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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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die auf Pontons bis ins Meer hinausragten. Häuser, in denen Tag für Tag ein paar Nichtstuer mehr saßen …
    Und es gab Roboter …
    Roboter vor allem. Roboter, die schaufelten und gruben und säten und ernteten und Fabriken bauten und kochten und Kleider nähten …
    Als das Land nichts mehr hergab, preßte man den Meeren ihre Schätze ab und verarbeitete sie in den Labors … und die Fabriken wurden zu Förderbändern des Überflusses. Sie spuckten Nahrung und Kleidung und Luxusartikel aus, die für ein ganzes Dutzend von Welten gereicht hätten. Eine Neuentdeckung nach der anderen, die unendliche Kraft des Atoms, unermüdliche Arbeit von Menschen und Robotern, eine Automatisierung, die Dschungel und Sümpfe und Eis in Bauland umwandelte, auf dem wiederum neue Verwaltungsgebäude und Industriezentren und Raumhäfen entstanden …
    Und die Welt wurde mit Gütern überschüttet, von denen sich ein Malthus nicht hätte träumen lassen.
    Aber jede Versorgungslinie hat zwei Enden. Der Erfindergeist und die Kraft und Arbeit, die an der einen Seite hineingesteckt wurden, mußten an der anderen Seite wieder herauskommen …
    Glücklicher Morey, du winzige Konsumeinheit der Wirt schaft! Du kämpfst dich tapfer durch die Flut der Erzeugnis se, ißt und trinkst dich mannhaft durch das Leben, trägst deinen Teil zur Abnützung der überreichlich produzierten Güter bei.
    Morey fühlte sich alles andere als glücklich. Das Glück der Armen war von jeher eine Sache der Perspektive.
     
    Zuteilungen geisterten durch seinen Schlaf, bis er am nächsten Morgen gegen acht mit geröteten Augen und eingefallenen Wangen erwachte. Aber innerlich war er zu einer Entscheidung gekommen. Er wollte ein neues Leben beginnen.
    Der Kummer begann schon mit der Morgenpost. Unter dem protzigen Briefkopf des Nationalen Rationierungsausschusses fand er folgende Zeilen:
    »Wir bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, daß Ihre im August in Verbindung mit den Zuteilungsmarken zurückgesandten Artikel, welche Sie als abgetragen bezeichneten, von unseren Leuten inspiziert und als ungenügend abgenützt empfunden wurden.«
    Es folgte eine Liste – eine lange Liste, wie Morey zu seiner Niedergeschlagenheit bemerkte.
    »Wir können Ihnen diese Artikel leider nicht abnehmen und überweisen Ihnen hiermit eine Extra-Zuteilung von 435 Punkten, von denen Sie mindestens 350 Punkte für Kleidung und Möbel auszugeben gehalten sind.«
    Morey feuerte den Brief auf den Boden. Der Diener hob ihn unbewegt auf, glättete ihn und legte ihn auf den Schreibtisch.
    Das war nicht fair. Nun gut, vielleicht waren die Badehosen und die Regenschirme wirklich nicht sehr abgenutzt gewesen – aber wie, zum Teufel, konnte er es sich leisten, zum Schwimmen zu gehen, wenn es so viele Dinge zu verbrauchen gab? Aber die Sporthosen waren abgetragen gewesen! Er hatte sie drei ganze Tage und einen halben obendrein angezogen. Was erwarteten sie von ihm? Daß er in Lumpen herumlief?
    Morey warf einen kriegerischen Blick auf den Kaffee und die Toastschnitte, die der Diener zusammen mit der Morgenpost hereingebracht hatte. Dann warf er sich in die Brust. Unfair oder nicht, er mußte jetzt sein Spiel beginnen. Schließlich war es für Cherry und nicht für ihn, und wenn er sich dazu entschlossen hatte, ein neues Leben anzufangen, dann lieber gleich, bevor er den Vorsatz wieder aufgab.
    Morey wollte für zwei konsumieren. »Nimm das Zeug wieder mit«, befahl er dem Roboter. »Ich möchte Sahne und Zucker in den Kaffee – viel Sahne vor allem. Und außerdem noch Rührei, Bratkartoffeln, Orangensaft – nein, mische den Orangensaft mit einer halben Grapefruit.«
    »Sofort, Sir«, erklärte der Roboter. »Dann nehmen Sie um neun Uhr wohl kein Frühstück mehr ein?«
    »Aber natürlich«, meinte Morey gekonnt gelangweilt. »Die doppelten Portionen.« Und als der Diener die Tür schloß, rief er noch hinter ihm her: »Vergiß nicht Butter und Marmelade zum Toast.«
     
    Er ging ins Bad. Er wollte keine Zeit verlieren. Unter der Brause seifte er sich dreimal ein. Als er die Seife gut weggespült hatte, kamen alle Hähne der Reihe nach daran. Dreimal Gesichtswasser, geruchloser Puder, parfümierter Puder und dreißig Sekunden Höhensonne. Dann seifte er sich wieder ein und brauste sich gründlich. Statt sich unter dem Heißluft-Trockenstrahl abzutrocknen, benützte er diesmal ein Handtuch. Die meisten der Düfte gingen durch den Abfluß der Brause wieder verloren, aber falls ihn der

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