7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge
Fell (ent spannen!) und welchen Weg auch Mary nahm (nicht den ken!) das Lämmlein folgt ihr schnell. Mary hat …
»Mr. Wright, sind Sie fertig?«
Matt fuhr auf. Neben ihm standen zwei zierliche Füßchen in schwarzen kleinen Stöckelschuhen. Sein Blick glitt über die nylonbestrumpften Beine, über das enganliegende schwarze Kleid, das die Formen so herausfordernd betonte, bis zu dem Gesicht mit den großen blauen Augen, dem geschminkten Mund und dem blonden Haar.
Selbst in seiner fatalen Lage wurde Matt von ihrer Schönheit verwirrt. Jammerschade, daß ihre anderen Eigenschaften so schrecklich waren.
»Ich schätze, Ihre Braut ist mir nicht böse«, meinte Abbie honigsüß. »Vor allem, da sie nicht existiert. Sind Sie bereit, Mr. Wright?«
»Bereit?« Matt sah an seinen schmutzigen, verbeulten Arbeitskleidern herunter. »Wofür?«
»Sie sind bereit«, sagte Abbie nur.
Schwindel überfiel ihn, gefolgt von Übelkeit. Matt schloß die Augen. Es wurde besser. Als er sie wieder öffnete, erschrak er. Er fand sich nicht mehr zurecht. Dann erkannte er seine Umgebung. Das Tanzlokal in Springfield!
Abbie schmiegte sich an ihn. »Los!« zischelte sie. »Tanzen wir!«
Automatisch begann Matt zu tanzen. Er bemerkte, daß die Leute sie anstarrten, als seien sie vom Himmel gefallen. Vielleicht stimmte das sogar. Nur zwei andere Paare befanden sich neben ihnen auf der kleinen Tanzfläche, aber sie hatten aufgehört zu tanzen und starrten sie verblüfft an. Während Matt Abbie langsam herumdrehte, sah er, daß auch die wenigen Besucher an der Bar sich nach ihnen umdrehten. Ein Kellner in weißer Jacke und indigniert nach unten gezogenen Mundwinkeln kam auf sie zu.
Abbie schien der Wirbel ebenso kalt zu lassen wie die Musikbox in der Ecke, die gleichgültig in allen Regenbogenfarben schimmerte. Sie tanzte leicht wie eine Feder in Matts Armen.
Der Kellner tippte Matt auf die Schulter. Matt seufzte erleichtert und hörte zu tanzen auf. Aber er fand sich mit unwiderstehlicher Gewalt im Kreis herumgezogen. Abbie hatte offensichtlich keine Lust, stehenzubleiben. Der Kellner folg te ihnen hartnäckig. »Aufhören!« rief er. Sein Kinn zitterte vor Empörung. »Ich weiß nicht, woher Sie kommen, und was Sie hier wollen, aber Sie können doch in dieser Kleidung hier nicht tanzen.«
»I-ich k-kann nicht auf-aufhören«, stotterte Matt Erbarmen heischend.
»Aber natürlich können Sie«, redete ihm der Kellner besänftigend zu. Er folgte ihnen im Kreis. »Es gibt eine Menge Dinge, die man nicht tun kann, aber aufhören kann man immer. Ich glaube, Sie wären froh, wenn Sie aufhören würden.«
»Na-natürlich«, stammelte Matt. »Bleib stehen!« flüsterte er Abbie zu. »Sag dem Mann, er soll weggehen«, flüsterte Abbie zurück.
Matt entschloß sich weiterzutanzen. »Ich glaube, es ist besser, wenn Sie weggehen«, sagte er dem Kellner.
»Wir wenden nicht gerne Gewalt an«, meinte der Kellner stirnrunzelnd. »Aber wir müssen ein gewisses Niveau wahren. Kommen Sie ohne Aufsehen mit –«, er zerrte Matt am Ärmel – »oder …«
Plötzlich hörte das Zupfen und Zerren auf. Der Kellner war verschwunden. Matt sah sich verängstigt um.
Die Musikbox trug einen ungewohnten Schmuck. Dem Wahnsinn nahe, mit verschleierten Augen, hockte der Kellner auf dem Kasten.
Abbie drückte sich eng an Matt. Der schwang sie langsam im Kreis herum. Seine Haut kribbelte. Bei der nächsten Umdrehung sah er, daß der Kellner seinen Hochsitz verlassen hatte. Er holte sich Verstärkung. Ein zweiter Kellner, ein Barkeeper mit einem Pferdegesicht und ein Mann in Straßenkleidern waren jetzt in seinem Gefolge. Letzterer erinnerte in hohem Maße an eine Bulldogge. Er war wohl der Geschäftsführer.
Sie bildeten einen bedrohlichen Kreis um Matt und Abbie.
»Mister – wie Sie auch heißen mögen«, knurrte die Bulldogge, »wir spaßen nicht. Wenn Sie nicht verdammt schnell hier verschwinden, wird es Ihnen noch leid tun.«
Matt sah ihn an und glaubte es ihm ohne weiteres. Er versuchte stehenzubleiben. Wieder wackelten seine Beine im Rhythmus weiter.
»I-i-ich ka-kann nicht«, stöhnte er. »Gl-glauben Sie, i-ich wü-würde nicht aufhö-hören, wenn i-ich k-könnte?«
Der Geschäftsführer sah ihn mit großen, blutunterlaufenen Augen erstaunt an. »Ja«, sagte er gedehnt, »Ich schätze auch.« Sein Unterkiefer klappte energisch herunter. »Okay, Leute. Schmeißen wir sie ’raus.«
»Seid vorsichtig«, warnte der erste Kellner unbehaglich. »Einer
Weitere Kostenlose Bücher