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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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schweben.« Der Stuhl blieb reglos in der Luft. Matt wartete fünf Minuten. »Gut. Laß ihn langsam zu Boden gleiten. So.« Der Stuhl senkte sich wie eine Feder.
    Wieder untersuchte er Abbie.
    Ihr Herzschlag war niedriger. Ebenso ihr Blutdruck. Wenig Schweiß – keine erhöhte Atemtätigkeit. Die Temperatur war niedrig – gefährlich niedrig für einen normalen Menschen.
    »Wie fühlst du dich?« fragte er besorgt. Wenn das immer so war, sobald sie ihre Kräfte benutzte, schwebte sie wirklich in Gefahr.
    »Gut«, antwortete sie ganz interesselos.
    Matt runzelte die Stirn, aber sie schien sich wirklich wohl zu fühlen.
    »Ganz bestimmt?« fragte er.
    »Ja. Wollen Sie noch mehr Versuche machen?«
    »Aber nur, wenn du sicher bist, daß es du nicht schadet. Ich möchte auf keinen Fall, daß du dich überanstrengst. Wenn du den Tisch so hoch heben könntest …« Er deutete die Höhe an.
     
    Sie übten eine Stunde lang mit dem Tisch. Schließlich hatte ihn Abbie völlig unter Kontrolle. Sie konnte ihn um Zentimeter anheben oder zur Decke schweben lassen, wo er dann mit seinen steif nach unten ragenden Beinen blieb, bis sie ihn wieder herunterholte. Sie ließ ihn auf einem Bein tanzen.
    Die Entfernung schien Abbies Kräfte nicht im geringsten zu beeinflussen. Sie konnte den Tisch von jedem Punkt aus, sogar außerhalb der Hütte, steuern. Selbst nachdem sie etwa fünfzig Meter weit mißmutig durch den Staub gestapft war, gelang ihr das Kunststück noch.
    »Woher weißt du, wo der Tisch ist, und welche Bewegungen er ausführt?« wollte Matt wissen.
    Abbie zuckte die Achseln. »Ich fühle es.«
    »Wie?« fragte Matt. »Siehst du es? Spürst du es? Wenn wir herausbringen könnten, welche Sinne du dazu brauchst …«
    »Es ist alles zusammen«, sagte Abbie.
    Matt schüttelte verzweifelt den Kopf. »Du siehst ein bißchen müde aus. Leg dich lieber hin.«
    Sie lag reglos auf ihrem Bett, den Kopf zur Wand gedreht, aber Matt wußte, daß sie nicht schlief. Als sie nicht wie sonst das Mittagessen zubereitete, machte Matt eine Büchse Suppe auf und versuchte sie zum Essen zu bewegen.
    »Nein, danke, Mr. Wright«, sagte Abbie. »Ich will nichts.«
    Am Abend stand sie auf und richtete das Abendessen her, aß aber selbst nur ein paar Bissen. Dann spülte sie ab und ging ins Bett.
    Matt blieb auf und versuchte seine Meßergebnisse auszuwerten. Trotz der niedrigen Temperatur hatte Abbie keine gefährlichen Veränderungen gezeigt. Er durfte wohl annehmen, daß das die üblichen Begleiterscheinungen ihrer parapsychologischen Kräfte waren.
    Aber weshalb reagierte sie so enorm unterschiedlich, je nachdem, ob sie glücklich oder unglücklich war? Am ersten Morgen, als sie nach vielen Versuchen die Tasse bewegt hatte, hatte sie gierig ihr Essen verschlungen. Und heute, nach den Kraftakten, die alle anderen Versuche in den Schatten stellten, konnte er weder Hunger noch Erschöpfung erkennen. Sie war müde, ja, aber der winzige Energieverlust, den er nach jeder Messung festgestellt hatte, entsprach dem Normalverbrauch während eines Nachmittags.
    Was war der Unterschied? Weshalb brauchte sie, wenn sie glücklich war, weit mehr Energie, als wenn sie den Gegenstand mit Körperkraft fortbewegt hätte? Und weshalb war das Gegenteil der Fall, wenn sie unglücklich war?
    Ob sie irgendwo eine verborgene Quelle anzapfte?
    Der Gedanke klang gut. Matt holte sich ein frisches Blatt Papier und kritzelte seine Gedanken nieder.
    Wenn man das erste Experiment außer acht ließ – welche Energiequelle mochte ihr wohl zugänglich sein? Welche physikalischen Gesetze brach sie?
    Wenn Abbie unglücklich war, konnte sie die Schwerkraft aufheben – oder besser gesagt, die Masse. Sobald das geschehen war – ein Vorgang, der vielleicht nicht viel Energie erforderte –, hob sich der Gegenstand von selbst, und, da er keine Masse besaß, konnte er leicht herumgeschoben werden. Irgendwie, durch einen unbewußten Mechanismus, konnte sie gewisse Materiemengen wieder herstellen und – ja, natürlich, das war es!
    Die Energie, die ein bewegter oder fallender Körper frei machte, wenn Masse und Schwerkraft wiederhergestellt wurden, floß in ihren Körper. Sie hörte auf, ein chemischer Verbrennungsmotor zu sein, in dem Nahrung mit Hilfe von Sauerstoff umgesetzt wurde, und empfing statt dessen die Kraft, die durch die bewegten Körper frei wurde.
    Matt schrieb mit schnellen, energischen Zügen. Er gliederte seine neuen Erfahrungen auf. Offensichtlich glichen sich die

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