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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Morey erfuhr das schnell. Er durfte nur einen kurzen Besuch bei Cherry machen, um sie zu beruhigen. Dann bekam er in seinem alten Büro einen triumphalen Empfang. Anschließend wurde er in Windeseile nach Washington weitergereicht, wo ihn der NRA auf Herz und Nieren prüfte. Das Gebäude glich einem geschäftigen Ameisenhaufen.
    »Die bedeutendste Aufgabe seit Beginn meiner Dienstzeit«, meinte ein hoher Beamter. »Und es würde mich nicht überraschen, wenn wir mit einem Schlag alle unsere Sorgen los wären. Ja, Sir, Sie sehen, wir versuchen unser Möglichstes, Ihre Erfindung in die richtigen Wege zu leiten.«
    »Wenn ich Ihnen helfen kann …«, begann Morey bescheiden.
    »Sie haben uns bereits geholfen, Mr. Fry. Haben uns den nötigen Anstoß gegeben. Eigentlich war es ganz klar und logisch, aber Sie wissen ja, meist sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
    Ich bin kein großer Redner, Sir. Das ist der größte Schritt des Jahrhunderts. Ich möchte, daß Sie mich begleiten und sich ansehen, was wir in der Zwischenzeit an dem Projekt weitergearbeitet haben.«
    Er führte Morey durch die ganze Fabrik. Mit ihnen kamen eine ganze Anzahl von Männern, deren Namen Morey mehr als einmal in der Zeitung gelesen hatte.
    »Es ist ein geschlossener Kreislauf«, erklärte man ihm, als sie in einen Saal kamen, in dem Roboter eine frisch eingetroffene Schuhladung verarbeiteten. »Nichts geht verloren. Wenn Sie ein Auto wollen, bekommen Sie ein neues, gutes Modell. Wenn nicht, fährt Ihr Roboter den Wagen, bis er so abgenutzt ist, daß er wieder eingezogen werden kann. Auch das Metall bleibt uns erhalten. Alles was wir verlieren, ist ein bißchen Energie und Arbeitskraft. Die Sonne und die Atome geben uns Energie genug, und die Roboter versorgen uns mit mehr Arbeitskräften, als wir brauchen können.«
    »Aber was schaut dabei für die Roboter heraus?« fragte Morey.
    »Wie bitte?« Einer der mächtigsten Geschäftsleute des Landes sah ihn verständnislos an.
    Morey fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Er war sein Leben lang so erzogen worden, daß sich alles in ihm gegen Verschwendung sträubte. Und das hier war offensichtlich nichts als Verschwendung – so wissenschaftlich die Versuche auch sein mochten.
    »Wenn der Konsumierer die Dinge nur um des Konsumierens willen verbraucht«, meinte er hartnäckig, obwohl er sich der Gefahr, in der er schwebte, voll bewußt war, »könnten wir statt der Roboter auch Zerreißmaschinen benutzen. Warum sollte man die Roboter verschwenden?«
    Die anderen sahen einander beunruhigt an.
    »Aber weshalb haben Sie es dann getan?« deutete einer der Beamten in leicht drohendem Ton an.
    Morey schüttelte bestimmt den Kopf. »O nein«, erklärte er, »ich habe Befriedigungsstromkreise eingebaut. Sie verstehen – als Konstrukteur von Spielautomaten weiß ich über diese Dinge Bescheid. Verstellbare Stromkreise, natürlich.«
    »Befriedigungsstromkreise? Verstellbar?« Die anderen sahen ihn ungläubig an.
    »Aber ja. Wenn der Roboter keine Befriedigung dabei empfindet, die Dinge zu verbrauchen …«
    »Aber das ist doch Unsinn«, knurrte der leitende Beamte gereizt. »Roboter sind keine Menschen. Wie wollen Sie es fertigbringen, daß sie Befriedigung empfinden?«
     
    Morey erklärte es. Es war eine komplizierte technische Erklärung, bei der eine Menge weißer Papierbögen mit Kurvendarstellungen vollgekritzelt wurden. Aber es befanden sich auch Experten in der Führungsgruppe, und sie wurden immer erregter.
    »Herrlich!« rief einer von ihnen aus voller Forscherseele. »Das bezieht ja jeden moralischen, psychologischen und gesetzlichen Standpunkt ein.«
    »Inwiefern?« wollte der leitende Beamte wissen.
    »Erklären Sie es ihm, Mr. Fry.«
    Morey versuchte es, aber er verhaspelte sich hoffnungslos. Doch er konnte zeigen , wie sein Prinzip funktionierte. Man übergab ihm das Forschungslabor des NRA, und er fand mehr Assistenten vor, als er befehligen konnte. Sie bauten Befriedigungsstromkreise in eine Gruppe von Robotern ein, die in einer Hutfabrik beschäftigt war.
    Dann demonstrierte Morey seine Idee. Die Roboter stellten Hüte aller Art her. Gegen Abend verstellte er die Stromkreise, und die Roboter begannen die Hüte zu probieren. Sie diskutierten lebhaft, suchten sich die Modelle heraus, die ihnen am besten gefielen, und am Ende zog jeder glücklich mit einer reichen Auswahl ab. Die Metallgesichter konnten zwar keinen Stolz ausdrücken, aber ihre ganze Haltung zeigte deutlich

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