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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Jerry alte Arbeitskleidung statt des hübschen Schottenkilts trug. Das erschien ihr ein armseliges Theater.
    Jerry selbst machte ihr Sorgen. Der Lärm und die Lichter schienen ihn zu ängstigen. Er war einem Nervenzusammenbruch nahe.
    Jacob hatte sich geweigert, mit ihr zu der Verhandlung zu kommen. Es sei unmöglich, und seine bloße Gegenwart würde das Hohe Gericht befremden. Und Wycoff hatte ihm noch recht gegeben. Männer! Sie dachten so kompliziert. Fast hegte sie den Verdacht, daß sie mit Absicht die umständlichsten Methoden anwandten. Und ihre Meinung, daß man den Männern das Wahlrecht abnehmen müßte, verstärkte sich wieder einmal.
    Aber ohne die Anwesenheit und die ruhige Sicherheit Jacobs fühlte sie sich verloren. Wenn er nicht da war, fragte sie sich jedesmal, wie sie nur eine so wichtige Angelegenheit in die Hände eines solchen Hampelmanns hatte legen können. Sie kaute an ihren Fingernägeln und wünschte ihn sehnlichst herbei.
    Die Anwälte der Arbeiter-Co. waren der Meinung, daß man die Anklage zurückweisen müsse, da Jerry zum beweglichen Eigentum der Firma gehöre und als solches keineswegs in der Lage sei, einen Rechtsstreit auszufechten.
    Der ehrenwerte Augustus Pomfrey verbeugte sich, jeder Zoll ein Staatsmann, vor dem Gericht und seinen Gegnern.
    »Es ist in der Tat seltsam«, begann er, »wie unser Sprachgebrauch uns in die Irre führt. Die gegnerische Partei wagt es, einer wirklichen blutvollen, lebendigen Person, einem Wesen voll von Hoffnungen und Sehnsüchten und Leidenschaften, die legale Existenz abzusprechen. Hier neben mir steht mein armer Vetter Jerry.« Er klopfte Jerry auf die Schulter. Der Affenmann, der eine Aufmunterung dringend nötig hatte, schob seine Hand ängstlich in die des Anwalts. Es machte sich gut.
    »Und was sehe ich, wenn ich mich mit den Begriff Arbeiter-Co. auseinandersetze? Nichts! Ein paar Floskeln auf Papier, ein paar unterzeichnete Formulare.«
    »Wenn das Hohe Gericht eine Zwischenfrage gestattet«, wandte der Hauptverteidiger der Gegenpartei ein. »Will der geschätzte Kollege bestreiten, daß eine Aktiengesellschaft mit beschränkter Haftung das Recht hat, bewegliches Eigentum zu besitzen?«
    »Darf ich den Herrn Verteidiger um Antwort bitten?« vermittelte der Richter.
    »Danke. Mein geschätzter Kollege hat mich nicht recht verstanden. Ich wollte lediglich festgestellt wissen, daß die Frage, ob Jerry bewegliches Eigentum der Arbeiter-Co. ist oder nicht, in diesem Falle unwesentlich und belanglos ist. Ich selbst bin ein Teil der Gemeinde New York. Habe ich deshalb als Person von Fleisch und Blut keine Rechte? Im Gegenteil. Ich kann sogar gegen diese Gemeinde Klage erheben, wenn ich mich von ihr benachteiligt glaube.
    Heutzutage hüllt das milde Licht der Gleichheit unsere Welt ein. Wir sollten uns endlich von den kalten, engherzigen Beschränkungen eines veralteten Gesetzes lösen. Erscheint es dem werten Richterkollegium nicht auch absurd, daß es in unseren Tagen vorkommen kann, einem Menschen aufgrund von nichtssagenden Papieren und legalen Festsetzungen das Daseinsrecht abzustreiten? Ich bitte die geschätzten Kollegen der Gegenpartei, mir zu bezeugen, daß Jerry tatsächlich existiert, damit wir mit der Verhandlung fortfahren können.«
    Sie steckten die Köpfe zusammen. Die Antwort lautete: »Nein.«
    »Gut. Dann bittet mein Klient um eine medizinische Untersuchung, damit sein Status festgelegt werden kann.«
    »Einspruch! Dieser Anthropoide darf nicht gegen den Willen seines Besitzers, der Arbeiter-Co., untersucht werden. Er ist bewegliches Eigentum der Firma.«
    »Das wollen wir ja gerade feststellen«, meinte der Staatsanwalt trocken. »Dem Einspruch wird nicht stattgegeben.«
    »Setzen Sie sich, Jerry. Dort, auf diesen Stuhl.«
    »Einspruch! Das Tier kann doch keinen Eid ablegen. Es versteht ihn doch gar nicht.«
    »Was haben Sie dazu zu sagen, Verteidiger?«
    »Wenn das Hohe Gericht einverstanden ist«, antwortete Pomfrey, »probieren wir es einfach aus.«
    »Gut. Der Beamte wird den Eid vorlesen.« Martha van Vogel krampfte die Hände um die Seitenstützen ihres Stuhls. Jacob hatte ihn eine Woche lang auf diesen Augenblick vorbereitet. Würde der arme Kerl ohne Jacobs Hilfe versagen?
    Der Beamte leierte den Eid herunter. Jerry sah verwirrt, aber geduldig aus. »Wenn Kinder Zeugnis ablegen müssen«, begann Pomfrey, »läßt man im allgemeinen ein bißchen Spielraum bei der Formulierung, damit sie sich geistig anpassen können. Darf

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