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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Nagel hängen willst?«
    »Mach dir keine Sorgen, Richard. Diesmal ist es mein Ernst.«
    »Psss!« machte der Techniker amüsiert. »Als du beim Bijou aufhören wolltest, war es das gleiche. Aber eine Woche darauf hast du hier angefangen. Also was nun?«
    »Zum Arbeitsamt, mein Freund. Vielleicht kriege ich irgendwo eine Nebenrolle.« Thornier lächelte ihm wohlwollend zu. »Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    »Thorny, kannst du denn nicht begreifen, daß das Theater tot ist? Es gibt kein Theater mehr. Keine Filme, kein Fernsehen – nur noch diesen Maestro hier.« Er schlug auf das Metallgehäuse der Maschine. »Alles, was da sonst noch kreucht und fleucht, sind Eintagsfliegen.«
    »Dann lasse ich mir eben einen anderen Job zuweisen«, erklärte Thornier halsstarrig. »Vielleicht eine Halbtagsarbeit … Du – du Grobschmied des Maschinenzeitalters!«
    »Ha!«
    »Ich dachte, du wolltest, daß ich diese Arbeit hinwerfe, Richard.«
    »Ja! Wenn du etwas Lohnendes mit dir anzufangen weißt. Ryan Thornier, Star vergangener Jahre, der Märtyrer mit dem Putzkübel! Aaah! Du machst mir Bauchweh. Und du wirst es wieder tun. Du kommst von der Bühne nicht los, selbst wenn du dort nichts anderes tun kannst als Öltropfen aufwischen.«
    »Das verstehst du nicht«, versetzte Thornier steif.
    Rick betrachtete den anderen kopfschüttelnd. »Ich weiß nicht, Thorny«, sagte er mit weicherer Stimme. »Vielleicht verstehe ich dich doch. Du bist Schauspieler, und du hast immer Rollen gespielt. Du hast sie sogar gelebt. Du kannst nicht aus deiner Haut heraus, nehme ich an. Aber du könntest dich arrangieren und die Rollen auswählen, die du spielen willst.«
    »Die Welt hat mir meine Rolle zugewiesen, und ich spiele sie«, sagte Thornier.
    Rick Thomas schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Ich gebe auf!« ächzte er. »Sieh dich doch an! Das Idol einer Generation mit dem Besen in der Hand. Vor acht Jahren mochte es noch einen Sinn gehabt haben – für dich, jedenfalls. Berühmter Schauspieler lehnt Angebot für Autodrama ab, wird Portier. Loyal zur Tradition, zur Schauspielergilde und alles das. Es machte kleinere Schlagzeilen und half vielleicht sogar dem alten Thespiskarren noch ein Stückchen weiter zu holpern. Aber nach einer Weile hörte das Publikum auf, um dich zu weinen, und dann vergaß es dich einfach!«
    Thornier stand schnaufend da und blitzte ihn an. »Was würdest du machen«, zischte er, »wenn man auf einmal einen kleinen schwarzen Kasten auf den Markt brächte, den man dort oben an die Wand machen kann« – er deutete auf eine leere Stelle über dem breiten Schaltpult des Maestro – »und der dieses Ding reparieren, unterhalten, bedienen und einstellen kann? Der alles erledigt, was du jetzt machst? Angenommen, man brauchte keine Elektroniker mehr?«
    Richard Thomas dachte eine Weile nach, dann grinste er breit. »Nun, dann würde ich eben einen Job bei der Herstellung dieser kleinen schwarzen Kästen bekommen.«
    »Das ist nicht sehr witzig, Richard.«
    »Soll es auch nicht sein.«
    »Du – du bist kein Künstler.« Mit zornig gerötetem Gesicht und heftigen Bewegungen fegte Thornier den Boden des Kontrollraumes.
    Irgendwo schlug eine Tür, tief unter dem Kontrollraum. Thornier stellte seinen Besen in eine Ecke und trat ans Fenster. Durch den Mittelgang näherten sich schnelle, energische Schritte.
    »Unser Freund Imperio«, murmelte der Techniker und blickte auf die elektrische Wanduhr. »Entweder geht die Uhr zwei Minuten vor, oder heute ist der Tag, an dem er morgens badet.«
    Thornier lächelte säuerlich zum Mittelgang hinunter und folgte der watschelnden Gestalt des Theaterdirektors mit seinen Blicken. Als d’Uccia unter dem ersten Rang verschwand, nahm er den Besen und begann weiterzuarbeiten.
    »Ich verstehe nicht, warum du dich nicht um einen Job als Vertreter bemühst«, erklärte Rick, während er sich seiner Reparatur zuwandte. »Ein guter Vertreter ist auch ein Schauspieler, Thorny, nur darf er nicht soviel Temperament zeigen. Wenn man es so betrachtet, herrscht sogar große Nachfrage nach guten Schauspielern. Politiker, Werbeleiter, sogar Generale – manche von diesen Brüdern säßen längst auf der Straße, hätten sie nicht schauspielerisches Talent. Die Geschichte bestätigt es.«
    »Bah! So ein Schauspieler bin ich nicht.« Er stellte die Arbeit ein und sah Rick zu, wie er den Maestro umstellte. Dann schüttelte er langsam den Kopf. »Beruhige dein Gewissen, Richard«, sagte

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