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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Rationierungsausschuß der Verschwendung anklagen sollte, müßte er eben sagen, er habe eine neue Duftmischung ausprobiert. Das Ergebnis war wirklich nicht allzu schlecht.
    Er verließ das Bad in Hochstimmung. Cherry war schon wach und starrte entsetzt auf das Tablett, das der Diener hereingestellt hatte. »Guten Morgen, Liebling«, sagte sie schwach. »Uff!«
    Morey küßte sie und tätschelte ihre Hand. »Also«, sagte er und sah das Essen mit einem starren Lächeln an. »Fangen wir an!«
    »Ist das nicht ein bißchen viel für zwei Personen?«
    »Für zwei?« Morey spielte seine Rolle meisterhaft. »Unsinn, Liebling! Das esse ich ganz alleine auf.«
    »Ach, Morey«, seufzte Cherry, und der bewundernde Blick, den sie ihm zuwarf, hätte ihn auch für zwölf solcher Mahlzeiten ausgesöhnt.
    Und so sollte es auch bleiben, nahm er sich vor, als er sein Training mit dem Sparring-Roboter beendet hatte und sich zu seinem wirklichen Frühstück setzte – wenn ihn der Gedanke an die Zukunft auch leise beunruhigte.
    Aber nichts da, er hatte sich nun einmal entschlossen. Als er den Räucherhering, den Tee und die Biskuits besiegt hat te, ging er mit Henry den Tagesplan durch.
    Er schluckte einen Bissen hinunter. »Ich möchte, daß du anschließend ein paar Vereinbarungen für mich triffst. Drei Stunden pro Woche Gymnastikklub – suche bitte einen her aus, der viele Reduzierübungen macht. Ich glaube, das wer de ich in der nächsten Zeit brauchen können. Und dann, Henry, besorge mir bitte ein paar neue Kleidungsstücke. Ich trage diese Fetzen hier schon seit Wochen. Und, Moment … Doktor, Zahnarzt – sag, Henry, muß ich nicht bald wieder zum Psychiater?«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte der Roboter. »Heute vormittag, Sir. Ich habe schon den Chauffeur instruiert und Ihr Büro benachrichtigt.«
    »Schön, Henry. Dann arrangiere bitte das andere für mich.«
    »Jawohl, Sir«, nickte Henry und nahm den seltsamen geistesabwesenden Blick an, den alle Roboter haben, wenn sie auf der IRL – auf der InterRoboter-Leitung – sprechen.
     
    Morey würgte schweigend sein Frühstück hinunter, zufrieden mit seiner eigenen Tugend und der Welt. Es ist gar nicht so schlimm, ein richtiger, fleißiger Konsument zu sein, wenn man an sich arbeitet, dachte er. Nur die Unzufriedenen, die Taugenichtse, die Dummen konnten sich nicht an die Welt anpassen. Nun, dachte er mit einem ganz schwachen Selbstmitleid, einer muß leiden und sich opfern. Man kann kein Omelett backen, ohne Eier zu zerbrechen. Und es war nicht seine Art, wie ein asozialer Feuerkopf umherzurennen und die Ordnung zu stören. Schließlich hatte er Weib und Wohnung, um die er sich kümmern mußte.
    Zu schade, daß er sich nicht gleich jetzt auf die Arbeit des Konsumierens stürzen konnte. Aber heute war der einzige Tag in der Woche, an dem er seinem Beruf nachging – vier der restlichen sechs Tage waren ohnehin dem Konsumieren gewidmet – und außerdem mußte er heute eine Gruppentherapie über sich ergehen lassen. Morey verzog die Nase und besänftigte sein Inneres gleich darauf. Die Analyse würde zu einem steilen Sprung nach oben in seiner Verhaltenskurve führen, jetzt da er beschlossen hatte, den Problemen ernsthaft und energisch ins Auge zu sehen.
    Morey war ganz in einen Heiligenschein von Selbstgerechtigkeit gehüllt, als er Cherry zum Abschied küßte. Er ging fröhlich hinaus zu seinem Auto und bemerkte den kleinen Mann mit dem riesigen Schlapphut und den auffallend gerüschten Hosen erst, als er aus seinem Versteck zwischen den Büschen heraustrat.
    »He, Mac!« Der Mann flüsterte beinahe.
    »Wie? Oh – was gibt es?«
    Der Mann sah sich scheu um. »Hören Sie zu, Freund«, sagte er schnell. »Sie scheinen ein intelligenter Bursche zu sein, dem eine kleine Hilfe nicht schaden könnte. Sie helfen mir, ich helfe Ihnen. Die Zeiten sind hart. Eine Hand wäscht die andere. Ich schlage Ihnen ein fabelhaftes Geschäft mit Rationierungsmarken vor. Drei gegen eine. Eine von Ihnen gegen drei von meinen. Mehr bietet Ihnen keiner hier in der Stadt. Nicht so ganz echt zwar, aber ich garantiere Ihnen, daß das keiner der Inspektoren merkt.«
    Morey starrte ihn mit offenem Mund an. »Nein«, sagte er heftig und stieß den Mann zur Seite. Jetzt geht es schon so los, dachte er bitter. Slums und die dauernde Beschäftigung mit den schmutzigen Rationen war nicht genug, um Cherry zu erschrecken. Jetzt wurde seine Nachbarschaft schon zum Tummelplatz asozialer Elemente. Es geschah

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