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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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sich im Supermarkt zwischen Frühstückslebensmitteln und dem Bohnerwachsstand an. Hier war nämlich die neue Juwelenabteilung eröffnet worden.
    Morey sah auf seine Liste: »Eine Brillantbrosche, Ringe für das neue Kostüm, Ohrclips.«
    Cherry streikte. »Ich habe eine Brosche. Bitte, Liebling.«
    Morey faltete die Blätter der Liste unsicher zusammen. Die Brosche stand darauf. Man konnte nichts dagegen tun, denn ein Ersatzschmuck war nicht angegeben.
    »Wie wäre es mit einem Armreif?« drängte er. »Schau, die herrlichen Rubinmodelle, die sie hier führen. Sie würden wundervoll zu deinem Haar passen.« Er winkte dem Roboter, der dienstfertig herangeeilt kam und Cherry das Tablett mit den Armbändern zeigte. »Wunderschön!« rief Morey, als Cherry das größte davon überstreifte.
    »Und ich muß keine Brosche nehmen?« fragte ihn Cherry.
    »Natürlich nicht.« Er warf einen Blick auf den Preiszettel. »Die gleiche Anzahl von Rationsmarken wie die Brosche«, rief er triumphierend. Da ihn Cherry ein wenig zweifelnd ansah, fügte er nervös hinzu: »Und jetzt gehen wir schnell noch in die Schuhabteilung. Wir brauchen doch noch Tanzschuhe.«
    Cherry widersprach nicht, weder jetzt noch während des restlichen Einkaufsbummels. Als sie schließlich auf einer Couch im Tiefparterre des Kaufhauses darauf warteten, daß die Roboter ihre Rationsbücher stempelten, kam Morey die Idee, den Armreif im Versandbüro nicht verpacken zu lassen.
    »Ich möchte nicht, daß er mit dem anderen Zeug kommt, Liebling«, erklärte er. »Du sollst ihn gleich tragen. Ehrlich, er steht dir so gut, als wäre er eigens für dich angefertigt worden.«
    Cherry schien geschmeichelt und erfreut. Morey war mit sich selbst zufrieden. Nicht jeder wurde mit seinen häuslichen Problemen so wie er fertig.
     
    Die Selbstzufriedenheit verließ ihn auch während des ganzen Heimwegs nicht. Henry, ihr Roboterbegleiter, unterhielt sie mit allerlei witzigen Anekdoten über die Fabrik, in der er hergestellt worden war.
    Cherry war noch nicht so gut an einen Gesellschafter dieser Art gewöhnt, aber es schien absolut unmöglich, daß jemand Henry nicht mögen konnte. Spaße und aufheiternde Geschichten, wenn man sie brauchte, Sympathie und Mitleid, wenn man niedergeschlagen war, ein nie versiegender Vorrat an Nachrichten und Informationen über jedes beliebige Thema – Henry wurde mit jeder Aufgabe spielend fertig. Cherry bestand sogar darauf, daß ihnen Henry beim Essen Gesellschaft leistete, und sie lachte ebenso herzhaft wie Morey selbst über die drolligen Erzählungen des Roboters.
    Aber später, im Unterhaltungssaal, als Henry sie rücksichtsvoll verlassen hatte, verstummte das Lachen.
    Morey merkte es nicht.
    Er machte gewissenhaft die Runde: Tri-Di einschalten, Liköre auswählen, Abendzeitungen durchblättern.
    Cherry räusperte sich, und Morey unterbrach seine Tätigkeit. »Liebling«, tastete sie sich vorsichtig vor. »Ich fühle mich heute ein wenig rastlos. Könnten wir – ich meine, glaubst du, daß wir nicht einfach daheimbleiben könnten, um uns so richtig zu entspannen?«
    Morey sah sie leicht besorgt an. Sie lag ausgestreckt auf dem Rücken und hatte die Augen halb geschlossen. »Fühlst du dich nicht ganz wohl?« fragte er.
    »Doch. Völlig in Ordnung. Nur möchte ich heute abend nicht ausgehen. Mir ist einfach nicht danach zumute.«
    Er setzte sich und zündete mechanisch eine Zigarette an. Auf dem Tri-Di-Schirm begann eine Komödie. Er stand auf, drehte sie ab und schaltete das Tonband ein. Sanfte Streichmusik erfüllte den Raum.
    »Wir hatten für heute einen Tisch im Klub reserviert«, erinnerte er sie.
    Cherry drehte sich stirnrunzelnd um. »Ich weiß, Liebling.«
    »Und wir haben noch die Opernkarten, die ich letzte Woche besorgt habe. Nicht daß ich nörgeln möchte, Liebling, aber wir haben unsere Opernkarten noch kein einziges Mal benutzt.«
    »Wir sehen sie doch auch auf dem Tri-Di«, sagte sie mit leiser, dünner Stimme.
    »Das hat nichts damit zu tun, Liebste. Ich – ich wollte dich nicht damit belästigen, aber Wainwright von meinem Büro hat gestern eine dumme Bemerkung gemacht. Er sagte mir, er würde im Zirkus sein und sehen, ob wir auch hinkämen. Nun, wir waren nicht dort. Der Himmel weiß, was ich ihm nächste Woche als Entschuldigung sagen soll.«
    Er wartete auf eine Antwort von Cherry, aber sie schwieg.
    Er fuhr fort: »Wenn du dich deshalb dazu entschließen könntest, heute abend mit mir auszugehen …«
    Er blieb

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