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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Frage, bezweifle es nicht. Du mußt einfach daran glauben. Wenn du dir etwas wünschst, wird es so geschehen, wie du es dir wünschst. Überleg nicht lange, wie und warum. Wünsch dir etwas. Glaub daran. Du kannst von hier weg. Du mußt es.«
    Es war zuviel. Er biß die Zähne zusammen, während seine Gedanken hilflos umherwirbelten. Er löste sich von ihr und vergrub das Gesicht in seinen zitternden Händen.
    »Ich bin nichts«, murmelte er durch die Finger. »Ich war nie etwas Außergewöhnliches. Ich dachte, ich hätte den Mord erfunden. Ich dachte, ich hätte die Zeit und die Wirklichkeit geändert. Ich nahm an, daß ich nur die Hand auszustrecken brauchte, um die Dinge nach meinem Willen zu formen. Ich dachte, ich hätte dich geschaffen. Aber das stimmte nicht. Ich habe dich umgebracht. Fisher bewies es. Und als ich dachte, ich könnte fliehen, geschah nichts. Ich stand da und versuchte es. Nichts. Und nun bin ich immer noch hier.«
    Er ließ die Hände sinken und sprang auf. Er sah sie aus großen Augen an, schien sie aber nicht wahrzunehmen. »Du bist nicht wirklich. Ich habe dich umgebracht. Du bist tot. Du kannst nicht wirklich sein. Denn ich unterscheide mich nicht von den anderen Menschen. Ich bin wie sie.«
    Er sank zusammen, als habe ihm jemand die Sehnen durchgeschnitten, und blieb ausgestreckt auf der Koje liegen.
     
    Nach einer Weile sah er auf. Sie saß immer noch da, wo sie gesessen hatte. In ihrem Gesicht zeigte sich keinerlei Gefühlsregung. Sie sah ihn nicht an.
    »Fisher«, sagte sie, und es war klar, daß sie mehr zu sich selbst sprach. »Ich wußte es nicht. Ich verstand nicht, wie es geschehen konnte. Fisher muß echt sein, wenn er dich blockieren konnte. Oder sonst jemand bei der Verhandlung, der Fisher unterstützte.« Sie wandte den Kopf und sah Delman an. »Fred! Hör zu.« Ihre Stimme kam scharf und befehlend. »Hast du wirklich versucht, das Zeitschema zu verschieben, nachdem du verurteilt wurdest?«
    Er nickte stumm. Er konnte diese Frau nicht verstehen. Sie sagte Dinge, die keinen Sinn ergaben und die doch vernünftig klangen.
    Auf sein Nicken verlor Troys Gesicht etwas von seiner Strenge, und eine Spur des Mitleids von vorhin kehrte in ihren Blick zurück.
    »Hast du es schon früher versucht? Hattest du Grund anzunehmen, daß es dir gelingen würde?«
    »Ja«, sagte er. Es war ihm jetzt gleichgültig, ob seine Antworten logisch waren oder nicht. »Ich sagte dir schon – daß ich meiner Meinung nach den ganzen Mord erfunden hatte.«
    Plötzlich kam es ihm nicht einmal komisch vor, daß er in seiner Zelle saß und mit seinem Opfer sprach.
    In ihrem Gesicht blitzte Verständnis auf. Er blieb verwirrt wie er war, denn er hatte keine Ahnung, was sie plötzlich verstanden hatte. Dann runzelte sie die Stirn, als sei ihr etwas Unangenehmes eingefallen.
    »Schon gut, ist nicht so wichtig«, sagte sie, und wieder schien es ihm, als spräche sie mehr zu sich selbst als zu ihm. »Wir unterhalten uns noch später darüber. Ich glaube, du hast mir ebenso viele Fragen zu stellen wie ich dir. Nur eines möchte ich wissen: Du hast nach einer Anzahl erfolgreicher Versuche plötzlich die Wirklichkeit nicht mehr verschieben können. Stimmt das?«
    Wieder nickte er.
    »Du bist also davon überzeugt, daß du diese Fähigkeit verloren hast?«
    »Ja.«
    »Falsch.« Dieses eine Wort peitschte heraus und bereitete ihm einen beinahe körperlichen Schmerz. »Ich erkläre dir später, wie Fisher dich blockieren konnte. Doch ich gebe dir mein Wort darauf, daß das bei Menschen wie uns oft der Fall ist. Du hast deine Fähigkeit nicht im geringsten verloren.«
    Er war so ausgelaugt, daß er kaum noch einer Gefühlsregung fähig war. So verzog er nur die Mundwinkel zu einem ungläubigen Lächeln.
    Seine Reaktion brachte Troy nicht aus dem Konzept. Sie nickte, als habe sie soeben einen Punkt von ihrer Liste gestrichen.
    »Schön«, sagte sie. »Ich habe nicht erwartet, daß du mir glauben würdest. Aber ich kann es dir beweisen. Hast du eine Zigarette für mich?«
    Diese völlig unerwartete Frage ließ ihn aufschauen. Doch dann senkte er den Kopf wieder.
    »Nein«, sagte er gleichgültig.
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Dann sieh nach.«
    Er durchsuchte mechanisch seine leeren Taschen.
    »Schön«, sagte Troy wieder. »Welche Marke rauchst du?«
    »Philip Morris im allgemeinen.«
    »Wie sieht so eine Zigarettenschachtel aus? Stell sie dir genau vor. Was für ein Gefühl hast du, wenn sich ein Paket in deiner

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