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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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klaren darüber, daß die ersten Ehemona te ohne die großzügige Hilfe der Elons hart gewesen wären.
    Aber an diesem Abend fiel es ihm schwer, zu ihnen freundlich zu sein. Er antwortete einsilbig. Als Elon einen Toast auf seine Beförderung aussprach, dachte er kaum. Seine Gedanken waren in weiter Ferne.
    Und mit Recht. So sehr er auch suchte, ihm fiel nicht ein, was für eine Strafe es wohl für seine Tat geben würde. Daß er strafbar handelte, darüber war er sich im klaren.
    Er wälzte das Problem so lange hin und her, bis eine Art Betäubung einsetzte. Als das Essen vorüber war und er sich mit seinem Schwiegervater in eine gemütliche Ecke zurückgezogen hatte, konnte er wieder einigermaßen normal denken.
    Elon bot ihm zum erstenmal seit ihrer Bekanntschaft eine Zigarre an. »Fein, wenn man es sich endlich leisten kann, die Zigarren von anderen zu rauchen, was?« meinte er freundschaftlich.
    Morey nickte stumm.
    Einen Augenblick schwiegen beide. Dann hüstelte Richter Elon und versuchte es noch einmal. Er war förmlich wie ein Roboter. »Ich weiß noch, wie krank ich mich fühlte, als ich damals Klasse Fünf erreichte.« Er nickte gedankenvoll vor sich hin und warf einen sinnenden Blick auf Morey. »Konsumieren hält einen Mann auf dem Sprung, was? Die Akten stapelten sich, damit sich nicht das Essen stapelte. Denn du weißt ja – zuerst der Konsum. Mutter und ich hatten oft Kummer deswegen, aber ein junges Ehepaar setzt sich mutig über alle Hindernisse hinweg. Und es hat sich gelohnt, was?«
    Morey unterdrückte sein Zittern und nickte.
    »Was das Schönste daran ist«, fuhr Elon fort, als habe er eine befriedigende Antwort erhalten. »Man braucht nicht mehr so viel zu konsumieren. Bleibt mehr Zeit für die Arbeit. Unser größter Luxus, die Arbeit. Ich wollte nur, ich hätte noch die Vitalität von euch Jungen. Mehr als fünf Tage am Gericht schaffe ich nicht. Eine Zeitlang machte ich sechs, erstklassige Erholung, kann ich dir sagen. Aber der Arzt hat es mir verboten. Meinte, man solle das Vergnügen nicht übertreiben. Du arbeitest jetzt schon zwei Tage in der Woche, was?« Morey brachte es wieder nur auf ein Nicken.
     
    Elon sog nachdenklich an seiner Zigarre und warf Morey einen scharfen, durchdringenden Blick zu. Er war sichtlich erstaunt, was selbst Morey in seinem geknickten Zustand nicht entgehen konnte. Doch natürlich zog er, wie alle Schwiegerväter, die falschen Schlüsse.
    »Äh, mit Cherry und dir ist doch alles in Ordnung?« frag te er diplomatisch. »Natürlich«, beeilte sich Morey zu versichern. »Könnte gar nicht besser sein.«
    »Freut mich, freut mich.« Elon wechselte das Thema. »Übrigens ein interessanter Fall letzthin. Hatten einen jungen Kerl eingeliefert – ein bis zwei Jahre jünger als du. Vergehen gegen Absatz siebenundneunzig. Einbruch.«
    »Einbruch?« Morey schüttelte den Kopf. Er verstand nicht. »Wo ist er denn eingebrochen?«
    »In Häuser. Sagte man früher. Kannst du nicht wissen. Ein völlig veralteter Ausdruck. Bedeutet soviel wie Stehlen.«
    »Willst du damit sagen, daß er gestohlen hat?« fragte Morey entsetzt. »Genau. Er hat gestohlen . Wirklich der sonderbarste Fall meiner langjährigen Praxis. Habe später mit einem seiner Verteidiger darüber gesprochen. Scheint es aus Liebe gemacht zu haben, der Dummkopf. Sie interessierte sich für Kunst.«
    »Ist das so schlimm?« erkundigte sich Morey.
    »Aber nein, das Mädel war schon in Ordnung. Sie hat keine Schuld. Mochte ihn ohnehin nicht so besonders. Und hat es ihm auch gesagt. Der dumme Kerl denkt nach, wie er das ändern könnte und – kennst du den großen Mondrian im Museum?«
    »Ich war noch nie dort«, gestand Morey ein bißchen verlegen.
    »Hm. Da würde ich mal an deiner Stelle hingehen, Junge. Auf alle Fälle, der Kerl klaut das Bild und will bei seiner Freundin Eindruck machen. Stell dir vor – er stiehlt ein Gemälde. Nur für ein Mädchen.«
    Morey schüttelte wie betäubt den Kopf. »Das ist schon wirklich sonderbar.«
    »Sage ich auch. Das Mädchen wollte es übrigens gar nicht annehmen. Hat wohl die Polizei angerufen. Oder sonst jemand. Nach drei Stunden haben sie ihn erwischt. Es hing in seinem Haus. Armer Kerl. Hat ein zweiundvierzig-Zimmer-Haus.«
    »Und gab es ein Gesetz dagegen?« fragte Morey. »Ich meine, das wäre ja wie ein Gesetz, das das Atmen verbieten will.«
    »Natürlich gab es. Uraltes Gesetz. Ist um zwei Stufen zurückversetzt worden. Hätte eine höhere Strafe verdient,

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