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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Enzephalogramms kam die Gruppe überein, eine Wortschnellassoziation vorzunehmen. Die Ergebnisse wurden in Tabellen eingetragen und mit den Standardtabellen verglichen, woraus sich ergab, daß sich das Haupttrauma des Patienten herleiten könnte, erstens aus …«
    Moreys Aufmerksamkeit ließ nach. Therapie war ein Segen für die Menschheit. Jedermann wußte das. Aber jedesmal fühlte er sich von neuem entsetzlich gelangweilt. Ohne die Therapie wären sicherlich schon die schrecklichsten Dinge geschehen. Man hatte Morey Fry geholfen. Dessen war er gewiß. Schließlich hatte er weder seiner Familie das Haus über dem Kopf angezündet noch seine fünf Roboter mit Hammer und Feile angegriffen. Er brauchte nur daran zu denken, was Newell von gegenüber für einen Wutausbruch bekommen hatte, als sich seine älteste Tochter scheiden ließ und mitsamt ihren Zuteilungen zu ihm zurückkehrte. Nicht einmal im Traum wäre es Morey eingefallen, an etwas so Unmoralisches wie das Zerstören oder Verschwenden von Dingen zu denken. Nun ja, wenn er ganz ehrlich war – ab und zu kam eine ganz teuflische Versuchung in ihm hoch. Doch das war noch nichts Beunruhigendes. Im Grunde war er kerngesund.
    Er sah verblüfft auf. Die Ärzte starrten ihn erwartungsvoll an. »Mr. Fry«, wiederholte Fairless, »möchten Sie jetzt bitte Ihren Platz einnehmen?«
    »Gewiß«, erklärte Morey hastig. »Wo?«
    Semmelweiß lachte schallend. »Habe ich Ihnen schon einmal gesagt, mein Lieber. Macht nichts, Sie haben noch nicht viel versäumt. Wir wollen eine große Szene Ihres früheren Lebens durchnehmen, die, von der wir letztesmal gesprochen haben. Erinnern Sie sich? Sie waren vierzehn Jahre alt. Weihnachten. Ihre Mutter hatte Ihnen etwas versprochen.«
    Morey schluckte. »Ich erinnere mich«, sagte er unglücklich. »Also gut. Wo soll ich stehen?«
    »Hier«, erklärte Fairless. »Sie spielen sich selbst, Carrado ist Ihre Mutter und ich Ihr Vater. Könnten die nicht teilnehmenden Ärzte ein wenig zurücktreten? Schön. Nun, Morey, es ist also Weihnachtsmorgen. Fröhliche Weihnachten, Morey!«
    »Fröhliche Weihnachten«, sagte Morey nach einem kurzen Anlauf. »Äh – lieber Daddy – äh – wo ist der kleine Hund, den mir Mammi versprochen hat?«
    »Ein kleiner Hund!« meinte Fairless dröhnend. »Junge, dein Daddy und deine Mammi haben etwas viel Schöneres für dich. Schau einmal unter den Baum da – ein Roboter! Jawohl, Morey, dein eigener Roboter. Ein erwachsenes 39-Röhren-Modell zu deiner Gesellschaft. Geh nur hin, Morey, und sprich mit ihm. Er heißt Henry. Nur zu, Junge!«
    Morey spürte ein sonderbares Kitzeln in der Nase. Er sag te zitternd: »Aber ich – ich wollte doch gar keinen Roboter.«
    »Natürlich wolltest du einen Roboter«, unterbrach ihn Carrado. »Komm, Kind, spiel mit deinem hübschen Freund.«
    »Ich hasse Roboter«, erwiderte Morey trotzig. Er warf einen Blick auf die Ärzte und das graugetäfelte Sprechzimmer. »Hören Sie mir alle gut zu? Ich hasse Roboter immer noch .«
    Ein paar Sekunden Stille. Dann schwirrten Fragen über Fragen um seinen Kopf.
    Nach einer halben Stunde kam die Robotersprechstundenhilfe herein und erklärte, daß die Zeit um sei.
    In dieser halben Stunde hörte Morey allmählich zu zittern auf. Sein plötzlicher Zorn war verraucht, aber er wußte nun etwas, was schon immer in ihm geschlummert hatte und was er nur seit dreizehn Jahren vergessen hatte.
    Er haßte Roboter.
    Daß der junge Morey Fry Roboter haßte, war nicht so sehr erstaunlich. Erstaunlich war vielmehr, daß die große Roboterrevolution, der tödliche Kampf zwischen der Menschheit und ihren unbeseelten Erben, der letzte Aufschrei des Fleisches gegen Metall … niemals stattgefunden hatte.
    Ein kleiner Junge haßte Roboter, aber als er erwachsen wurde, arbeitete er mit ihnen Hand in Hand.
    Und doch zeigte das Beispiel der Geschichte, daß die jeweils neue Arbeiterschicht, die gierigen Eroberer der Arbeitsplätze, immer von vornherein im Unrecht gewesen war. Die Wellen strömten herein – Iren, Neger, Juden, Italiener. Sie wurden abgekapselt, in Gettos gesperrt, oder so in alle Winde zerstreut, daß die nachkommenden Generationen sich in die herrschende Gesellschaft einfügten.
    Die Verschmelzung ließ sich mit den Robotern natürlich nicht durchführen. Und doch kam es nie zum Konflikt. Man arbeitete nach dem Rückkoppelungsprinzip. Eine Maschine wurde zerstört, und aus ihren Einzelteilen wuchs ein neues, kunstvolleres Gebilde, eine

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