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760 Minuten Angst

760 Minuten Angst

Titel: 760 Minuten Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schmid
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bestimmt.
    Mit neuem Mut machte sie sich auf den Weg zum Denkmal und sah sich für einen Moment die Büste des Professors an, ehe sie sich auf die Suche nach dem neuen Hinweis von »C« begab. Es dauerte nicht lange.
    An der Rückwand des Podests war eine beigefarbene Schachtel angelehnt, die der Farbe des Briefumschlags verdammt ähnelte. Darauf lag eine Postkarte mit ihrem handgeschriebenen Namen. VALENTINA.
    Für sie war klar, dass es sich dabei um den besagten Hinweis aus der Botschaft des Wahnsinnigen handelte. Sie wollte keine Zeit mehr verlieren und las die Nachricht auf der Rückseite der Postkarte:

    Liebe Valentina,

    dieses Päckchen ist ganz allein für dich. Ich hoffe, dein Begleiter hat dich bereits verlassen? Wenn nicht, ist jetzt die Zeit des Abschieds gekommen. Such dir einen ruhigen Ort. Wenn das Signal ertönt, beginnt es!

    Viel Spaß, »C«

    Doch viel Zeit blieb Valentina nicht, sich eine ruhige Stelle zu suchen.
    Denn die Musik erwachte!

    Emilie hatte es endlich geschafft.
    Das kleine Einfamilienhaus erschien vor ihr und sie fuhr wie immer die schmale Einfahrt bis ganz nach oben, um dort ihr Fahrrad abzustellen. Mit beiden Einkaufstüten bewaffnet, schritt sie durch die Eingangstür und daraufhin schnurstracks Richtung Küche.
    Sie stellte die Tüten auf der Arbeitsfläche ab, ehe sie noch einmal in den Flur zurückging, um sich von ihren Schuhen und ihrer Jacke zu verabschieden. Zurück in der Küche bestand ihre erste Handlung darin, die eingekauften Waren in die einzelnen Schränke und dem Kühlschrank zu verstauen. Nur die Zutaten, die sie gleich fürs Abendessen benötigte, ließ sie auf der Arbeitsfläche.
    Heute hatte sich Emilie für etwas Gutbürgerliches entschieden: Jägerschnitzel mit Kroketten. Sie hatte es schon einige Male gekocht und mittlerweile war sie richtig gut darin. Es zählte auch heimlich zu ihren Lieblingsgerichten.
    Ein kurzer Blick zur Uhr signalisierte Emilie, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte, bis ihr Papa nach Hause kam und ein Abendessen auf dem Tisch erwartete. Aus diesem Grund hörte sie schlagartig auf, vor sich hinzuträumen und machte sich sogleich an die Arbeit.
    So wurde die Fritteuse hervorgekramt und eingeschaltet, die Pfanne auf den Herd gestellt und die Paprikas in schmale Scheiben geschnitten. Alles ging Hand in Hand und Emilie war richtig stolz auf sich, was für eine gute Köchin sie bereits geworden war.
    Ein angenehmer Duft verbreitete sich in der kleinen Küche und dem angrenzenden Wohn- und Essbereich. Emilies Krankenzustand schien weitestgehend vergessen, obwohl sie diesen in Wirklichkeit lediglich verdrängte. Sie hatte schon früh gelernt, ihre eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen, vor allem, wenn es um ihren Papa ging.
    Emilies Gedanken schweiften ab. Kaum registriert, konzentrierte sie sich wieder auf das Abendessen und die weiteren Pflichten, die noch auf sie warteten. Papa würde bald nach Hause kommen und sie wollte ihn nicht verärgern.
    Ganz sicher nicht.

    Der Flur vor mir teilte sich in drei Richtungen. Ich entschied mich für den Weg zu meiner Linken, der mich in ein kleines Nebenzimmer des Hauses führte, das bis auf einen Schreibtisch aus Nussbaum und einen schwarzen Drehstuhl vollkommen leer stand. Ich hatte diesen Raum absichtlich so gut wie leer belassen und vor allem keinen meiner »Gäste« darin untergebracht. Es war von vornherein als mein Zimmer geplant gewesen.
    Ich setzte mich auf den bequemen Drehstuhl und schob mich zum Schreibtisch hinüber. Darunter stand ein schwarzer Aktenkoffer aus Leder, wie er auch gerne in Spionagefilmen verwendet wurde. Ich platzierte ihn in der Mitte des Tisches und ließ die Verschlüsse aufschnappen.
    Als ich den Deckel hob, blickte ich zeitgleich auf meine Armbanduhr und musste mit Freude feststellen, dass die Nachricht bald anlaufen würde. Ich war perfekt im Zeitplan und alles lief noch immer wie am Schnürchen. So konnte es getrost weitergehen.
    Es blieb also noch Zeit, mich für die weiteren Schritte einzudecken. Ich zog mein Smartphone aus dem Koffer, schaltete es ein und legte es auf die Seite. Dann kam der Laptop an die Reihe, den ich ebenfalls einschaltete und hochfuhr. Kaum war er einsatzbereit, startete ich das vorinstallierte Programm und wartete, bis eine Karte von Regensburg samt der näheren Umgebung vor mir auf dem Bildschirm erschien.
    Auf der rechten Seite befand sich eine Spalte mit mehreren Namen, die allesamt grau hinterlegt waren. Das würde sich jedoch bald

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