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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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stellen. Aber Cherry glühte vor Stolz. »Mr. Porfirio ist Sonderberichterstatter und möchte dich in die Spalte der ›Verdienstvollen Konsumierer‹ bringen. Morey, ich bin soo stolz auf dich.«
    »Danke«, murmelte Morey.
    »Hallo.« Mr. Porfirio drückte ihm warm die Hand. »Ich komme von keiner bestimmten Zeitung, Mr. Fry«, klärte er ihn auf, »sondern von der Trans-Video Press. Wir haben einen Funknachrichtendienst. Wir beliefern viertausendsiebenhundert Zeitungen mit Neuigkeiten und Berichten. Jede davon«, fügte er selbstgefällig hinzu, »steht auf der Konsumierliste von Klasse Eins bis einschließlich Klasse Sechs. Wir führen eine Sonntagsbeilage, die sich insbesondere mit den Problemen des Konsumierens befaßt. Nun haben wir uns gedacht, Mr. Fry, Lob wem Lob gebührt. Sie haben in den letzten Wochen einen beneidenswerten Erfolg gehabt, und wir würden unseren Lesern gern einen Einblick in das Geheimnis Ihres Erfolgs geben.«
    »Hm«, knurrte Morey, »gehen wir in mein Arbeitszimmer.«
    »O nein«, widersprach Cherry energisch. »Ich möchte mit dabei sein. Er ist nämlich so bescheiden, Mr. Porfirio, daß Sie seine wahre Größe bei einem Gespräch mit ihm allein überhaupt nicht erkennen würden. Du liebe Güte, ich bin seine Frau, und nicht einmal ich weiß, wann und wie er so viel konsumieren kann …«
    »Kann ich Ihnen etwas anbieten«, fragte Morey gegen al le Höflichkeit. »Rye, Scotch, Bourbon? Ich meine, was ist Ihnen am liebsten?« Ihm wurde klar, daß er wie ein kleiner Junge herumstotterte, der unerwartet aufgerufen wurde.
    »Nur keine Umstände«, meinte der Reporter. »Rye vielleicht. Nun, Mr. Fry, ich sehe, daß Sie Ihr Heim äußerst komfortabel eingerichtet haben. Fast keine überflüssigen Möbel, viel freie Fläche. Und Ihre liebenswerte Gattin sagte mir, daß Ihr Landhaus sogar noch spärlicher eingerichtet ist. Schon beim Betreten des Hauses fiel mir diese Tatsache auf. ›Könnte Klasse Sechs oder Sieben sein‹, sagte ich mir.«
    »So?« preßte Morey hervor. »Lassen Sie sich eines gesagt sein, Mr. Profirio: Ich kann für jedes kleinste Möbel in meiner Wohnung vor dem Ausschuß geradestehen. Es ist alles bewilligt. Ich weiß zwar nicht, worauf Sie hinauswollen, aber …«
    »Wo denken Sie denn hin? Ich wollte in keiner Weise etwas Derartiges auch nur andeuten. Meine Aufgabe ist es, meinen Lesern zu helfen. Und ich bin sicher, daß Sie uns einige wertvolle Aufschlüsse über die Art und Weise Ihres Konsumierens geben können. Wie schaffen Sie das alles, Mr. Fry?«
    Morey schluckte. »Wir – hm – nun, wir halten uns eben ’ran. Harte Arbeit, das ist alles.«
    Profirio nickte bewundernd. »Harte Arbeit, ich verstehe«, wiederholte er. Er fischte ein dreifach gefaltetes Papier aus seiner Rocktasche und machte sich Notizen. »Würden Sie sagen«, fuhr er fort, »daß es jeder so wie Sie fertigbrächte zu konsumieren, wenn er sich nur einen Plan aufstellen und sich strikt daran halten würde?«
    »Hm, ja«, sagte Morey.
    »Mit anderen Worten ist es also nur eine Sache der Gewohnheit?«
    »Genauso ist es. Ich führe den Haushalt – mehr Erfahrung als meine Frau, Sie verstehen – aber ich bin überzeugt, daß auch Frauen es schaffen könnten.«
    »Haushaltsführung«, wiederholte Porfirio zustimmend. »Ihre Politik ist also eine gesunde Einteilung?«
    Morey nickte.
    »Das ist es auch, was wir unseren Lesern immer wieder vorschlagen möchten.«
    Das Interview war gar nicht so schrecklich, wie er es sich vorgestellt hatte, nicht einmal als Porfirio taktvoll auf Cherrys schlanke Taille hinwies.
    »So viele Hausfrauen, Mrs. Fry, haben Schwierigkeiten, sich – hm – schlank zu erhalten.«
    Morey mußte endlose Stunden auf dem Massiergerät erfinden, was ihm einen entzückten Blick Porfirios und einen entsetzten Blick Cherrys eintrug. Aber Cherry sagte kein Wort.
     
    Aus dem Interview lernte Morey die zweite Lektion eines Betrügers: Als Porfirio fort war, hakte er gleich ein und sag te in ungewohnt scharfem Ton zu Cherry: »Äh – du hast mich ein bißchen in Verlegenheit gebracht, Liebling. Wir werden in Zukunft tatsächlich mit dem Massieren und der Gymnastik beginnen müssen. Ich weiß nicht, es ist dir selbst vielleicht nicht aufgefallen, aber du bist um eine Kleinigkeit breiter geworden, und das wollen wir doch nicht einreißen lassen, oder?«
    So verbrachten sie in der Folgezeit harte und unnötige Stunden auf den mechanischen Pferden. Morey hatte viel Zeit, über die

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