Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
Vom Netzwerk:
er endlich.
    Erschrocken ließ der Techniker seinen Schraubenzieher fallen und blickte verdutzt auf. »Mein Gewissen? Warum, zum Teufel, sollte mein Gewissen beunruhigt sein?«
    »Ach, tue nur nicht so. Darum machst du dir immer Gedanken um mich. Ich weiß ja, du kannst nichts dafür, daß dein – dein Gewerbe eine große Kunst pervertiert hat.«
    Rick starrte ihn ungläubig an. »Du glaubst, ich …« Er schluckte. Dann begann er verhalten zu fluchen.
    Plötzlich hob Thornier den Zeigefinger an den Mund. »Schhh!« Seine Augen spähten zum rückwärtigen Teil des Theaters.
    »Das war nur d’Uccia auf der Treppe«, begann Rick. »Was …?«
    »Schhh!«
    Sie lauschten, Thornier mit einem bösen Lächeln. Rick sah ihn an und runzelte die Stirn.
    »Was ist …!«
    »Schhh!«
    Sekunden später geschah es – zuerst ein leiser Aufschrei, dann ein schwerer Fall. Die Scheiben im Kontrollraum erzitterten. Ein Strom von Verwünschungen und Flüchen folgte.
    »Das ist d’Uccia«, sagte Rick. »Was ist passiert?«
    Die fluchende Stimme wurde lauter und steigerte sich zum Gebrüll.
    »He!« sagte Rick. »Er muß sich weh getan haben.«
    »Nein. Er hat bloß meine Kündigung gefunden, das ist alles. Siehst du? Ich habe dir gesagt, daß ich es wahrmachen würde.«
    »Es ist doch nicht möglich, daß er sich über deine Kündigung so aufregt«, meinte Rick verblüfft.
    D’Uccia erschien am Ende des Mittelganges. Nach einigen Schritten blieb er breitbeinig stehen, eine Hand an sein verlängertes Rückgrat gepreßt. In der anderen hielt er eine vergoldete Geranie.
    »Blumenvergolder!« schrie er. »Kommen Sie ’raus, Sie komische Figur!«
    Thornier steckte ruhig seinen Kopf aus dem Fenster des Kontrollraumes und blickte mit hochgezogenen Brauen zum Direktor hinunter. »Haben Sie mich gerufen, Mr. d’Uccia?«
    D’Uccia holte einige Male tief Luft, bevor er wieder losbellen konnte.
    »Thornier!«
    »Ja, Sir?«
    »Es ist Schluß, hören Sie?«
    »Was ist Schluß, Boß?«
    »Es ist Schluß. Ich werde den Servomann kommen lassen. Ich werde eine Reinigungsmaschine kaufen. Sie haben zwei Wochen Frist.«
    »Sag ihm, daß du keine Frist willst«, murmelte Rick. »Sag ihm, er soll seinen Dreck allein zusammenkehren. Laß ihn sitzen.«
    »In Ordnung, Mr. d’Uccia«, rief Thornier hinunter.
    D’Uccia stand wutschnaubend im Mittelgang, stammelte Schimpfworte und schwenkte hilflos die vergoldete Pflanze. Zuletzt schleuderte er sie mit einem Fluch auf den Läufer, machte kehrt und hinkte unter Schmerzen hinaus.
    Rick pfiff durch die Zähne. »Der ist außer sich. Was hast du gemacht?«
    Thornier erzählte es ihm. Der Techniker schüttelte den Kopf.
    »Er wird dich nicht hinauswerfen. Er wird es sich überlegen. Heutzutage bekommt man nicht so leicht jemanden für diese Schmutzarbeit.«
    »Du hast ihn gehört. Er kann eine automatische Reinigungsmaschine installieren lassen.«
    »Unsinn. Imperio ist zu geizig, um so viel Geld auszugeben. Außerdem hätte er dann keinen mehr, den er anschreien kann. Bei einer Maschine würde er da nicht die richtige Befriedigung empfinden.«
    Thornier sah ihn an. »Warum eigentlich nicht?«
    »Nun …« Rick brach ab. »Ähh! … Du hast recht. Er kann. Einmal kam er hier herauf und beschimpfte den Maestro. Er trat ihn mit Füßen, schrie ihn an und schüttelte ihn. Danach ging er ganz selbstzufrieden weg.«
    »Für d’Uccia sind Menschen wie Maschinen und Maschinen wie Menschen«, murmelte Thornier düster. »Und er ist fair dabei. Er behandelt sie alle gleich.«
    »Aber du willst doch nicht noch zwei Wochen Dienst machen?«
    »Warum nicht? Dann habe ich Zeit, in Ruhe meine Fühler nach einem anderen Job auszustrecken.«
    Rick grunzte mißbilligend und wandte sich der Maschine zu. Er nahm einen Teil der Verkleidung ab. Dann öffnete er einen Metallkanister und entnahm ihm eine dicke, breite Spule mit aufgewickeltem Plastikband. Er setzte sie auf eine Spindel im Inneren der Maschine und begann das Ende des Bandes durch mehrere Führungsrollen einzufädeln. Das Band sah wie von Würmern zerfressen aus. Tausende kleiner Lochungen und wellenartiger Einprägungen bedeckten es in seiner ganzen Breite von fast dreißig Zentimetern. Thornier beobachtete den Prozeß mit kalter Feindseligkeit.
    »Ist dies das Band für das neue Stück?« fragte er.
    Der Techniker nickte. »Ein nagelneues Band obendrein. Da muß man beim Einfädeln vorsichtig sein. Von der Aufnahme her haften ihm noch Staub und allerlei gestanzte

Weitere Kostenlose Bücher