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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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mysteriös verschwinden würde, wie es gekommen war.
    Sie verfolgte mit großen runden Augen den Kellner und schien sich gar nicht bewußt zu werden, daß die anderen Männer sie bewundernd anstarrten. »Macht er sonst nichts?« fragte sie schließlich schüchtern, nachdem sie die Hantierungen des Kellners eine Zeitlang beobachtet hatte. Matt nickte. »Er hat aber auch Geschick dafür«, gestand sie zu.
    »Versuch die Kaffeetasse schweben zu lassen«, sagte Matt leise.
    Abbie konzentrierte sich. »Ich kann nicht«, sagte sie leise. »Ich habe es ganz fest versucht, aber es geht nicht. Mr. Wright, ich würde Ihnen wirklich jeden Gefallen tun, aber ich bringe es einfach nicht fertig.«
    Matt lächelte. »Schon gut. Ich wollte es ja auch nur ausprobieren.«
    Matt fand ein Lokal, in dem getanzt wurde. Er bestellte Getränke. Abbie kostete ein wenig, schnitt eine Grimasse und rührte das Glas nicht mehr an.
    Sie tanzte leicht und graziös in ihren hochhackigen Schuhen. Sie lehnte den Kopf gegen seine Schulter und hatte die Welt vergessen.
    Auf der ganzen Heimfahrt sprach sie nur einmal. »Leben die Menschen in der Stadt immer so?«
    »Nein«, sagte Matt. »Nicht immer. Nur wenn sie sehr viel Geld haben.« Abbie nickte. »So soll es auch sein. Man darf so etwas nicht zum Alltag werden lassen.«
    Als sie die Hütte erreicht hatten, holte Matt das kleine Paket, das er gekauft hatte, vom Rücksitz des Wagens.
    »Was ist das?« fragte Abbie.
    »Mach es auf.«
    Sie zog es ein Stückchen heraus. Es wirkte im Mondlicht spinnwebenfein. Dann drehte sie sich um und sah Matt mit leuchtenden Augen an. »Warten Sie eine Minute hier draußen?« fragte sie atemlos.
    »Gut«, nickte Matt und zündete sich eine Zigarette an. Er blieb auf der Veranda stehen und sah ins Tal. Plötzlich kam er sich ganz klein und schäbig vor.
    Nach ein paar Minuten hörte er sie flüstern:
    »Kommen Sie herein, Mr. Wright.«
    Er öffnete die Tür und blieb erstarrt stehen. Der Raum war durch die Petroleumlampe nur matt erleuchtet. Abbie hatte die neuen Kleider sorgfältig auf einem Stuhl ausgebreitet. Sie trug das Neglige. Durch die schwarze Spitze schimmerte es rosa und weiß – verführerisch. Sie stand am Tisch und starrte zu Boden. Ihre Wangen waren gerötet.
    Plötzlich lief sie leichtfüßig zu ihm herüber, schlang ihm die Arme um den Hals und küßte ihn. Ihre Lippen zitterten. Dann sah sie zu ihm auf.
    »Ich kann Ihnen nur auf diese Weise für den wundervollen Tag danken«, flüsterte sie. »Für die Kleider und die Fahrt und das Essen und den Tanz. Und dafür, daß Sie so nett sind. Ich hätte mir nie im Leben träumen lassen, daß es so etwas gibt. Mir macht es nichts aus. Ich glaube, es macht auch wirklich nichts aus, wenn man jemanden wirklich lieb hat. Ich hab’ Sie schrecklich gern, Mr. Wright. Wenn ich Sie glücklich machen könnte – nur für einen Augenblick …«
    Matt löste sich von ihr. »Da – du hast mich falsch verstanden«, sagte er kühl. »Ich habe etwas Schreckliches angerichtet. Ich weiß nicht, ob du mir je verzeihen kannst. Irgendwie haben wir uns mißverstanden. Diese Kleider – und das Neglige – sie sind für ein anderes Mädchen bestimmt – für meine Braut. Du hast ungefähr ihre Größe und ich dachte – ich weiß nicht, weshalb ich es dir nicht deutlich genug ge sagt habe …« Er schwieg. Es war genug. Sein Plan war geglückt. Abbie schien in sich zusammenzufallen. Langsam, während des Sprechens, verließ sie das Feuer. Der Glanz war von ihrem Gesicht geschwunden. Sie war ein kleines Mädchen, das in seiner größten Stunde von dem Mann, dem es vertraut hatte, ins Gesicht geschlagen wurde.
    »Schon gut«, sagte sie schwach. »Danke, daß Sie mich glauben ließen, sie gehörten mir – nur für eine kurze Zeit. Ich werde es nie vergessen.«
    Sie drehte sich um und kletterte in den Schutz der Decken.
    Es war ihr Schluchzen, das Matt diese Nacht den Schlaf raubte. Oder vielleicht die Tatsache, daß ihr Schluchzen so unterdrückt war, daß er sich anstrengen mußte, es zu hören.
    Das Frühstück war miserabel. Irgend etwas stimmte mit dem Essen nicht, aber Matt konnte nicht feststellen, was es war. Alles war wie sonst gekocht, und doch war der Duft anders. Matt kaute mechanisch und sah an Abbie vorbei. Das war nicht schwer. Sie hielt den Blick auf den Boden gesenkt.
    Sie trug wieder den formlosen blauen Kittel. Sie stocherte lustlos in ihrem Essen herum. Sie hatte ihr Gesicht abgeschrubbt, um die Spuren des

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