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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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was?«
    »Snob!« wiederholte Luellen. Sie dehnte ihren hübschen Körper. »Einfach zu gut für andere. Auch für ihn .« Sie machte eine Kopfbewegung zu Chan hin. »Oder mich.« Sie zuckte die Achseln. »Für alle.«
    Drusilla sah zu Chan und erforschte ängstlich seine Gedanken.
    »Dem geht es gut«, sagte Luellen. »Nur ausgeschaltet.«
    Drusilla wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem anderen Mädchen zu.
    Zögernd ließ sie ihre Barrieren fallen und tastete sich vor. Was bist du?
    Luellen streckte die Hände aus. »Nicht so. Daran möchte ich nicht mehr erinnert werden. Sieh mich an, wenn du willst, aber wenn du dich mit mir unterhalten möchtest, dann tue es bitte laut.«
    Drusilla durchforschte sie. »Eine Verbrecherin!« sagte sie schließlich angeekelt.
    »Wie du«, meinte Luellen gleichgültig.
    Pop! Drusilla zuckte zusammen.
    »Soll ich dir sagen, was ich ausgefressen habe?«
    »Es interessiert mich nicht.«
    »Ich sag’s dir trotzdem. Hör zu«, sagte Luellen plötzlich mit ungewohnter Schärfe. »Du weißt, daß du flach auf dem Bauch landest, sobald du einen Trick versuchst. Das gleiche geschieht, wenn du mir nicht zuhörst.«
    Drusilla senkte den Blick und schwieg zornig. Sie hatte erkannt, daß diese Kreatur genau das tun würde, was sie sagte.
    »Du brauchst dich nicht zu verstellen«, meinte Luellen jetzt sanfter. »Nur zuhören, das ist alles.«
    Sie wartete einen Augenblick, und als Drusilla keinen Ton sagte, meinte sie: »Ich bin über die Schulmauer geklettert.«
    Drusilla keuchte. »Du bist nach draußen gegangen?«
    Luellen rollte sich auf den Bauch und stützte sich mit den Ellbogen auf. Sie rupfte wieder einen Grashalm ab und zerpflückte ihn spielerisch. »Mir ist etwas Komisches passiert. Du kennst das Bild für Springen?«
    Drusilla erkannte es sofort, das süße, starke, atemlose Gefühl, mit kräftigen Sätzen über das weiche Gras zu setzen und geschmeidig wieder zu landen.
    »Du kennst es«, sagte Luellen, die Drusilla aufmerksam angesehen hatte. »Nun, eines Tages empfing ich das Bild und es – blieb . Ich fühlte mich, als befände ich mich mitten in einem Sprung.«
    Sie lachte ein wenig. »Ich hatte Angst. Nach einer Weile hörte es wieder auf. Ich ging zu meinem Tutor und fragte ihn, was das bedeuten könnte. Er wurde ganz aufgeregt und nahm mich mit zum Lehrer. Dann folgte ein endloses Verhör.« Wieder lachte sie. »Ich hätte das Ganze wohl vergessen, wenn sie nicht so einen Wirbel veranstaltet hätten. Der Lehrer wandte die schlimmsten Methoden an, um mich zum Vergessen zu zwingen. Er versuchte mir einzureden, daß es geschehen sei, weil mit mir irgend etwas nicht in Ordnung sei. So dachte ich natürlich darüber nach. Und wenn man das tut, untersucht man auch die anderen Bilder sehr sorgfältig. Und merkt allmählich, daß sie viele Fehler und Sprünge aufweisen.
    Sie lehrten uns die ganze Zeit, daß das die Welt jenseits der Mauer war – herrliches grünes Gras, schöne Männer, der Brunnen und die Wasserkaskaden. Und daß wir sie bewohnen dürften, wenn wir uns in der Schule bewährten. Ich dachte so viel darüber nach, daß ich nicht mehr warten woll te. So ging ich über die Mauer. Sie haben mich erwischt und hierher geschickt.«
    »Kein Wunder«, meinte Drusilla grimmig.
    Luellen steckte den rosigen Finger in den Mund, zog den Kaugummi, bis er etwa einen halben Meter weit heraushing und holte ihn wieder zurück. »Und du hast den Lehrer umgebracht. Sonst nichts.«
    Drusilla zuckte zurück und schwieg.
    »Du bist seit zwei Jahren hier, nicht wahr?« fragte Luellen. »Wie vielen Gefangenen bist du in dieser Zeit begegnet?«
    »Keiner einzigen«, erklärte Drusilla entrüstet. »Ich möch te nichts mit diesen …« Sie preßte die Lippen zusammen und stieß heftig die Luft aus. »Hör doch mit diesem Gekicher auf!«
    »Ich kann es nicht ändern«, sagte Luellen. »Es gehört zu meinem Muster der braven Hausfrau. Alle braven, faulen, reichen Hausfrauen kichern so.«
    »… und diese Stimme!«
    »Das gehört auch dazu«, meinte Luellen. »Wie sollte ich sonst meine Kanastarunden überstehen, wenn ich nicht zwitschern und gurren und seufzen und schmachten könnte? Du liebe Güte, kein Mensch würde mich mehr einladen.« Sie kicherte wieder.
    »Hör auf!« Drusilla wand sich.
    »Du wirst dich daran gewöhnen müssen, Liebe. Ich mußte es auch. Vermutlich tarnst du dich in der nächsten Zeit ähnlich wie ich. Schau, ich möchte jetzt ganz ernst mit dir reden. Du mußt erst

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