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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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unzerstörbare Kraftquelle mit hunderttausend neuen Einzelteilen.
    Und der erste Roboter klirrte zu Boden.
    Seine Aufgabe war es gewesen, sich selbst zu zerstören. Aber aus dem Wrack seines Körpers zogen hundert andere Roboter ihre Schlüsse. Und die hundert gingen mit neuen Anregungen zu Werke und schufen tausend ihrer Art, und diese tausend …
    Dennoch gab es keine Revolution.
    Denn die Roboter brachten ein Geschenk mit, den »Überfluß«.
    Als die Zeit kam, in der sich die entsetzlichen Folgen dieses Geschenks herausstellten, war es für einen Aufstand zu spät. Überfluß ist ein Zustand, an den man sich schnell gewöhnt. Es ist wie beim Rauchen. Man kann es nicht mehr lassen oder man gibt es ganz auf. Wobei letzteres oft zu schweren körperlichen und seelischen Störungen führen kann.
    Und wenn der kleine Morey Roboter haßte, weil er ihretwegen seinen kleinen Hund nicht bekommen hatte, so war sich der erwachsene Morey völlig darüber im klaren, daß Roboter seine Freunde und Diener waren.
    Nur das Kind in ihm – das hatte er nie überzeugen können.
     
    Im allgemeinen freute sich Morey auf seine Arbeit. Der eine Tag in der Woche, an dem er wirklich etwas leistete, war eine wundervolle Abwechslung von dem ewigen Konsumieren. So betrat er den hellerleuchteten Zeichensaal der Bradmoor Amüsements Company mit einem erhebenden Gefühl.
    Aber als er die Straßenkleider auszog und in seinen Zeichenkittel schlüpfte, kam Howland von der Beschaffungsstelle zu ihm herüber und sah ihn mit einem wissenden Blick an. »Wainwright hat nach Ihnen gefragt«, flüsterte er. »Gehen Sie lieber gleich zu ihm.«
    Morey dankte ihm nervös und ging. Wainwrights Büro hatte die Größe einer Telefonzelle und war so kahl wie das Eis der Antarktis. Jedesmal, wenn sich Morey zu ihm begab, fühlte er ein paar Stiche des Neides in sich. Man denke sich einen Schreibtisch, auf dem nichts stand – weder eine Uhr mit Kalender noch ein Füllfedersortiment in zwölf Farben noch Diktiermaschinen!
    Er quetschte sich hinein und setzte sich auf eine Stuhlkante, während Wainwright ein Telefongespräch zu Ende führte. In seinem Innern zogen die Vergehen Revue, die den Boß dazu veranlaßt haben mochten, persönlich mit ihm zu sprechen. Im allgemeinen sprach Wainwright mit seinen Leuten nur im Vorbeigehen oder über Telefon.
    Aber Morey hatte keine Ahnung.
    Wainwright legte den Hörer auf, und Morey sprang hoch. »Sie haben mich rufen lassen?« fragte er.
    Wainwright war in einer Welt von Dicken aristokratisch mager. Als Generalsuperintendent der Entwurf- und Entwicklungsabteilung der Bradmoor Amüsements Company nahm er einen Platz unter den Ärmsten ein. Er wurde von seinen Untergebenen gehaßt und beneidet.
    Jetzt räusperte ersieh. »Natürlich habe ich Sie rufen las sen. Fry, sagen Sie mir einmal, was bilden Sie sich eigentlich ein?«
    »Ich weiß nicht, was Sie m-meinen, Mr. Wainwright«, stotterte Morey und strich die leise Hoffnung, daß Wainwright ihn wegen seiner guten Entwürfe geholt haben könnte.
    Wainwright schnaubte. »Vermutlich wissen Sie es nicht. Weil Sie es nicht wissen wollen ! Denken Sie eine Woche zurück. Worüber habe ich mit Ihnen gesprochen?«
    Morey hatte ein flaues Gefühl im Magen. »Wegen meines Rationierungsbuchs. Sehen Sie, Mr. Wainwright, ich weiß, daß ich ein wenig im Konsum nachhinke, aber …«
    »Aber nichts! Wie sieht das beim Komitee aus, Fry? Sie haben vom Rationierungsausschuß eine Beschwerde erhalten. Man gab sie an mich weiter, und ich muß sie natürlich an Sie weitergeben. Die Frage ist, was wollen Sie dagegen unternehmen? Guter Gott, Mann, sehen Sie sich diese Zahlen an. Textilien einundfünfzig Prozent, Essen siebenundsechzig Prozent, Unterhaltungen und Vergnügungen dreißig Prozent. Sie haben seit Monaten Ihr Soll nicht in einem einzigen Punkt erfüllt.«
    Morey starrte blaß auf die Karte.
    »Wir – das heißt, meine Frau und ich – hatten darüber gestern abend eine ernsthafte Unterredung, Mr. Wainwright. Und glauben Sie mir, wir haben uns vorgenommen, mehr zu konsumieren. Wir haben schon heute morgen mit – mit doppelten Portionen angefangen.« Seine Worte klangen schwach und ohne recht zu überzeugen.
    Wainwright nickte, und zum erstenmal sah Morey einen mitleidigen Zug auf seinem Gesicht. »Ihre Frau. Die Tochter von Richter Elon, nicht wahr? Gute Familie. Bin mit dem Vater bekannt.« Dann schnaubte er wieder. »Nun, es hilft alles nichts, Fry, ich muß Sie warnen. Egal, wie Sie

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