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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Er fühlte sich nicht besser. Ein argwöhnischer Blick auf das Glas sag te ihm alles – es war voll.
    Jenkins hatte die Verwirrung abgeschüttelt. »Ab!« sagte er nur. Er schien sich in seinem Stuhl verkriechen zu wollen. »Was machst denn du hier? Du hast dich verändert. Hast wohl einen Kerl mit Moneten aufgegabelt?«
    Abbie ignorierte seine Fragen. »Dad, wenn ich dich bitten würde, etwas zu tun, würdest du es dann tun?«
    »Klar, Ab«, beeilte sich Jenkins zu versichern. Sein Blick blieb an der Whiskyflasche hängen. »Alles würd’ ich für dich tun. Bist ja schließlich meine einzige Tochter.« Er hob die Flasche an die Lippen. Sie gluckste und verursachte gurgelnde Geräusche in seiner Kehle.
    Matt beobachtete, wie der bernsteinfarbene Flüssigkeitsspiegel sank. Als Jenkins die Flasche absetzte und sich mit der haarigen Hand über den Bart wischte, war sie halb leer. Jenkins seufzte schwer.
    Wieder hob Matt sein Glas an die Lippen und wollte es hinunterstürzen. Wieder blieb das Glas voll und er leer. Er starrte brütend vor sich hin.
    »Wenn ich dich bitten würde, Mr. Wright eins auf die Nase zu geben«, fuhr Abbie fort, »würdest du es tun?«
    Matt spannte sich innerlich an.
    »Klar, Ab, klar«, versicherte Jenkins. Langsam drehte er den massigen Schädel und schob die Fäuste vor. »Haben Sie die Kleine nicht gut behandelt?« fragte Jenkins. Er schien sich Sorgen zu machen. »Junge, Sie seh’n aber grün aus.« Er wandte sich an Abbie. »Willst du immer noch, daß ich ihm eins auf die Nase geb’?«
    »Nicht jetzt«, meinte Abbie. »Aber vergiß es nicht.«
    Matt entspannte sich und führte blitzschnell das Glas zum Mund. Vergeblich. Nicht ein Tropfen Whisky erreichte seinen Magen. Matt fühlte Mitleid mit Tantalus.
    »Polizei!« krächzte Jenkins plötzlich und erhob sich mit der Flasche in der Hand.
    Matt sah sich um. Der Barkeeper führte drei Polizisten in den Raum. Die Beamten traten näher, im vollen Vertrauen auf ihre Autorität und Macht. Matt wandte sich schnell an Abbie.
    »Bitte, mach keine Tricks«, bat er. »Nicht mit der Polizei.«
    Abbie gähnte. »Ich bin todmüde. Es muß schon auf Mitternacht zugehen.« Jenkins warf sich wie ein Bulle den Gesetzeshütern entgegen. Und der Raum verschwand.
    Matt blinzelte. Ihm war übel. Abbie und er befanden sich wieder in der Jagdhütte. »Und was wird aus deinem Vater?« fragte Matt.
    »Neben dem Alkohol liebt Dad Prügeleien am meisten«, erklärte Abbie. »Ich gehe jetzt ins Bett. Ich bin müde.«
    Sie stellte die Schuhe auf den Boden, kletterte in ihren Verschlag und zog die Decken zu.
    Matt ging schwerfällig auf sein Bett zu. Mary hat ein kleines Lamm … Er setzte sich auf das Bett, zog die Schuhe aus und ließ sie polternd auf den Boden fallen … mit silberweißem Fell … Er zog die Decke fest zu, legte sich aber angekleidet hin … und welchen Weg auch Mary nahm … Er lag steif da und horchte auf die regelmäßigen Atemzüge, die von der anderen Koje kamen … das Lämmlein folgt ihr schnell …
    Zwei qualvolle Stunden schlichen vorbei. Matt setzte sich vorsichtig auf. Er ergriff leise seine Schuhe. Er stand auf. Auf Zehenspitzen verließ er das Zimmer. Zoll um Zoll, bis er an der Tür war. Er horchte ängstlich auf Abbies Atem. Er öffnete die Tür einen Spalt, quetschte sich hindurch und schloß sie mit unendlicher Vorsicht.
    Ein Verandabrett knarrte. Matt erstarrte. Er wartete. Kein Laut drang von innen heraus. Er schlich über den Kiesweg der Anfahrt und unterdrückte heldenhaft Schmerzensausru fe. Aber er wagte es nicht, seine Schuhe anzuziehen, bis er in Sicherheit war.
    Er befand sich neben dem Auto. Er öffnete die Tür und schlüpfte auf den Sitz. Ein Segen, daß die Anfahrt so steil war. Er löste die Bremsen, kuppelte ein, und das Auto begann zu rollen. Langsam zunächst, dann immer schneller, bis es die Straße erreicht hatte.
    Geisterhaft rollte es den mondbeschienenen Hang hinab. Nach einer von Bäumen verdunkelten Kurve, die Matt die Haare zu Berge stehen ließ, schaltete er das Licht ein und schloß die Tür.
    Eine Meile weiter weg wagte er erst, den Motor einzuschalten.
    Entkommen!
    Matt fegte durch die graue Dämmerung, die schon jetzt die Hitze des kommenden Tages ankündigte. Durch die staubige, verdreckte Windschutzscheibe blinzelte ihm die rote Morgensonne zu. Sie erblickte einen jungen Mann in schmutzigen Arbeitskleidern, mit einem schwarzen Stoppelbart und brennenden Augen. Aber Matt atmete tief ein – die Luft

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