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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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von ihnen hat einen Wurftrick.«
    Sie schlossen den Kreis dichter. Matt fühlte, wie sich Abbie versteifte.
    Sie verschwanden, einer nach dem anderen – wie Kerzen, die man ausbläst. Dann saßen sie oben auf der Musikbox, einer auf dem Schoß des anderen, bis das Ganze wie ein Totempfahl wirkte. Die Säule wackelte und fiel auseinander. Vier dumpfe Aufschläge auf dem Boden.
    Matt sah, wie sie sich schüttelten und aufstanden. Der Barkeeper rieb sich die Nase. Er schob seine Fäuste vor und sich selbst näher. Der Geschäftsführer hielt ihn am Arm zurück. Die vier Männer steckten die Köpfe zusammen und hielten Kriegsrat. Alle paar Sekunden drehte sich einer von ihnen nach Matt und Abbie um. Schließlich, löste sich der erste Kellner mit bestimmten Schritten aus der Gruppe und ging hinter die Musikbox. Abrupt wurde es still. Die farbi gen Lichter gingen aus. Die vier Männer wandten sich triumphierend zur Tanzfläche.
    Ebenso abrupt flammten die Lichter wieder auf. Die Musik leierte weiter. Sie sprangen zurück.
    Mit herausfordernden Schritten ging der Geschäftsführer zur Wand und zog den Stecker aus der Steckdose. Er drehte sich um, immer noch die Steckerschnur in der Hand. Sie schlängelte sich in seiner Hand. Der Geschäftsführer starrte sie ungläubig an. Er ließ sie fallen. Der Stecker hob sich wie der Kopf einer züngelnden Kobra und begann einen langsamen Tanz. Der Geschäftsführer schien hypnotisiert.
    Die Schnur stach nach vorne. Der Geschäftsführer sprang zurück. Die nackten Metallfänge bohrten sich in den Boden. Die Männer zogen sich zurück. Ihre Augen waren schreckgeweitet. Die Schnur schlängelte sich zur Steckdose zurück und steckte sich selbst ein.
    Die Musik dröhnte weiter. Matt tanzte mit bleischweren Beinen. Er konnte nicht aufhören. Er konnte nie wieder aufhören. Er dachte an das Märchen von den roten Schuhen. Abbie schien frisch und ganz entschlossen.
    Als die Musikbox wieder in Sicht kam, bemerkte Matt in ihrer Umgebung einige Bewegung. Der Barkeeper näherte sich dem Geschäftsführer mit einer Axt. Einen kurzen Augenblick dachte Matt, die ganze Welt sei verrückt geworden. Dann sah er, wie sich der Geschäftsführer mit der Axt in der Hand vorsichtig an die Musikbox heranschlich.
    Der Hieb war nicht schlecht gezielt. Die Schnur ringelte sich in die Ecke. Der Geschäftsführer löste die Axt aus dem Parkett. Tapfer trat er einen Schritt näher. Die Schnur wickelte sich um sein Bein. Wie wahnsinnig hieb der Geschäftsführer auf den Stecker ein. Endlich lag er zersplittert am Boden. Die Musik schwieg. Die Musikbox wurde dun kel. Die steckerlose Schnur wand sich in Todeskrämpfen.
    Abbie blieb stehen. Matt seufzte erleichtert. Seine Knie zitterten.
    »Gehen wir, Abbie«, bat er. »Gehen wir schnell.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Setzen wir uns.« Sie führte ihn an einen der Tische, der vorhin fluchtartig von den anderen Kunden geräumt worden war. »Ich schätze, ein Drink wird Ihnen guttun.«
    »Ich möchte lieber gehen«, murmelte Matt.
    Sie setzten sich. Mit einer befehlenden Handbewegung winkte Abbie den Kellner herbei. Er kam vorsichtig auf den Tisch zu. Abbie sah Matt fragend an.
    »Whisky pur«, bestellte Matt hilflos. Einen Augenblick später kehrte der Kellner mit einer Flasche und zwei Gläsern zurück. »Der Boß verlangt, daß Sie zuerst bezahlen«, meinte er schüchtern.
    Matt suchte vergeblich seine Taschen durch. Er sah den Geschäftsführer an, der düster an der Wand lehnte und die Arme über der Brust verschränkt hatte. »Ich habe kein Geld mit«, erklärte Matt.
    »Das geht schon in Ordnung«, beruhigte ihn Abbie. »Setzen Sie das Tablett nur ab.«
    »Nein, Madam«, begann der Kellner. Doch dann rollte er hilflos die Augen. Das Tablett schwebte ihm aus den Händen und wurde sanft auf dem Tisch abgesetzt. Er klappte den offenstehenden Mund zu und trat den Rückzug an.
    Abbie stützte nachdenklich ihr Kinn in die Hand. »Ich war Dad wohl nie eine gute Tochter«, sinnierte sie. »Dad würde es hier gefallen.«
    »Nein, bitte nicht«, unterbrach sie Matt hastig. »Mach das nicht. Wir haben schon genug Schwierigkeiten.«
    Jenkins saß ihm gegenüber, blinzelte langsam, als ob er sich erst zurechtfinden müßte. Er hatte eine Fahne. Matt griff nach der Flasche und goß sich ein Glas voll. Er hob es an die Lippen und kippte es hinunter. Einen Augenblick brannte ihn das Zeug in der Kehle. Aber sonst spürte er nichts. Matt stellte das Glas wieder auf den Tisch.

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