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760 Minuten Angst

760 Minuten Angst

Titel: 760 Minuten Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schmid
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Plastikflasche zerquetschen wollte, wuchs ins Unermessliche.
    »Ja … der bin ich, Jakob«, antwortete »C« gelassen wie immer. »Enttäuscht?«
    »Nur, dass du nicht persönlich hier bist.«
    »Keine Sorge, lieber Jakob, alles zu seiner Zeit. Um dieses Ziel zu erreichen, musst du lediglich meine Schnitzeljagd beenden.«
    »Du bist ein feiges Arschloch, »C« … das ist auch schon alles.«
    Kurze Stille.
    »Sind wir schon wieder soweit, Jakob? Hat uns nicht genau dieses Benehmen zu dieser Situation geführt? Wie weit willst du noch gehen, bis du begreifst, dass du damit allein deiner Familie schadest?«
    Jake verstand, worauf »C« hinauswollte und musste, auch wenn er es auf Teufel komm raus nicht wollte, klein beigeben. Er hatte bereits geglaubt, seine Familie endgültig verloren zu haben. Er durfte sie nicht noch einmal verlieren.
    »Nein … »C« … es … tut mir leid … ich verstehe, was du mir sagen willst.«
    »Gut so, Jakob. Es freut mich, dass du endlich zur Vernunft gekommen bist.«
    Jake biss die Zähne zusammen. Ihm tat bereits das Kiefer weh, doch er durfte jetzt nicht schwach werden. »C« hielt noch immer das Leben seiner Familie in Händen.
    »Was verlangst du von mir?«, wollte Jake wissen und klang dabei rauer, als er beabsichtigt hatte.
    »Wie bereits gesagt, Jakob, alles zu seiner Zeit. Ich schenke dir noch ein paar friedliche Minuten mit deiner Familie, schließlich bin ich kein Unmensch.«
    Und so verstummte der Lautsprecher und obwohl es keine Anzeichen dafür gab, wusste Jake genau, dass es keine weiteren Worte von »C« mehr geben würde. Nicht nur dass, als hätte sein Peiniger einen Schalter umgelegt, hörte er plötzlich ein ihm sehr bekanntes Raunen.
    Es war Leila, die soeben dabei war, aufzuwachen. Sie gab dabei immer dieses süße Geräusch von sich, dass Jake so sehr liebte. Doch heute hatte dieses Geräusch einen noch viel größere Wirkung als jemals zuvor, da es das Zeichen ihres Überlebens war.
    Es war kein Stein, der Jake vom Herzen fiel, sondern ein überdimensionaler Felsen, vor allem, nachdem sich nun auch seine Tochter im Halbschlaf bewegte. Noch nie hatte er ein solches Glücksgefühl empfunden. Ihm kamen abermals die Tränen, als Leila sich an ihn wandte.
    »Scha … Schatz …?«, fragte sie heißer und verwundert. Sie war noch immer verwirrt von dem Narkosemittel. »Wo … wo bin ich?«
    »Es … es ist alles gut, Leila … alles ist gut.«
    Mehr brachte Jake nicht zustande. Er war von seinen Gefühlen überwältigt. Doch nicht so seine Frau, die schlagartig klar im Kopf wurde.
    »Mira!«, brüllte sie und schreckte mit ihrem Oberkörper auf, um gleich darauf wieder hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeschleudert zu werden.
    »Nein … Leila … bleib liegen …«, stotterte Jake die Wörter wie Fetzen heraus und versuchte zeitgleich, seine Frau zu beruhigen, was ihm jedoch nicht gelang. »Mira geht es gut. Schau.«
    Mit dem letzten Wort half Jake seiner Frau, ihren Oberkörper aufzurichten und stabil zu halten. Er sah über seine Frau hinweg zu ihrer gemeinsamen Tochter, die sich gerade selbst aufrichtete und nun auf den Knien vor ihnen saß. Ihre Augen waren glasig und irgendwie hatte Jake das Gefühl, als würde sie durch ihn hindurchsehen.
    Erst als Leila in Tränen ausbrach und Mira fest umarmte, schien auch sie aus ihrer Dämmerung zu erwachen.
    »Ma … ma … Pa … pa …«
    Jake brach es das Herz.
    Er hatte seine Frauen noch nie weinen sehen können und gerade jetzt, in dieser Situation, wusste er selbst nicht mehr, wie er mit seinen Gefühlen umgehen sollte. Chaos war kein Ausdruck dafür.
    »Liebes …«, sagte er zu seiner Kleinen, ehe er schützend seine rechte Hand auf ihren Kopf legte. »Ich … ich bin ja so froh …«
    »Was … was ist denn los … Papa?«
    »Nichts, mein Liebes. Alles ist gut.«
    Er versuchte zwar, die Worte ehrlich und bestimmend klingen zu lassen, doch in Wirklichkeit hätte sich Jake fast übergeben, als er diese falschen Sätze aussprach. Denn wenn die Situation gerade eines nicht war, dann gut!
    Nachdem sich Leila ein wenig beruhigt hatte, entließ sie ihre Tochter aus der festen Umarmung und wandte sich wieder ihrem Mann zu.
    »Was ist hier los, Jake?«, war die erste Frage, die sie bei klarem Verstand stellte.
    Ihr Mann wollte antworten, doch Leila ließ ihm keine Zeit.
    »Ich weiß gar nicht mehr, wie das alles passiert ist, oder wie es eigentlich dazu kommen konnte. Aber da war plötzlich dieser Mann … und dann

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