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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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wiederholte Bigelow steif. »Mein lieber Morey, alle schöpfenden Elemente streben im Dunkel, ob nun als Einzelwesen oder in Gruppen wie die Bruderschaft der Freien. Ich möchte kaum …«
    »Ach, was Sie möchten, ist doch egal«, unterbrach ihn Morey unhöflich. »Sie wollen eine Versammlung dieser Bruderschaft einberufen und den Leuten das erzählen, was ich Ihnen soeben erzählt habe. Stimmt das?«
    »Nun – ja.«
    Morey stand auf. »Ich hätte gern gesagt, daß es ein netter Abend war. Aber danach ist mir jetzt nicht zumute. Gute Nacht.«
    Und er stürmte hinaus, bevor ihn die anderen zurückhalten konnten.
    Auf der Straße jedoch verließ ihn seine Entschlossenheit. Er winkte ein Robotertaxi herbei und befahl dem Fahrer, ihn langsam durch den Park zu fahren. Während des gemächlichen Dahinschaukelns versuchte er seine Gedanken zu ordnen.
    Die Tatsache, daß er fortgelaufen war, würde Bigelow natürlich nicht im geringsten davon abhalten, das Geheimnis hinauszuposaunen. Jetzt erinnerte sich Morey auch an Bruchstücke der Unterhaltung, die Bigelow und seine Frau bei Onkel Piggotty geführt hatten. Er verwünschte seine eigene Naivität. Sie hatten klar angedeutet, um was es ihnen ging. Nur dieser Unsinn über das Problem der Zweiheit hatte ihn abgelenkt. Aber wenn er aufmerksamer zugehört hätte, wäre er schon damals darauf gestoßen: Die Bigelows gehörten einer Untergrundbewegung an.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. Spät, aber noch nicht zu spät. Cherry würde noch bei ihren Eltern sein.
    Er beugte sich vor und gab dem Fahrer die neue Adresse an. Es war wie der erste Einstich bei einer Serie von Injektionen: Man weiß, daß der Gesundheitszustand dadurch besser wird, aber es tut dennoch weh.
     
    »So liegen also die Dinge, Sir«, sagte Morey mannhaft. »Ich weiß, daß ich ein Narr war, und ich bin bereit, die Konsequenzen zu tragen.«
    Der alte Elon rieb sich nachdenklich das Kinn.
    »Hm«, sagte er.
    Cherry und ihre Mutter waren schon seit geraumer Zeit nicht mehr in der Lage, ein Wort zu sagen. Sie saßen nur eng nebeneinander auf der Couch und hörten mit angespannten, ungläubigen Mienen zu.
    »Entschuldigung«, sagte Elon plötzlich. »Muß telefonieren.« Er ging hinaus und kam nach kurzer Zeit wieder zurück. Er sah seine Frau über die Schulter an. »Kaffee. Können wir dringend brauchen. Wichtiges Problem zu lösen.«
    Morey sah ihn unsicher an. »Glaubst du – ich meine, was soll ich tun?«
    Elon zuckte die Achseln, und dann, zu ihrer aller Überraschung, grinste er.
    »Was du tun kannst?« fragte er fast fröhlich. »Hast bereits eine Menge getan, würde ich sagen. Trinke was. Habe Jim angerufen, den Amtsgehilfen. Muß gleich hier sein. Bringt ein paar Akten mit. Dann sehen wir weiter.«
    Cherry ging zu Morey hinüber und setzte sich neben ihn. Alles was sie sagte, war: »Mach dir keine Sorgen!« aber für Morey war es Himmelsmusik. Er erwiderte den Druck ihrer Hand mit einem Gefühl von Erleichterung.
    Zum Teufel, sagte er sich vor, weshalb sollte ich mir auch Sorgen machen. Schlimmstenfalls ziehen sie mir ein paar Klassen ab.
    Er zog unwillkürlich ein Gesicht. Nur zu gut erinnerte er sich an seine früheren Kämpfe in Klasse Eins.
    Der Amtsgehilfe kam, ein dünner Roboter mit einer verbeulten, rostfreien Haut und einem mattglänzenden Kupfergesicht. Elon nahm den Gehilfen für eine kurze Unterredung beiseite und kehrte dann erleichtert zu seiner Familie zurück.
    »Wie ich es mir gedacht habe«, erklärte er befriedigt. »Ein Präzedenzfall. Noch kein Gesetz, das so etwas verbietet. Deshalb auch kein Verbrechen.«
    »Dem Himmel sei Dank«, rief Morey erleichtert und voll überschwenglicher Freude.
    Elon schüttelte den Kopf. »Sie lassen dich vermutlich medizinisch behandeln. Außerdem kannst du nicht erwarten, daß du Klasse Fünf behalten darfst. Nennen es vielleicht antisoziales Verhalten. Kann sein, was, Jim?« Der Roboter nickte.
    »Oh«, machte Morey niedergeschmettert. Er runzelte die Stirn, doch dann sah er wieder Elon an. »Schon gut, Dad. Die bittere Pille muß nun mal geschluckt werden.«
    »Gut gesprochen«, nickte Elon. »Geh jetzt nach Hause. Brauchst Schlaf. Morgen früh gehst du sofort zum NRA. Erzählst ihnen die Geschichte von A bis Z. Werden dich nicht gleich fressen.« Elon zögerte. »Hoffentlich«, fügte er noch hinzu und putzte sich die Nase mit seinem Batistfetzen.
     
    Als er am Morgen erwachte, hatte er eine unheilvolle Ahnung, daß er in Zukunft wieder die

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