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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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den Kopf. »Aber ich werd’ das Gefühl nicht los, daß Abbie hinter dem ganzen Wirbel steckt. Gerade als der Kampf lustig wurde, war die Spelunke plötzlich verschwunden, und ich bin hier in der fremden Stadt. Wie heißt das Kaff eigentlich, Junge?«
    »Lawrence«, sagte Matt. »Lawrence, Kansas.«
    »Kansas?« Jenkins rupfte sich verzweifelt den Bart. »Das letzte, was ich von Kansas hörte, war, daß es hier entsetzlich trocken sein soll. Ist aber sicher nicht halb so trocken wie ich. Hat nicht Quantrill das Kaff hier mal niedergebrannt? Ein Pech, daß es wieder aufgebaut wurde. Da stehe ich nun ohne einen Penny in der Tasche, und nur die Flasche, die ich noch in der Hand hatte, hat mich vorm Verdursten gerettet.« Er schüttelte gramgebeugt den Kopf. »Junge, wir müssen was unternehmen. Da steckt doch Abbie dahinter, nicht?«
    Matt nickte.
    »Junge«, fuhr Jenkins fort. »Ich werde zu alt für diese Art von Leben. Ich sollte auf meiner Veranda sitzen, einen Krug auf dem Schoß und friedlich schaukeln. Irgendwas müssen wir mit dem Mädel unternehmen.«
    »Ich fürchte, jetzt ist es schon zu spät«, wandte Matt ein.
    »Das ist es ja«, sagte Jenkins bekümmert. »Ich bin ganze sechs Jahre zu spät daran. Junge, Sie sind gebildet. Was können Sie mir bloß raten?«
    »Nichts, Jenkins«, entgegnete Matt mutlos. »Ich habe keine Ahnung. Und wenn ich eine gute Idee hätte, könnte ich sie nicht in die Tat umsetzen. Aber vermöbeln Sie mich ruhig, wenn Sie Lust haben. Ich bin schließlich der Schuldige.«
    Jenkins legte ihm seine schwere Pranke auf die Schulter. »Machen Sie sich keine Sorgen, Junge. Wenn Sie’s nicht gewesen wären, wär’s ein anderer gewesen. Wenn Ab sich was in den Kopf setzt, können Sie nichts dagegen machen. Das weiß ich schon seit ein paar Jahren.«
    Matt holte seine Brieftasche heraus und reichte Jenkins eine Fünfdollarnote. »Da. So trocken ist Kansas doch nicht. Holen Sie sich eine Flasche und versuchen Sie den Kummer zu vergessen. Vielleicht ändert sich doch noch etwas.«
    »Sie sind ein guter Junge. Unternehmen Sie nur nichts Voreiliges.«
    Mary hat ein kleines Lamm …
    Jenkins trollte sich, nachdem er Matt noch einmal herzlich zugewinkt hatte. Matt sah den bulligen Schatten verschwinden und trauerte ihm nach, als sei es sein letzter Kontakt mit der lebenden Welt gewesen. Dann bog Jenkins um die Ecke und war endgültig fort.
    Matt ging langsam zur Massachusetts Street zurück. Eines mußte er noch erledigen.
    Als er zum Auto ging, spürte Matt Abbies Nähe. Er wuß te nicht, war sie ein Engel oder ein Teufel, liebte er sie oder haßte er sie? Auf alle Fälle war sie eine unerträgliche Mischung, ein Geschöpf, mit dem man auf keinen Fall zusammenleben konnte. Die Extreme waren zu groß.
    Matt seufzte. Abbie konnte nichts dafür. Wenn jemand schuld hatte, dann er. Und er würde seine Schuld bezahlen müssen. Das Universum war unerbittlich. Actio ist gleich reactio …
    Es war dunkel, als Matt die Seventh Street entlangfuhr. Die Nacht war lau, und die vielen Straßenlaternen stellten für die unzähligen Insekten lockende Leuchttürme dar. Matt fuhr um die Ecke und hielt vor dem großen altmodischen Haus mit dem verschnörkelten Gitterzaun an. Es war ein zweistöckiges Gebäude mit Stuck-Verzierungen. An manchen Stellen war der Zaun durchgerostet.
    Die meisten Häuser in Lawrence waren alt. Es gab zwar westlich, an den Hängen des Wakarusa-Tals, neue, moderne Gebäude, aber Universitätsprofessoren konnten sie sich in den wenigsten Fällen leisten.
    Matt klingelte. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür. Professor Franklin, sein Betreuer bei der Doktorarbeit, blinzelte ins Dunkel.
    »Matt!« rief er. »Ich habe Sie im ersten Augenblick gar nicht erkannt. Ich dachte, Sie führten in den Ozark-Bergen das Leben eines Einsiedlers. Oder wollen Sie etwa sagen, daß Sie mit Ihrer Arbeit schon fertig sind?«
    »Nein, Doktor Franklin«, sagte Matt müde. »Aber ich würde Sie gern einen Augenblick sprechen, wenn Sie Zeit haben.«
    »Kommen Sie nur. Ich korrigiere gerade ein paar Arbeiten.« Er schnitt eine Grimasse. »Ich bin froh um jede Unterbrechung.«
    Franklin führte ihn durch das Wohnzimmer in sein mit Büchern vollgestopftes Arbeitszimmer. Seine Brille lag auf einem Stapel von Arbeiten. Er setzte sie auf und wandte sich Matt zu.
    »Matt!« rief er erschrocken. »Sind Sie krank gewesen? Sie sehen ja elend aus.«
    »Man könnte es fast so nennen«, meinte Matt. »Wie würden

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