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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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geschafft, nicht wahr? Sie haben es fertiggebracht, daß ich mich in Sie vergaffte? War nicht schwer, was? Nur einem dummen kleinen Bauernmädel bei Mondschein die Hand halten – das hat genügt. Sie einmal küssen, dann war sie bereit, alles zu vergessen. Aber das hatten Sie gar nicht vor, so etwas Gewöhnliches wie eine Verführung wollten Sie gar nicht. Die ganze Zeit über haben Sie geplant und sich über mich lustig gemacht – über das dumme Bauernmädel.
    Sie haben mich glauben lassen, daß Sie mich mögen, daß Sie mich in hübschen Kleidern sehen wollen, mit schönem Haar und gepflegtem Gesicht. Ein Trick – nichts als ein Trick. Wenn ich mich am glücklichsten fühle, am dankbarsten, wird die Freude zerstört. Ach, hätten Sie mir lieber ins Gesicht geschlagen. So was sind die Bauernmädel gewöhnt. Wie konnte ich nur denken, daß Sie mich heiraten würden? Lieber möchte ich sterben. Selbst Dad war nie so gemein wie Sie. Denn mit Absicht hat er mich nie gekränkt.«
    Matt beobachtete sie. Er war kalkweiß geworden. Seine Gedanken wirbelten.
    »Sie denken, Sie können mich irgendwie herumkriegen?« fragte Abbie höhnisch. »Daß ich vergessen werde? Daß alles ein Irrtum war? Hat keinen Zweck. Das können Sie nicht, denn ich kann Ihre Gedanken lesen.« Was hatte er gedacht? Hatte er wirklich einen Augenblick daran gedacht, sie zu heiraten? Er schauderte. Es mußte die Hölle sein. Man stelle sich eine Frau vor, die alles weiß, alles kann, der man nie entweichen kann, der man nie etwas vorlügen kann, die man nie ein- oder aussperren kann. Eine Frau, die in einer Sekunde ein Zimmer in eine Wüste verwandeln kann, die mit der gleichen Leichtigkeit und Sicherheit Schüsseln, Stühle und Tische wirft. Eine Frau, die zu jeder Zeit an jedem Ort aufkreuzen kann. Eine Frau, die durch Wände sehen und Gedanken lesen kann. Eine Frau, die einem Kopfschmerzen und gebrochene Beine wünschen kann.
    Es wäre schlimmer als die Hölle. Die Qualen der Verdammten waren nichts im Vergleich dazu.
    Abbie hob das Kinn. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Eher würde ich eine Klapperschlange heiraten. Die warnt wenigstens, bevor sie beißt.«
    »Mach mit mir, was du willst«, sagte Matt verzweifelt. »Bring mich um. Es ist mir gleich.«
    Abbie lächelte süß. »Umbringen – so billig kommen Sie nicht davon. Aber nur keine Sorge. Ich lasse mir schon et was einfallen. Gehen Sie jetzt. Ich will allein sein.«
    Dankbar drehte sich Matt um. Noch bevor er einen Schritt getan hatte, befand er sich auf der Veranda. Er blinzelte in das Licht der untergehenden Sonne. Er fror trotz der Wärme. Nach einer Weile ließ er sich am Geländer nieder und zündete sich eine Zigarette an. Er mußte einen Ausweg finden. Irgendeinen Ausweg gab es immer.
    Vom Innern der Hütte hörte er Wassergeplätscher. Wassergeplätscher?
    Matt widerstand dem Impuls aufzustehen und das Geheimnis aufzuklären. »Ich will allein sein«, hatte Abbie gesagt – in einem Ton, der Matt vorsichtig machte.
    Ein paar Minuten später spritzte das Wasser immer noch. Dazu hörte man Abbies klaren Sopran. Obwohl er die Worte nicht verstand, trieb ihm die Melodie eine Gän sehaut den Rücken hinunter. Und dann hörte er einen Satz – ganz klar.
    Ram-bam-bam,
    dreimal kam sie mitten durch die Wand.
    Er liebte sie nicht und hielt sie doch bei der Hand …
    Matt zuckte zusammen. Er fuhr sich mit zitternder Hand über die Stirn und wischte den Schweiß weg. Seine Hand war fieberheiß. Er mußte sich zusammennehmen, damit er klaren Kopf behielt. Die Lage war eindeutig. Er hatte etwas entsetzlich Grausames getan, für das es keine Entschuldigung gab – und er war erwischt worden. Erwischt von der Person, an der er so gemein gehandelt hatte. Und die Rache lag in ihrer Hand.
    Die einzige Frage war: Wie würde sie sich rächen? Wenn er das erfuhr, konnte er sich vielleicht Gegenmaßnahmen ausdenken. Er war nicht der Typ, der demütig wartete, bis ihn der strafende Blitz der Gerechtigkeit traf.
    Die unbezwingliche Schwierigkeit dabei war, daß Abbie über seine Pläne sofort Bescheid wissen würde. Sie war gewappnet. Also mußte er aufhören zu denken.
    Wie willst du aufhören zu denken? fragte er sich kopfschüttelnd. Hör auf zu denken, verdammt noch mal!
    Er war vielleicht kurz vor der Lösung. Aber wenn er dar an dachte, hatte es keinen Sinn. Und wenn er nicht daran dachte …
    Circulus vitiosus. Es gab nur eine Möglichkeit –
    Mary hat ein kleines Lamm mit silberweißem

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