8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge
auffallen.« Er starrte den Anthropoiden an. Jerry starrte zurück, verwirrt, aber geduldig. Mistreß van Vogel hatte den verschmutzten Leinenkittel, der sowohl ein Zeichen seiner Knechtschaft als auch ein Erkennungszeichen der Firma gewesen war, in den Abfall geworfen und hatte ihn mit einem echten Schottenkilt bekleidet, bei dem nicht einmal die beschlagene Felltasche fehlte. »Glauben Sie, er würde das Dudelsackspielen lernen«, fragte Jacob nachdenklich. »Allmählich kommt mir eine Idee.«
»Ich weiß nicht. Was für eine Idee ist Ihnen gekommen?«
Jacob kauerte sich wieder auf den Boden und schüttelte nachdenklich die Würfel. »Vielleicht ist es doch Unsinn. Aber wir werden sehen.« Er schaffte viermal hintereinander sechs Augen. »Sie sagen, daß Jerry immer noch der Gesellschaft gehört?«
»Ja. Aber ich zweifle daran, daß sie versuchen werden, ihn wiederzubekommen.«
»Ich wäre froh, wenn sie es versuchten.« Er schob die Würfel in die Tasche und erhob sich. »Wir drehen das Ding schon, Lady. Sie können sich beruhigen. Ich muß nur noch mit Ihrem Reklamefachmann sprechen.«
Natürlich hätte Mistreß van Vogel anklopfen sollen, bevor sie das Zimmer ihres Gatten betrat – aber dann hätte sie auch nicht gehört, was er gesagt hatte und zu wem er es sagte. »Es stimmt schon«, hörte sie ihn sagen. »Wir brauchen ihn nicht mehr. Lassen Sie ihn abholen, je eher desto besser. Aber sorgen Sie dafür, daß Ihre Leute einen unterschriebenen Transportbefehl bei sich haben.«
Sie war nicht mißtrauisch, da sie nicht wußte, worum die Unterhaltung ging, sondern nur ein bißchen neugierig. Sie sah über die Schulter ihres Mannes hinweg auf den Bildschirm.
Und da sah sie Blakeslys Gesicht. Der sagte gerade: »Also gut, Mister van Vogel, wie lassen den Anthropoiden morgen abholen.«
Sie ging auf den Bildschirm zu. »Einen Augenblick, Mister Blakesly.« Sie wandte sich an ihren Mann. »Brownie, was in aller Welt machst du denn da?« Sein Gesichtsausdruck überraschte sie. So hatte er sich vor ihr noch nie gehen lassen.
»Warum klopfst du nicht?«
»Vielleicht war es nicht gut, daß ich es nicht tat. Brownie, habe ich recht gehört? Du hast Mister Blakesly beauftragt, Jerry abzuholen?« Sie wandte sich an den Bildschirm. »Stimmt das, Mister Blakesly?«
»Gewiß, Mistreß van Vogel. Und ich muß sagen, daß ich diese Verwirrung …«
»Sagen Sie es lieber nicht.« Sie sah ihren Gatten an. »Brownie, was hast du zu deiner Entschuldigung zu sagen?«
»Martha, jetzt sei doch nicht lächerlich. Ein Elefant und ein Affe – wir leben ja in einem Zoo. Heute habe ich deinen lieben Jerry dabei erwischt, wie er sich meine beste Zigarre zu Gemüte führte, ganz zu schweigen von dem Höllenlärm, den die beiden Tierlein mit dem Stereoapparat vollführen. Das kann einen gesunden Mann um den Verstand bringen. Ich werde in meinem eigenen Haus solche Dinge nicht dulden.«
»In wessen Haus?«
»Das steht nicht zur Debatte. Ich werde nicht zulassen …«
»Schon gut.« Sie wandte sich an den Bildschirm. »Mister Blakesly, mein Mann scheint seine Vorliebe für exotische Tiere verloren zu haben. Machen Sie also den Auftrag für den Pegasus wieder rückgängig.«
»Martha!«
»Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Für deine Launen zahle ich, nicht aber für deine Verrücktheiten. Der Auftrag ist zurückgenommen, Mister Blakesly. Mister Haskell wird die Einzelheiten mit Ihnen regeln.«
Blakesly zuckte die Achseln. »Ihr kapriziöses Verhalten wird Sie natürlich einiges kosten. Die Strafen bei Vertragsbruch …«
»Ich sagte Ihnen doch schon, daß Mister Haskell die Einzelheiten mit Ihnen besprechen wird. Und noch eines, Mister Blakesly – haben Sie getan, was ich Ihnen ans Herz legte?«
»Was meinen Sie damit?«
»Sie wissen, was ich meine. Sind diese armseligen Geschöpfe noch am Leben?«
»Das geht Sie nichts an.« Er hatte in der Tat die Affenmenschen am Leben gelassen. Die Direktoren wollten kein Risiko eingehen, solange sie nicht wußten, wie stark der Briggs-Konzern war.
Doch diese Befriedigung wollte ihr Blakesly nicht verschaffen.
Sie sah ihn an, als sei er eine billige Dividende. »Nicht? Nun, dann hören Sie mal gut zu, Sie kaltschnäuziger kleiner Kriecher. Ich mache Sie persönlich haftbar. Wenn nur einer von ihnen an irgend etwas stirbt, ziehe ich Ihnen das Fell über die Ohren und benutze es als Bettvorleger. Verstanden?« Sie schaltete den Bildschirm aus und wandte sich wieder
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