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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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schleunigst.
    Er hätte Cherry gern gelobt, aber er war vorsichtig geworden. So sagte er lieber nichts.
    Jede Tugend wird belohnt.
    Wainwright ließ ihn zu sich rufen. Er strahlte eitel Wohlgefallen aus. »Morey, gute Nachrichten! Ihre Leistungen hier sind nicht unbeachtet geblieben. Aber ich wollte nichts sagen, bis ich nicht Gewißheit hatte. Der Rationierungsausschuß hat einen Klassenwechsel befürwortet. Sie sind nicht mehr in Vier B, mein Lieber.«
    Morey setzte sich zitternd. Er wagte kaum zu hoffen. »Man hat mich nach Vier A versetzt?«
    »Nach Fünf, Morey, nach Fünf . Mit Kleinigkeiten geben wir uns gar nicht ab. Wir haben um einen Sonderverzicht gebeten und ihn bekommen. Sie sind eine ganze Klasse nach oben gerutscht.« Lächelnd fügte er hinzu: »Ich muß gestehen, daß das nicht nur unser Verdienst ist. Ihre Konsumierdaten haben wohl den Ausschlag gegeben. Na, sehen Sie. Ich hatte Ihnen doch prophezeit, daß Sie es schaffen würden.«
    Morey mußte sich setzen. Der Rest von Wainwrights Re de entging ihm, aber er konnte nicht so wichtig gewesen sein. Er flüchtete aus dem Büro, schlich an den Kollegen vorbei, die ihm gratulieren wollten und schlüpfte in die nächste Te lefonzelle.
     
    Cherry war ebenso überglücklich wie er. »Ach, Liebling!« war alles, was sie zunächst herausbrachte.
    »Ohne dich hätte ich es nicht geschafft«, jubelte er. »Wainwright hat es so ungefähr angedeutet. Er sagte, wenn wir nicht so – so fleißig konsumiert hätten, wäre der Ausschuß nie einverstanden gewesen. Ich wollte schon erwähnen, daß du – aber ich wußte nicht so recht, wie ich es anfangen sollte. Ich – hallo?«
    Am anderen Ende der Leitung war es so seltsam still.
    »Hallo?« rief er noch einmal recht unsicher.
    Cherrys Stimme war leise. »Morey Fry, du bist gemein. Warum mußt du mir jede Freude verderben?« Und sie häng te ein.
    Morey starrte mit offenem Mund auf den Hörer in seiner Hand.
    Howland stand grinsend hinter ihm. »Weiber!« sagte er nur. »Hat keinen Sinn, sie verstehen zu wollen. Auf alle Fäl le gratuliere ich dir herzlich, Morey.«
    »Danke«, murmelte Morey.
    Howland hüstelte und fügte hinzu: »Äh, was ich noch sagen wollte, Morey – jetzt wo du zu den Bonzen gehörst – äh, ich meine, du wirst doch Wainwright nicht erzählen, worüber wir damals sprachen, als wir …«
    »Einen Augenblick«, unterbrach ihn Morey. Er rannte an ihm vorbei, ohne seine Worte auch nur gehört zu haben. Sollte er Cherry noch einmal anrufen oder gleich nach Hause fahren, um zu ermitteln, was er falsch gemacht hatte? Aber eigentlich brauchte er gar nicht zu fragen – er hatte eben wieder einmal an ihre wunde Stelle gerührt.
    Außerdem erinnerte ihn der Terminkalender in seiner Armbanduhr daran, daß die psychiatrische Sitzung dieser Woche näherrückte.
    Morey seufzte. Nichts ist vollkommen. Und der Tag, an dem er nur Schönes erleben würde, war wohl eine Utopie.
     
    Die Sitzung schleppte sich zäh dahin. Ach was. Morey schüttelte ärgerlich den Kopf. Was bildete er sich nur wieder ein? Die anderen Sitzungen waren auch nicht viel besser verlaufen. Aber das Geflüster der Ärzte machte ihn unruhig. Irgend etwas stimmte nicht.
    Er sollte recht behalten. Semmelweiß vertagte die Sitzung. Nachdem die anderen Ärzte gegangen waren, führte er noch ein Privatgespräch mit Morey. Auf eigene Zeit – was Morey um so deutlicher zeigte, wie ungewöhnlich die Angelegenheit war.
    »Morey«, begann Semmelweiß, »Sie verschweigen uns etwas.«
    »Nicht mit Absicht, Doktor«, gab Morey ernst zurück.
    »Wer kann schon sagen, was Absicht ist und was nicht? Ein Teil Ihres Ichs sträubt sich vielleicht gegen unsere Methoden. Wir sind bei der Untersuchung auf Dinge gestoßen, die uns sehr bedeutend erscheinen. Aber es gibt einen Faktor, den wir nicht so recht erfassen können. Wenn man den menschlichen Geist erforscht, Morey, kommt man sich wie ein Pfadfinder im Dschungel vor. Man kann die Kannibalen nicht sehen – bis es zu spät ist. Aber wenn man einen Pfadfinder durch den Dschungel schickt, und er kommt nicht wieder zum Vorschein, so kann man mit einiger Sicherheit als Ursache seines Verschwindens ›Kannibalen‹ angeben. Beim menschlichen Geist nennen wir das Hindernis ›Trauma‹. Sobald wir auf ein Trauma gestoßen sind, müssen wir herausfinden, welcher Art es ist.«
    Morey nickte. Diese Dinge waren ihm geläufig. Er wußte nicht, worauf Semmelweiß abzielte.
    Semmelweiß nickte. »Die Schwierigkeit

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