Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
Vom Netzwerk:
und gut. Kannst du ein Kind dumm nennen, nur weil es noch nicht spricht? Wir bringen der Erde nichts als unsere Dekadenz. So müssen wir zum Ausgleich den Terranern helfen, ihre Fähigkeiten zu erkennen. Ab heute halte deine Augen offen, Dru. Neun von zehn Frauen, die ihre Männer zu großen Taten anspornen, sind sogenannte Verbrecherinnen.
    Du kannst sie überall finden, in jeder sozialen Stufe, in der ganzen Kulturgeschichte dieses Planeten. Beobachte die Frauen – nur zum Spaß. Du wirst sehen, daß sich manche mit einem einzigen Blick verstehen. Sie sind die Hoffnung dieser Welt, Dru, und diese Welt ist die Hoffnung der Galaxis.« Sie folgte Drusillas Blick und lächelte. »Jetzt denkst du darüber nach, ob du ihn liebst, nicht wahr?«
    »Wenn ich es so überlege …«
    Sie hob den Kopf und sah zum Himmel hinauf. Allmählich zeigte sich ein Lächeln auf ihren blassen Lippen. Sie atmete tief die warme Abendluft ein. »Hör zu«, sagte sie. Sie lachte ein wenig spröde. »Eigentlich finde ich die Foltermusik sogar ein bißchen kratzig und laut.«

 
Philip José Farmer
Es geschah in der Nacht des Lichts
     
    Diese Geschichte trug sich auf Dantes Freude zu, einem Planeten, der Physiker und Metaphysiker gleichermaßen verblüffte. Sie ereignete sich sechs Jahre, bevor John Carmody das braune Gewand eines Ordenspriesters von St. Jairus anlegte. Jeder, der John Carmody vor seiner Weihe kannte, soll nun erfahren, wie es zugehen konnte, daß eine augenscheinlich hoffnungslose Kreatur, die nichts Besseres als lebenslängliches Zuchthaus verdiente, sich so zu wandeln vermochte. Zunächst mußte die Bestie in John getötet werden, und dann …
     
    Auf der Erde wäre man fassungslos gewesen, hätte man beobachtet, daß ein Mensch die Straße entlangjagte und die Haut eines menschlichen Gesichts zu fangen versuchte – eine dünne Gewebeschicht, die der Wind wie ein Stück Papier vor sich hertrieb. Auf Dantes Freude erregte der Anblick bei den wenigen Passanten nur milde Verwunderung. Und Verwunderung hauptsächlich deshalb, weil der Verfolger ein Erdenmensch war und somit eine Kuriosität an sich.
    John Carmody lief die lange Gerade hinunter, vorbei an den Quarz- und Granittürmen, die wie Klippen in die Straße ragten. Aus den dunklen Nischen grinsten ihm Wasserspeier entgegen, und auf den Estraden sah er die segnend erhobenen Hände der Götterstatuen.
    Ein Zwerg gegenüber den aufragenden Wänden und den in die Höhe strebenden Pfeilern, rannte er hinter der flatternden, durchsichtigen Haut drein, die sich wieder und wieder im Wind umdrehte. Augenhöhlen, Ohrhöhlen, der eingesunkene leere Mund, ein paar blonde Haare, die von der Stirn wehten.
    Der Sturm heulte hinter ihm drein, als teile er seine Wut. Plötzlich wirbelte die Haut hoch, getragen von einem starken Luftzug, der an der Ecke auffuhr.
    Carmody fluchte und sprang. Seine Finger berührten das Ding. Aber es flog weiter und landete auf einem Balkon, zu Füßen einer Statue des Gottes Yess.
    Keuchend lehnte sich John Carmody an den Sockel eines Pfeilers und preßte die Hände an die stechenden Lungen. Früher, als er noch Meister im Weltergewicht war, hatte er eine bessere Kondition gehabt. Aber die Bauchmuskeln wurden allmählich schlaff, und im Nacken setzte sich Speck an.
    Es machte ihm nicht viel aus. Ein Adonis war er ohnehin nicht. Seine steifen schwarzen Haare erinnerten unwillkürlich an Stachelschweinsborsten. Der Kopf mit der zu hohen Stirn glich einer reifen Melone, sein linkes Augenlid hing gerade so viel nach unten, daß sein Gesicht schief wirkte, die Nase war zu lang und spitz, der Mund zu schmal, und die Zähne standen zu weit auseinander.
    Er legte den Kopf zur Seite wie ein Vogel und sah zum Balkon hinauf. Die Mauer war zu glatt, als daß er hätte hinaufklettern können. Schwere schmiedeeiserne Läden verschlossen die Fenster. Vom Türgriff hing ein Schild, auf dem nur ein einziges Wort stand: Schlaf!
    Carmody zuckte die Achseln, lächelte gleichgültig und ging fort. Er schien sein erbittertes Rennen um die Haut vergessen zu haben. Plötzlich jaulte der Wind, der sich inzwischen beruhigt hatte, wieder auf. Er warf sich Carmody wie eine riesige Faust entgegen.
    Carmody duckte sich wie vor einem Ringgegner. Er stemmte sich gegen den Wind. Sein Kopf war gesenkt, aber die hellen, blauen Augen blickten nach vorne. Er würde vor nichts und niemand die Augen schließen.
    An der Ecke stand eine Telefonzelle, eine riesige, marmorverkleidete Anlage, in

Weitere Kostenlose Bücher