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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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wenn du dir Sorgen machst, Mike. Ich bin ja hier.«
    Sie legten auf, und Alice hielt nachdenklich ihr Handy in der Hand. Es überraschte sie, dass sie sich jetzt weniger panisch fühlte. Sie zog die Decke fester um sich und schaute zu, wie Dana die Ermittlungen leitete.
    Ein Labortechniker sprühte etwas auf das Fenster, damit das Wasser verdunstete, und untersuchte sorgfältig jeden Quadratzentimeter der Glasscheibe. Ein Fotograf machte Aufnahmen von jeder Phase des Prozesses.
    Alice fragte sich, wann Frannie wohl endlich eintreffen mochte. Und wo blieben Nell und Peter?
    Um sich abzulenken, sagte sie zu Dana: »Das war doch offensichtlich Julius.«
    Dana warf Alice einen Blick zu. »Nichts ist offensichtlich«, antwortete sie. »Wir sammeln Beweise und schauen sie uns an. Und wir arbeiten mit dem, was wir vorfinden. Entscheidend sind die Fakten.«
    Aber es konnte doch gar kein anderer sein als Julius. Du bist bestraft worden, dachte Alice, bestraft für deinen bösen Charakter und den Schmerz, den du anderen Menschen zugefügt hast. Andererseits war er natürlich nicht immer so gewesen. Der Verlust seiner Familie hatte Julius Pollack zu dem Misanthropen gemacht, der er war.
    »Ja«, sagte Dana gerade. Alice hatte gar nicht gemerkt, dass sie am Telefon war. »Wir sehen uns dann in zwanzig Minuten, wenn der Tunnel nicht gesperrt ist.«
    »Warum ist Frannie eigentlich in New Jersey?« Alice versuchte vergeblich, eine bequeme Sitzposition auf der Couch zu finden.
    Dana drehte sich zu Alice um. »Sie haben den Tatort gefunden, und die Spurensicherung ist gerade eingetroffen. Paul bleibt da und leitet die Ermittlungen.«
    Sie haben den Tatort gefunden. Den Ort, an dem Lauren ihr Leben verloren hatte – nein, an dem es ihr genommen wurde.
    »Was ist mit dem Baby?«, fragte Alice. »Haben sie…?«
    »Nein.« Dana setzte sich neben sie auf die Couch.
    »Kein Baby. Nur viel Blut.«
    Alice starrte durch Simons Wohnzimmer. »Was haben sie sonst noch gefunden?«
    »Sie sind ja ganz nass. Sie sollten sich umziehen.«
    »Sagen Sie es mir. Was haben sie sonst noch gefunden?«
    »Die Spurensicherung hat ja gerade erst angefangen. Frannie kann uns bestimmt mehr sagen, wenn sie hier ist. Sie muss jetzt gleich kommen, Alice. Sie ist schon auf dem Weg.«
    Alice begriff nicht: Wie konnte Lauren um Viertel vor zwölf über die Carroll Street Bridge in Brooklyn gehen und sieben Minuten vor zwölf in New Jersey sterben? Sie fragte Dana, wie diese Diskrepanz zu erklären sei.
    »Die Tat wurde in Brooklyn begangen«, antwortete Dana, »in einem Fahrzeug, das nach New Jersey fuhr.«
    »Ein Fahrzeug?« Alice schloss die Augen und sah es im Geiste vor sich. Es musste ein Auto mit getönten Scheiben oder ein geschlossener Lieferwagen gewesen sein. Eine Tür glitt geräuschlos auf, starke Hände zerrten Lauren hinein und zerstörten ihr Leben, das Leben ihrer Familie.
    Julius Pollack, das Schwein.
    Aber Dana korrigierte Alices Vorstellung kühl. »Es war ein Eiscreme-Wagen. Man hat ihn auf einem einsamen Parkplatz in der Nähe von Trenton gefunden.«
    Alice wurde es schwindlig, und sie atmete tief durch.
    Wie oft hatten sie und die anderen beiden Frauen ihren Kindern an solchen Wagen Eis gekauft? Nell hatte Alice einmal gestanden, sie glaube, es gäbe nur einen einzigen Eiscreme-Wagen, und er tauche wie durch ein Wunder immer genau zum richtigen Zeitpunkt auf. Sie war völlig desillusioniert, als sie zum ersten Mal den großen Parkplatz von Mr. Frosty kurz hinter der Carroll Bridge sah. Es war also gar keine Magie, es gab einfach nur jede Menge Wagen.
    Alice zitterte unter der Decke. Sie sehnte sich danach, ihre Kinder in die Arme zu schließen, und sie wünschte, sie kämen ins Zimmer gerannt.
    Wo waren sie überhaupt?
    Sie wählte Sylvies Handynummer und lauschte dem elektronischen Klingelton.
    Dana hob das Pfingstrosenkissen auf, das aus der Tasche herausgefallen war. Sie betrachtete die Stickerei, fuhr mit den Fingerspitzen darüber und drehte und wendete das Kissen, um es sich von allen Seiten anzuschauen.
    Endlich ging Sylvie ans Telefon. »Ich habe die Kinder in Maggies Wohnung gebracht«, erklärte sie. »Es war näher, weil es doch so geregnet hat. Bist du jetzt böse, Alice?«
    »Nein, ich bin nicht böse.«
    »Ist alles okay?«
    Sylvies Tonfall gefiel Alice nicht. Sie war jung, und manchmal nahm sie die Dinge nicht ernst genug. Aber sie ließ sich ihre Irritation nicht anmerken.
    »Ja, es ist alles in Ordnung. Du brauchst sie nicht

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