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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Stirnrunzeln seine Fingernägel. »Seit zwei Jahren habe ich um keinen freien Nachmittag nachgesucht, Mr. D’Uccia«, fügte er hinzu, »und ich war sicher, daß es Ihnen nichts ausmachen würde, nach all den Überstunden, die ich …«
    »Jigger«, grunzte d’Uccia. »Wer ist dieser Jigger?«
    »Er arbeitet im Paramount. Es ist wegen Reparaturen zur Zeit geschlossen, und es macht ihm nichts aus …« Der Theaterdirektor wedelte mit den Händen. »Ich bezahle keinen Jigger, ich bezahle Sie. Was soll das alles überhaupt? Sie haben den Boden gewaschen, Sie haben aufgeräumt, und jetzt sind Sie fertig, wie? Sie wollen den Tag frei. Das ist es, was an der Welt faul ist, zuviel freie Zeit zum Bummeln. Laßt Maschinen arbeiten! Alle wollen mehr Zeit, damit sie Unfug treiben können.« Der Theaterdirektor kam hinter seinem Schreibtisch hervor und watschelte zur Tür. Er steckte seinen Kopf hinaus und blickte den Korridor auf und ab, dann watschelte er zurück und konfrontierte Thornier mit einem kurzen dicken Zeigefinger, der auf die lange und majestätische Nase des Angestellten zielte.
    »Wann haben Sie zuletzt den Flur da draußen gewachst, ha?«
    Thornier öffnete hilflos den Mund.
    »Wieso, ich …«
    »Erzählen Sie mir keine Geschichten. Sehen Sie sich den Korridor an. Er ist schmutzig. Sehen Sie! Sie sollen es selber sehen.« Er packte Thorniers Arm, zerrte den Mann zur Tür und deutete erregt auf den abgenutzten alten Parkettboden. »Da! Der Schmutz ist schon festgetreten! Sehen Sie? Wann haben Sie zuletzt gewachst, ha?«
    Der dünne ältere Mann zuckte resigniert die Schultern und seufzte. Seine müden grauen Augen begegneten d’Uccias zornig-triumphierendem Blick.
    »Bekomme ich den Nachmittag frei oder nicht?« fragte er ohne Hoffnung. Er wußte die Antwort im voraus.
    Aber d’Uccia gab sich mit einer einfachen Ablehnung nicht zufrieden. Er begann auf und ab zu schreiten. Er war offensichtlich tief betroffen. Er verteidigte das System des freien Unternehmertums und die ehrwürdigen Traditionen des Theaters. Er sprach von den goldenen Tugenden der Arbeitsamkeit und Pflichterfüllung. Er fuchtelte mit den Armen und erinnerte Thornier an einen zornigen Pekinesen, der eine Krähe verbellt. Thorniers Gesicht rötete sich, sein Mund wurde schmal.
    »Kann ich jetzt gehen?«
    »Und wann wollen Sie den Boden wachsen? Wann die Sitze säubern und die Lampen putzen? Und wann räumen Sie den Umkleideraum auf, ha?« Er starrte Thornier einen Moment an, dann machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte ans Fenster. Er stieß seinen Zeigefinger in die schwarze Erde eines Blumenkastens, wo mehrere Geranien zu blühen begannen. »Ha!« schnaubte er. »Trocken, wie ich mir dachte! Glauben Sie, die Pflanzen brauchen kein Wasser, ha?«
    »Aber ich habe sie heute morgen gegossen. Die Sonne …«
    »Ha! Sie lassen Blumen verwelken und sterben, ha? Und Sie wollen den Nachmittag frei haben?«
    Es war hoffnungslos. Wenn d’Uccia sich hinter solch einer Taubheit oder Dummheit versteckte, war er für Bitten und ehrliche Argumente nicht zu haben. Thornier öffnete den Mund zu einer Entgegnung, schloß ihn wieder, starrte seinen Arbeitgeber einen Augenblick wütend an und schien im Begriff, seiner Erbitterung durch einen Wutausbruch Luft zu machen. Aber es wurde nichts daraus. Er biß sich auf die Unterlippe, machte wortlos kehrt und ging hinaus. D’Uccia folgte ihm triumphierend bis an die Tür.
    »Schleichen Sie sich ja nicht davon, jetzt!« rief er ihm aufgebracht nach. Darauf blieb er lächelnd im Korridor stehen, bis der andere die Treppe erreicht hatte und verschwand. Dann drehte er sich seufzend um und holte Mantel und Hut. Er war im Begriff zu gehen, als Thornier mit Kübeln, Besen und Putzlappen beladen zurückkehrte.
    Thornier verhielt einen Moment, als er d’Uccia in Hut und Mantel sah, und sein Gesicht wurde eigenartig leer. »Gehen Sie nach Hause, Mr. d’Uccia?« fragte er eisig.
    »Ja! Ich arbeite zu hart, sagt der Arzt. Ich brauche Sonnenschein, mehr frische Luft. Ich werde ein Weilchen am Strand Spazierengehen.«
    Thornier stützte sich auf den Stiel des Bohnerbesens und lächelte böse. »Klar«, sagte er. »Laßt die Maschinen die Arbeit machen.«
    Die Bemerkung blieb ohne Wirkung. D’Uccia winkte lässig, schritt zur Treppe und rief ein oberflächliches »A rivederci!« über die Schulter zurück.
    »A rivederci, padrone«, murmelte Thornier leise. Seine blassen Augen glitzerten böse unter den schweren,

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