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760 Minuten Angst

760 Minuten Angst

Titel: 760 Minuten Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schmid
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denn?«
    Doch ohne zu antworten, entriss ihr Stella das Stück Papier und glättete es notdürftig auf der Auslage. Gespannt verfolgte Katie die Aktion.
    »Ist dir etwa eingefallen, wer dieser mysteriöse »C« ist?«
    »Nein. Nein … das ist es nicht«, erklärte Stella beiläufig und drehte dabei den Zettel um.
    Nun begriff auch Katie, was ihre Freundin so nervös gemacht hatte. Nicht nur die Vorderseite war beschriftet!

    PS: Solltest du keine Lust haben, mitzuspielen, liebe Stella, dann würde ich das sehr bedauern. Schließlich winkt als Hauptpreis das Leben deiner Liebsten.
    Schöne Grüße, »C«

    Ihr stockte der Atem. Auch Katie, die fleißig mitgelesen hatte, wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Das Schweigen nahm die Schwarzer Bäckerei ein, während die Angst sie zu verschlingen drohte. Ein kalter Schauer durchfuhr die Frauen.
    »Das finde ich jetzt echt nicht mehr lustig, Katie.« Stella sah ihrer Freundin eindringlich in die Augen. »Sag schon, findest du sowas etwa lustig?!«
    »Was meinst du?« Katie verstand die Verärgerung ihrer Freundin überhaupt nicht.
    »Tu doch nicht so! Du hast diesen Brief geschrieben, nicht wahr? Niemand sonst hätte diese Sache planen können. Aber meine Omi damit reinzuziehen, das geht nun wirklich zu weit.«
    »Aber ich habe diesen Brief nicht geschrieben, Stella. Ich schwöre es. Ich habe ihn von deinem Freund bekommen.«
    »Ich habe keinen Freund!« Stella brüllte aus tiefster Verzweiflung und Angst.
    Und obwohl sie nichts für ihre Gefühle konnte, tat es ihr augenblicklich leid.
    »Entschuldige.«
    »Schon gut«, winkte Katie ab. »Meine Güte, Stella, als ob ich dir sowas antun könnte.«
    »Ich weiß, es ist nur … verdammt, was soll dieser Mist?«
    Stella brach fast in Tränen aus. Sie war dieser Situation nicht gewachsen. Katie fühlte mit ihr. Sie ging um die Verkaufstheke herum und nahm ihre Freundin fest in die Arme. Stella konnte sich durch diese Handlung nicht mehr zurückhalten. Ihre Tränen flossen unvermeidbar.
    »Du solltest sie anrufen«, unterbrach Katie die Stille. »Wenn dieser Brief echt ist …« Sie wollte den Satz nicht zu Ende sprechen. Es war zu grausam.
    »Was … was meinst du?«
    Stella war gerade zu keinem klaren Gedanken fähig. Daher verstand sie nicht auf Anhieb, was Katie ihr sagen wollte.
    »Deine Oma. Du solltest sie anrufen.«
    »Meinst du wirklich, er könnte ihr etwas …«
    Auch sie konnte die Worte nicht aussprechen, schließlich würden sie dadurch zur unerbittlichen Wahrheit werden.
    »Ich weiß es nicht, Stella«, antwortete Katie ehrlich. »Ich meine, das alles ist bestimmt nur ein riesengroßer, makabrer Scherz, aber was … was, wenn nicht.«
    »Katie …«, Stellas Tränen kehrten augenblicklich zurück. »Ich … ich kann nicht …«
    »Soll ich es für dich versuchen?«, bot Katie ihre Hilfe an.
    »Ja … bitte.«
    »Gibst du mir dein Handy?«
    Stella fischte das weiße tragbare Telefon aus ihrer Handtasche. Mit zittriger Hand übertrug sie ihrer Freundin alle Hoffnung. Katie nahm es an sich und durchsuchte das virtuelle Telefonbuch. Nachdem der Name »Omi« erschienen war, drückte sie auf den grünen Hörer. Im Display wurde ein Verbindungsaufbau angezeigt. Erst jetzt hielt Katie das Handy an ihr rechtes Ohr und lauschte den Wähltönen.
    Dann nahm eine monoton klingende weibliche Stimme das Gespräch entgegen: »Der gewählte Gesprächspartner ist zur Zeit leider nicht erreichbar. Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen wollen, dann …«
    Katie legte auf.
    »Und?«, fragte Stella erwartungsvoll und verzweifelt zugleich. Ihre Stimme klang schwach.
    »Sie geht nicht ans Telefon«, antwortete Katie bedrückt. »Es tut mir leid, Stella. Aber das muss ja nichts heißen. Vielleicht ist sie einfach nicht zu Hause und …«
    »Sie ist um diese Zeit immer zu Hause! Wenn sie jetzt nicht ans Telefon geht, dann … dann …«
    »Stella …«
    Sie wussten beide nicht mehr, was sie noch sagen sollten. Das Damoklesschwert hing über ihnen und drohte das zu zerstören, was Stella am wichtigsten war. Sie hatte Angst … fürchterliche Angst. Vor allem um ihre geliebte Omi.
    »Ich … ich muss gehen«, warf Stella in den Raum. »Ich muss sofort gehen.«
    »Aber wo willst du denn …«
    Doch Katie kam nicht dazu, ihren Satz zu Ende zu sprechen. Stella hatte ihr bereits das Handy aus der Hand gerissen und war auf dem Weg zur Tür.
    »Ich muss gehen, Katie. Ich muss einfach.«
    »Sollten wir nicht lieber die Polizei rufen?«, warf

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