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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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an dem Unfall ?
    Weshalb? Was hatte sich zwischen ihnen abgespielt? Was für eine Lage konnte sie zu dem Versuch getrieben haben, ihn umzubringen? Und wenn sie damals versucht hatte, ihn zu töten, weshalb war sie dann in die Todeszelle gekommen, um ihn zu befreien?
    Der Gedanke, daß in seiner Vergangenheit Dinge lauern könnten, die nur darauf warteten, hervorzubrechen, war beunruhigend. Er fröstelte.
    Etwas anderes kam ihm in den Sinn. Er runzelte die Brauen. Die Tatsache, daß er seine Macht erkannt und nach dem Unfall eingesetzt hatte – das hatte Troy nicht erwartet. Und es schien ihr auch nicht zu behagen. Als sie versuchte, ihm diese Macht wiederzugeben, hatte sie sich auf die Vermutung gestützt, daß er von seinen geheimen Kräften keine Ahnung habe.
    Es war jetzt nicht der rechte Augenblick, ihre Motive zu ergründen. Wichtig war lediglich eines: Wenn sie annahm, daß das ganze Mord-Zeitschema zur Wirklichkeit gehörte, dann stimmte das auch. Da sie die gleichen Fähigkeiten wie er zu besitzen schien, hätte sie eine Schein-Wirklichkeit sofort erkannt.
    Und das hieß natürlich, daß er sie wirklich getötet hatte.
    Er krampfte die Hände um das Steuerrad, als der Wagen plötzlich ins Schlingern kam.
    »Troy!« begann er. »Ich …«
    Aber sie unterbrach ihn.
    »Warum fährst du vorbei?«
    »Woran vorbei?« Er hatte kein eigentliches Ziel vor Augen gehabt und wollte sie erst nach ihrer Wohnung fragen, bis er seine Gedanken in Ordnung gebracht hatte.
    »An der Straße, in der ich wohne, natürlich«, sagte sie gereizt. Dann wirbelte sie plötzlich auf ihrem Sitz herum, krallte ihre Hand in seine Schulter und fragte mit zitternder Stimme:
    »Willst du sagen, daß du immer noch an Gedächtnisschwund leidest?« Ihre Stimme klang drängend, doch schwang schlecht verhehlte Erleichterung mit.
    Sie ließ ihre Hand von seiner Schulter sinken und setzte sich wieder zurecht. Sie versuchte ihre offensichtliche Erregung zu beherrschen.
    »Ich dachte, das ginge vorbei, wenn du dich in eine Zeit vor dem Unfall versetzen könntest«, sagte sie. »Ich kann noch gar nicht fassen, daß es nicht so ist.«
    Aber Delman überhörte sowohl ihren erklärenden Ton als auch den Inhalt dessen, was sie sagte. Es war offensichtlich – so offensichtlich wie vorher ihr besiegter Gesichtsausdruck –, daß sie neue Hoffnung auf irgendeinen Sieg schöpfte.
     
    Er folgte ihren Anweisungen und fuhr bis zu ihrem Haus, wo er das Auto parkte. Keiner von ihnen sprach, als sie hineingingen. Nur in der Vorhalle blieb sie einen Augenblick stehen.
    »Du hast meine Mutter immer ›Mrs. Christian‹ genannt«, sagte sie leise. »Du kommst gut mit ihr aus. Mit meinem Vater kommst du auch gut aus, aber ahme um Himmels willen nicht Charles Laughton nach, wenn du ihn ›Mister Christian‹ nennst. Du hast es einmal getan, und er war dir sehr böse.«
    Er nickte zustimmend. Je weniger Leute von seinem Gedächtnisschwund wußten, desto besser. Wenigstens für den Augenblick. Er kannte Troys Gründe nicht, die sie bewogen, diese Tatsache vor ihren Eltern geheimzuhalten, aber es war ihm lieber so.
    Und es war auch interessant zu erfahren, daß Troys Eltern die Fähigkeit ihrer Tochter offenbar nicht besaßen, denn sie begrüßten ihn beide mit der zurückhaltenden Freundlichkeit, die Eltern einem zukünftigen Schwiegersohn entgegenbringen, wenn sie ihn einmal akzeptiert haben. Sie schienen nicht zu wissen, daß sich mit Delman oder Troy etwas Ungewöhnliches abgespielt hatte.
    Troy führte ihn auf eine geschützte Veranda hinter dem Haus, wo ihre Eltern sie nicht hören konnten.
    »Vermutlich möchtest du endlich wissen, was für eine Art von Mensch du eigentlich bist.« Sie sagte es ohne Überleitung.
    Delman lächelte innerlich über ihre unterdrückte Nervosität. Er suchte sich einen bequemen Sessel und setzte sich.
    »Ich kann es mir ziemlich gut vorstellen«, sagte er leichthin.
    »Wirklich?« Ihre Stimme klang plötzlich angriffslustig. »Ich habe gesehen, wie dir im Laufe des Nachmittags der Kamm geschwollen ist – und es war ein ziemlich ekelhafter Anblick. Das kannst du mir glauben.«
    Delman wollte schon ebenso scharf antworten, als ihm einfiel, daß der Angriff von ihrem Standpunkt aus durchaus gerechtfertigt war. Er entspannte sich und wartete auf ihre Worte.
    »Du lebst unter dem schlimmsten Schock, den du je in deinem ganzen Leben hattest«, fuhr sie fort. »Und er schließt die Vorgänge bei jenem Gerichtsverfahren ein. Das war nur ein

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