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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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aber den Kopf gesenkt und schien sich nur für den Weg zu interessieren.
    Matt zuckte die Achseln und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ein Junispätnachmittag in den Ozarks von Südmissouri war einfach zu heiß für diese Art von Arbeit – für jede Art von Arbeit, wenn man es recht bedachte. Matt fragte sich, ob er schuld an dem Mißgeschick war.
    Flimmernde Hitzewellen und ein leichter roter Staubfilm hingen über dem Boden. Matt richtete den Reifen auf und rollte ihn zurück zu dem grünen Ford, aus dem eine nackte Metallfelge schräg herausragte. Der Reifen rollte leicht dahin, als bereue er seinen kurzen Ausflug in die Freiheit, aber es war dennoch eine schmutzige Sache, und Matts Hände und Hosenbeine wurden im Nu rot von dem trockenen Staub.
    Matt hielt den Reifen mit einer Hand fest und studierte einen Augenblick lang argwöhnisch die Straße. Er hätte schwören mögen, daß er den Wagen auf einer der wenigen flachen Strecken angehalten hatte. Und dennoch hatte sich der an die Tür gelehnte Reifen selbständig gemacht.
    Matt dachte mit Bitterkeit an das Geschick, das ihm durch ein winziges Loch im Reifen eine Panne bescherte – fünfundzwanzig Meilen von der Blockhütte entfernt. Es hatte nicht zehn Meilen weiter hinten auf der Autostraße geschehen können, wo ihm ein Tankwart den Reifen gewechselt hätte. Nein, es hatte gewartet, bis er hier auf diesem holprigen Traktorweg stand und weder vor noch zurück konnte. Dieser »Seitensprung« des Reifens war nur eines der vielen Mißgeschicke, die ihm immer wieder das Leben vergällten. Er kannte sich gar nicht anders als mit blauen Flecken an den Schienbeinen, abgeschürften Knöcheln und allen möglichen Kratzern.
    Er seufzte. Schließlich hatte er die Einsamkeit gewollt. Als Guy ihm die Jagdhütte angeboten hatte, damit er in Ruhe seine Doktorarbeit schreiben könne, war es ihm wie ein Wink des Himmels vorgekommen. Jetzt zweifelte er. Die Probleme des Daseins meldeten sich gleich zu Anfang recht aufdringlich.
    Vorsichtig rollte Matt den Reifen hinter das Auto und legte ihn sanft auf den Boden. Dann holte er das Ersatzrad aus dem Kofferraum. Behutsam brachte er es zur linken Hinterachse, kniete nieder, setzte es auf die Bolzen auf und trat einen Schritt zurück.
    Kling! Klang! Klirr!
    Matt warf einen hastigen Blick nach unten. Sein Fuß war noch mindestens fünf Zentimeter von der Radkappe entfernt, aber sie schaukelte wie wild und war – leer. Die letzte Mutter rollte gerade unter das Auto.
    Matt fluchte kräftig. Seine Worte galten in der Hauptsache allen unbeseelten Gegenständen und ihrer Tücke.
    Maschinen und ihre Produkte hatten irgend etwas an sich, das dem menschlichen Geist fremd und zuwider war. Eine Zeitlang konnten sie sich wohl als demütige Sklaven verkleiden, aber schließlich wandten sie sich unweigerlich gegen ihre Herren. Sie rebellierten im psychologisch richtigen Moment.
    Vielleicht gab es da auch Unterschiede. Denn bei manchen Menschen ging alles schief – ihr Brot fiel mit der Butterseite in den Dreck, ihre Golfbälle schlitterten irgendwohin und waren nicht mehr auffindbar. Andere dagegen unterhielten eine mysteriöse Freundschaft mit ihren Werkzeugen. Glück? Geschicklichkeit? Zusammenarbeit? Erfahrung?
    Er hatte das Gefühl, daß es sich um etwas Bewußteres, Boshafteres handelte.
    Matt erinnerte sich an seine fatalen Kämpfe mit Chemie. Fast hätte er nicht einmal die qualitative Analyse bestanden. Für ihn waren die Versuche noch mehr als nutzlos gewesen. Vertrauensvoll hatte er sich durch das endlose Ritual gekämpft: Niederschlag, Filtern, Auflösen, Niederschlag … Und dann brachte er seine mühsam gesicherten, säuberlich zusammengeschriebenen Ergebnisse zu diesem – wie hieß er nur gleich? – Wadsworth, und der kleine Chemieprofessor sah sie an und runzelte die Stirn.
    »Haben Sie kein xyz-Oxyd gefunden?« pflegte er zu fragen.
    »xyz-Oxyd?« Verblüffung. »Nein, es war kein xyz-Oxyd vorhanden.«
    Und Wadsworth würde seine Schnüffelnase nur in das Reagenzglas stecken und das xyz-Oxyd haben.
    Da war das unglaublich mißgestaltete Zahnrad, das Matt auf der Fräsmaschine hergestellt hatte, oder die Tuschefeder, die grundsätzlich kleckste, sowie er sie nur ansetzte …
    Das hatte in Matt die Überzeugung reifen lassen, daß er für einen Techniker zu klobige Hände hatte. Er verlagerte seinen Ehrgeiz auf Gebiete, die weniger direkt mit Werkzeugen zu tun hatten. Und jetzt?
    Kobolde? Oder einfach

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