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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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dreifachen Portionen konsumieren würde.
    Er küßte Cherry zum Abschied und begab sich schweigend auf den langen, langen Weg zum NRA. Nicht einmal Henry durfte ihn begleiten.
    Beim Ausschuß angelangt, stammelte er sich bei einer Reihe von Empfangsrobotern durch, bis er sich schließlich bei einem leicht hochmütigen jungen Mann namens Hachet te befand.
    »Mein Name«, stotterte er, »ist – Morey Fry. Ich – ich bin gekommen, weil ich etwas berichten möchte, was ich …«
    »Gewiß, Mr. Fry«, sagte Hachette. »Ich bringe Sie sofort zu Mr. Newman.«
    »Wollen Sie sich nicht anhören, um was es sich handelt?«
    »Weshalb glauben Sie, daß ich es nicht weiß?« lächelte Hachette und ließ ihn allein und verwirrt zurück.
    Das war die Überraschung Nummer Eins.
    Newman klärte ihn auf. Er grinste Morey an und schüttel te bedauernd den Kopf. »Immer das gleiche«, klagte er. »Die Leute nehmen sich einfach nicht die Mühe, über ihre Umwelt nachzudenken.« Er sah Morey fragend an. »Mein Junge, ha ben Sie schon mal über einen Roboter nachgedacht?«
    »Hä?« fragte Morey.
    »Ich meine, wissen Sie, wie er funktioniert? Sie werden doch nicht glauben, daß er einfach eine Art Mensch mit einer Stahlhaut und Drahtnerven ist.«
    »Natürlich nicht. Es ist eine Maschine, die mit dem Menschen nicht das Geringste zu tun hat.«
    Newman strahlte. »Schön!« sagte er. »Es ist eine Maschine. Hat weder Fleisch noch Blut noch Eingeweide. Oh …« Er hob die Hand. »Roboter sind klug genug. Das will ich damit nicht sagen. Aber ein elektronischer Denkapparat, Mr. Fry, hat etwa die Größe von Ihrem Haus. Das muß so sein. Roboter haben keinen Denkapparat eingebaut. Das wäre zu schwer und zu groß.«
    »Und weshalb können sie trotzdem denken?«
    »Mit Hilfe ihres Denkapparates …«
    »Aber Sie sagten doch gerade …«
    »Ich sagte, sie hätten keinen Denkapparat eingebaut . Jeder Roboter befindet sich in ständiger Funkverbindung mit der Steuerzentrale der InterRoboter-Linie. Die Steuerzentra le gibt die Befehle, der Roboter führt sie aus.«
    »Ich verstehe«, meinte Morey. »Nun, das ist ja ganz interessant, aber was hat es …«
    »Sie verstehen doch noch nicht«, lächelte Newman. »Denken Sie doch logisch weiter. Wenn der Roboter seine Befehle von der Steuerzentrale erhält, dann muß doch die Steuerzentrale wiederum Informationen vom Roboter erhalten, nicht wahr?«
    »Oh«, sagte Morey. Und dann nochmals, lauter: »Oh. Das heißt, daß alle meine Roboter …« Er wagte nicht weiterzusprechen.
     
    Newman nickte befriedigt. »Die geringste Information läuft über uns. Nun, Mr. Fry, wenn Sie heute nicht zu uns gekommen wären, hätten wir Sie ohnehin in den nächsten Tagen rufen lassen.«
    Das war Überraschung Nummer Zwei. Morey nahm den Schlag tapfer hin. Schließlich, so redete er sich ein, änderte das nichts an den Tatsachen. »Nun, Sir, jetzt bin ich eben da«, sagte er. »Ich kam aus freien Stücken hierher. Ich habe meinen Robotern befohlen, meine Zuteilungen zu konsumieren …«
    Newman nickte.
    »… und ich bin jederzeit bereit, ein Geständnis zu unterzeichnen. Ich kenne die Strafe nicht, aber ich werde sie annehmen. Ich bin mir meiner Schuld völlig bewußt.«
    Newmans Augen wurden groß und schienen aus den Höhlen treten zu wollen.
    »Schuld?« wiederholte er. »Strafe?«
    Jetzt starrte ihn Morey an. »Nun ja«, sagte er. »Ich leugne nichts ab.«
    »Strafe«, wiederholte Newman nachdenklich. Dann begann er zu lachen. Er lachte, bis es Morey allmählich unheimlich wurde. Denn Morey selbst konnte den Grund seiner Heiterkeit nicht erkennen. Die ganze Situation hatte etwas Verwirrendes an sich.
    »Tut mir leid«, japste Newman schließlich und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Aber Sie waren zu komisch. Strafe! Mr. Fry, ich glaube, ich muß einiges klarstellen. An Ihrer Stelle würde ich mir keine Sorgen machen. Als die ersten Berichte hereinkamen, beauftragten wir natürlich ein Spezialteam mit Ihrer Überwachung. Und wir schickten eine Notiz an das Hauptquartier. Wir schlugen gewisse – äh – Verbesserungen vor, und – nun, machen wir die lange Geschichte kurz: Gestern erhielten wir Antwort vom Hauptquartier.
    Mr. Fry, der NRA ist begeistert von Ihrem Beitrag zur Lösung unseres Konsumierproblems. Nach einer weiteren Untersuchung sollen im ganzen Land Roboter-Konsumiereinheiten aufgebaut werden, die nach Ihrem System arbeiten. Strafe! Sie sind ein Held , Mr. Fry.«
     
    Ein Held hat Pflichten.

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