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77 Tage

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Titel: 77 Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Flebbe
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Schlichte
    Egon Huber – Beerdigungsinstitut Franz
    Adam Adamczik – Bestattungsunternehmen Schlichte
    Marlene Eichmann – Bestattungsunternehmen Schlichte
    Heidrun von Kessel – ?
    Friderike Westermann – verst. im KH
    Theodor Breier – Bestattungsunternehmen Schlichte
    Hans-Werner Kuhn – ?
    Ferdinand Hoppe – verst. im KH
    Karla Koch – verst. im KH
    Martin Kohlkessel – Bestattungen Seelenfried
    Bodo Buchholz – ?
    Mareike Brandstetter – Bestattungsunternehmen Schlichte
    Karin Küppers – Bestattungsunternehmen Schlichte
    Ach, du Scheiße …! Plötzlich fiel mir noch etwas ganz anderes auf. Das konnte doch nicht sein!? War ich die ganze Zeit blind gewesen?
    Vor Aufregung wurden meine Hände schwitzig. Hastig zerrte ich die Akte des Falles hervor und blätterte nach der ersten Liste mit den Namen der Verstorbenen. Verglich sie noch einmal mit der Bestatterliste.
    Die gleichen Namen. Natürlich.
    Diese Liste gab einen Hinweis auf ein Mordmotiv! Die ganze Zeit hatte ich das übersehen. Gleichzeitig schloss sie pures Mitleid als Ursache der erhöhten Todesfallzahl aus, was gegen die friedliche Agi als meine derzeitige Lieblingsverdächtige sprach.
    Dabei war mir die Namensliste ja keineswegs neu. Warum hatte ich nicht viel früher genau hingesehen?
    Schlotternd vor Kälte und Aufregung saß ich in unserem acht Grad kalten Wohnzimmer vorm PC und hatte das sichere Gefühl, mitten in der Nacht den Durchbruch in diesem Fall in meinen Händen zu halten.
    Tag 42
    BELLAS BLOG:
    DONNERSTAG, 20.18 UHR
    Ich lasse mich scheiden! Definitiv!
    Ist mir scheißegal, ob Mario Stress hat! Selbst wenn er Vierundzwanzig-Stunden-Schichten arbeiten müsste – seine Wut darüber braucht er nicht an mir auszulassen!
    Um sieben kam er nach Hause. Seine ersten zehn Sätze:
    1. »Na, wieder die Schuhe nicht weggestellt? Hast du was am Rücken, dass du dich nicht bücken kannst?«
    2. »Nein, es muss was am Gehirn sein. Sonst hättest du ja wenigstens den Müll rausgebracht, wie ich es dir seit Wochen sage!«
    3. »Und wo ist mein Schnitzel? Wenn du schwanger bist und den Kühlschrank leerfrisst, kannst du ihn zumindest hinterher wieder auffüllen!«
    4. »Igitt, was ist das? Bella! Bei drei bist du hier und erklärst mir, was das hier ist!«
    ›Das‹ war eine Tomate. Um die drei Wochen alt. Die im Gemüsefach des Kühlschranks gelegen hatte. Um dort eine Schimmelpilzkolonie zu begründen.
    5. »Und dann gucken wir uns gleich mal das nächste Übelfeld an!«
    Eine halb volle Flasche Erdbeersekt. Stand in unserer Spüle. Keine Ahnung, wie die da hingekommen ist. Stand aber ebenfalls schon länger dort.
    6. »Wenn das Ding –«
    – die Erdbeersektflasche –
    »– da morgen früh noch steht, führe ich es dir rektal ein.«
    7. »Und der Backofen sieht auch aus wie Sau! Dabei hast du dir doch schon mein Schnitzel reingehauen! Kein Wunder, dass dein Arsch so in die Breite geht. In neun Monaten kannst du einen Bierwagen ziehen!«
    8. »Jetzt bewegst du deinen Brauereipferdearsch hierher und putzt den Ofen!«
    9. »Ich hab ’n Hals! Wenn du bei drei nicht hier bist, platze ich!«
    10. »Eins … zwei …!«
    Was soll ich sagen?
    Bei drei war ich da. Ich habe den Ofen geputzt. Weil es sonst auf einen zweistündigen Krach hinausgelaufen wäre. An dessen Ende ich den Ofen geputzt hätte.
    Und ich habe mir jedes gemeine Wort gemerkt. Damit ich es jetzt aufschreiben kann. Ich bin fest entschlossen. Je öfter ich es lese: Ich trenne mich. Ich muss mir das nicht gefallen lassen.
    Komisch, dass mir das erst durchs Tagebuchschreiben klar wird. Aber darüber reden kann ich mit niemandem.
    Mit Sina sowieso nicht. Erstens brüllt sie Dieter genauso an wie Mario mich. Und zweitens würde sie sich von einem Mann nie so behandeln lassen.
    Und meine Mutter und Mario kennen keinen amüsanteren Zeitvertreib, als Witze über mich zu reißen. Über mein fehlendes hausfrauliches Talent. Oder meine nicht vorhandene Schlagfertigkeit.
    Mein Kind wird über die Unterhosen-Affäre in Kenntnis gesetzt sein, bevor es drei ist. Und sich totlachen. Mit Mario und meiner Mutter zusammen. Und mit Harry und Waltraud. Die es als jüngstes Mitglied in die Rheumaliga aufnehmen.
    Genau genommen bin ich die Einzige, die Rumbrüllen und Türenknallen nicht für Kommunikationsmethoden hält.
    Halt!
    Ich und Dieter der Dämliche.
    Mein Gott!
    Ich bin wie Dieter der Dämliche!
    Dämlich eben!
    Moment. Jetzt mal ganz ruhig. Warum lassen wir uns das gefallen? Dieter und

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