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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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gewünscht.«
    »Es ist eines gekommen, du heilige Unschuld. Aber ich verstehe dich nicht ganz. Was wolltest du damit bezwe cken?«
    »Es sollte mich töten. Deshalb habe ich Chan gelehrt, wie …«
    Luellen schlug die Hände vor das Gesicht. »Ich habe es mir gedacht, wenn ich es auch nicht glauben wollte. Ich muß dir eines klarmachen, Liebes. Das Killerboot war nicht hinter dir her. Es wollte deinem Freund an den Kragen.«
    Drusillas Gesicht wurde leichenblaß. Sie preßte ihre Faust an den Mund und starrte das blonde Mädchen mit schreckgeweiteten Augen an.
    »Schon gut«, murmelte Luellen. »Es ist wieder fort. Es hat auf ihn zugesteuert, und als die Musik aufhörte, entfernte es sich wieder. Es ist eben nur eine Maschine.«
    »Du hast es aufgehalten«, flüsterte Drusilla gepreßt. Langsam setzte sie sich auf und sah Luellen an, als habe sie sie noch nie gesehen.
    »Es wäre doch gelacht, wenn wir mit einer Maschine nicht fertig werden könnten«, meinte Luellen wegwerfend. »Was ist denn, Dru? Was ist los?«
    »Er hätte … tot sein können.«
    »Wird dir das wirklich erst jetzt klar?« Drusilla nickte.
    »Ich wette, es ist überhaupt das erstemal, daß du an jemanden außer dir denkst. So weit kann Snobismus führen.«
    »Ich – mir ist scheußlich zumute.«
    Luellen lachte. »Das wird gleich vorbei sein. Was du jetzt spürst, ist Demut. Es wird den Snobismus verdrängen.«
    »Wirklich?« Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und deutete dann mit zitternden Fingern auf den bewußtlosen Mann.
    »Er?« beantwortete Luellen die stumme Frage. »Laß ihn noch eine Weile schlafen. Du kannst ihm weiterhin bei seinen Kompositionen helfen, aber davon halte ihn fern.« Sie wies in den fernen Himmel. »Er wird den Unterschied nicht merken.«
    »Ist es Demut, wenn man sich – nicht gut genug vorkommt?« fragte Drusilla nachdenklich. »Ist es das?«
    »So ungefähr.«
    »Dann – dann verstehe ich nicht, Lu. Weißt du, weshalb ich den Lehrer umgebracht habe?«
    Luellen schüttelte den Kopf. »Auf alle Fälle war es eine gute Idee.«
    Drusilla hatte Mühe zu sprechen. »Meine Gruppe wurde ausgelesen, weil man wieder neue Mädchen für die Männer brauchte. Es ist ein Brauch, daß – daß das häßlichste Mädchen zurück in ihren Garten geschickt wird. Er hat mich ausgewählt. Ich war die Häßlichste. Er sagte, ich sei das häßlichste Mädchen der Welt. Ich glaube, ich wurde verrückt vor Zorn. Deshalb habe ich ihn umgebracht.«
    Plötzlich war sie in Luellens starken, kleinen Armen. »Ach, du liebe Güte«, sagte Lu so rauh, daß Drusilla wieder die Tränen kamen. »Du bist das traurigste kleine Häschen, das ich je gesehen habe. Weißt du denn nicht, daß in der schönsten Kette irgendwo die häßlichste Perle sein muß?« Sie streichelte Drusillas zuckende Schultern. »Wir werden auf Schönheit gezüchtet, Dru. Und wir wurden es schon, bevor die Erde überhaupt existierte. Auf der Erde bist du eine der schönsten Frauen, die es gibt.«
    »Er hat mir das einmal gesagt, und … ich hätte ihn dafür umbringen können«, schluchzte Drusilla. Sie schluckte und sah Luellen an. »Ist das Demut? Wenn man sich nicht gut genug fühlt?«
    »Das ist Demütigung«, sagte Luellen. Sie machte eine nachdenkliche Pause. »Demut heißt, daß man erkennt, etwas ist höher und größer und besser als man selbst – daß man es ohne Neid erkennt und freiwillig diesem höheren und besseren Wesen dient. Wie …«
    Sie lachte. »Wie ich und dieser stümperhafte Schriftsteller. Von Jahr zu Jahr wird er um ein Stückchen besser. Ich behandle ihn genauso, wie er es braucht. Und im Augenblick braucht er eben ein süßes dummes Weibchen, um das ihn seine Freunde und Nachbarn beneiden. Eines Tages wird er noch bedeutende Sachen schreiben, und wenn er soweit ist, braucht er etwas anderes von mir, und ich werde es ihm geben. Wenn er in fünfzig Jahren als alter Tattergreis vor mir steht und mir erklärt, es sei ihm gelungen, mich in sein Niveau hinaufzuziehen, werde ich wissen, daß ich richtig gehandelt habe.«
    Drusilla dachte über die Bemerkung nach. Sie wollte et was fragen, schwieg aber dann doch.
    »Frag mich ruhig«, meinte Luellen.
    Drusilla sah ängstlich zu ihr auf und senkte dann wieder den Blick. »Ist er wirklich höher und besser?«
    »Snob!« erklärte Luellen, aber diesmal klang es nicht mehr so unfreundlich. »Natürlich. Er ist ein Terraner, Dru. Die Erde ist jung und grob und ungeschlacht, aber sie ist stark

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