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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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abgedreht war, der, dessen Kontrollleuchte nie brannte, der, gegen den er so unauffällig gestolpert war …
    Das blaue Insektengift hatte versagt, und das Messer und nun auch das Gas.
    Verzweiflung erfaßte ihn. Es hatte keinen Sinn. Es gab keinen Ausweg.
    Er ging zurück ins Wohnzimmer, fegte den Pullover von der Couch und setzte sich. Die letzte Hoffnung – die allerletzte Hoffnung – war verschwunden. Und doch war er irgendwie froh, daß ihm seine Tricks nichts genützt hatten. Nicht daß er so am Leben gehangen hätte – aber es wäre feige gewesen. Die ganze Zeit über hatte er versucht, der einzigen Lösung auszuweichen. Er hatte die Augen vor dieser Lösung geschlossen, aber jetzt hatte er keine andere Wahl mehr.
    Es war ein harter, bitterer Weg. Ein langsamer Tod. Aber er mußte diesen Opfertod sterben, wenn er die Welt vor dem Unheil retten wollte, das er selbst ins Leben gerufen hatte. Er sah auf. »Gut, Abbie«, seufzte er. »Ich heirate dich.«
    Die Worte hingen in der Luft. Matt wartete voll Angst und Hoffnung.
    War es zu spät?
    Aber Abbie lag in seinen Armen, schmiegte sich mit ihrem verwaschenen blauen Kittel an ihn – kaum größer als ein Kind, aber mit der weichen Wärme der erwachsenen Frau. Sie war schöner als Matt sie in Erinnerung hatte. Ihre Arme legten sich um seinen Hals.
    »Wirklich, Mr. Wright?« flüsterte sie. Eine Vision stieg in ihm auf. Das Bild der allwissenden, allmächtigen Ehefrau, vernichtend in ihrem Ärger oder Zorn. Kein Mann hatte je ein größeres Opfer bringen müssen. Aber er war nun einmal das erwählte Opferlamm.
    Er seufzte. »Gott steh’ mir bei«, sagte er. »Ja, Abbie, ich heirate dich.«
    Er küßte sie. Ihre Lippen waren weich und leidenschaftlich.
    Matthew Wright war restlos glücklich, weit glücklicher als er es zu sein verdiente. Die Braut war schön. Aber was viel wichtiger und bedeutungsvoller war:
    Die Braut war glücklich.
     

 
Frederik Pohl
Die armen Reichen
     
    Und so wurden sie Mann und Frau. Ein herrliches Paar, die Braut in ihrer sechs Meter langen schneeweißen Spitzenschleppe, und der Bräutigam in seinem steifen grauen Rüschenhemd und den gefältelten Hosen.
    Es war nur eine kleine Hochzeit – so gut er es sich eben leisten konnte. Nur die Verwandtschaft und ein paar der engsten Freunde waren gekommen. Und als der Geistliche die Zeremonie vollendet hatte, küßte Morey Fry seine Braut, und sie fuhren zum Empfang. Er zählte insgesamt achtundzwanzig Limousinen, von denen freilich einige den Lebensmittellieferanten und dem Blumenhändler gehörten.
    »Meinen Segen für die Zukunft«, sagte der alte Elon ein wenig sentimental. »Unsere Cherry ist ein Prachtmädel, Morey.«
    Er putzte sich gerührt die Nase mit einem alten Batistfetzen.
    Morey fand, daß sich die alten Herrschaften wirklich anständig benahmen. Beim Empfang, umgeben von riesigen Geschenkladungen, tranken sie eine Unmenge Sekt und aßen die appetitlich angerichteten Brötchen mit einem wahren Heißhunger. Sie lauschten höflich dem fünfzehnköpfigen Orchester, und Cherrys Mutter wagte sogar ein Tänzchen mit Morey, obwohl Tanzen ganz offensichtlich nicht in ihren Lebensstil paßte. Sie versuchten sich so gut wie möglich in die Gesellschaft einzupassen, aber dennoch – die beiden alten Leute in ihren strengen und vermutlich geliehenen Kleidern fielen neben den prunkvollen Tapeten und den blitzenden Springbrunnen, die den Ballsaal von Moreys Landhaus schmückten, sofort ins Auge.
    Als die Gäste allmählich Abschied nahmen, um die Jungvermählten ihrer Zweisamkeit zu überlassen, schüttelte Cherrys Vater Morey freundlich die Hand, und Cherrys Mutter küßte ihn sogar, doch ihre Gesichter drückten deutlich aus, daß ihre bösen Ahnungen für die Zukunft keineswegs zerstreut waren.
    Nicht daß sie etwas gegen Morey persönlich gehabt hätten, o nein. Aber arm und reich verträgt sich nun einmal nicht.
    Morey und Cherry liebten einander, gewiß. Das half. Wenigstens versicherten sie es einander mindestens ein dutzendmal in der Stunde, und sie verbrachten während der ersten Monate wirklich viele gemeinsame Stunden. Morey nahm sich sogar die Zeit, seine junge Frau zum Einkaufen zu begleiten, was dazu beitrug, daß sie ihn um so mehr liebte. Sie rollten ihre Einkaufswägelchen durch die endlosen gewölbten Korridore des Supermarkts, wobei Cherry die Waren auswählte und Morey die Punkte auf dem Einkaufszettel abstrich. Das machte Spaß.
    Eine Zeitlang.
    Ihr erster Zank bahnte

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