst.
    »Hör auf, Mike! Dadurch bist du auch nicht schneller hier!«
    »Aber ich muss zu dir, ich kann doch hier nicht so feststecken.« Noch einmal heulte die Hupe auf, dann hörte sie ein Rascheln und das Schlagen einer Autotür. »Scheiß drauf, ich fahre mit der Subway.«
    »Du kannst doch den Wagen nicht einfach so da stehen lassen, Mike!«
    »Sollen sie ihn doch abschleppen. Ich bezahle die Strafe schon.«
    »Ich bin doch nicht allein, Mike. Die Polizei ist hier, ein ganzer Haufen Leute, und Dana…«
    »Wo sind die Kinder?«
    »Bei Sylvie. Sie bringt sie nach Hause.«
    Sie hörte ihn keuchend atmen und sah ihn vor sich, wie er rasch durch die Straßenschluchten der Bronx eilte, das Handy ans Ohr gepresst.
    »Mike, Liebling, geh wieder zurück zum Auto.«
    Er seufzte, und um ihn herum schien es ein wenig ruhiger zu werden.
    »Es bringt ja nichts, wenn du dich jetzt so beeilst, um zu mir zu kommen«, fuhr Alice fort.»Dana hat alles im Griff.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    »Ich liebe dich.« Wieder hörte sie eine Autotür schlagen. »Bist du jetzt wieder im Pick-up?«
    »Ja.«
    »Fließt der Verkehr wieder?«
    »Nein, aber gleich bestimmt.«
    »Ruf mich an,

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