8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge
Mal?«
»Wie könnten wir das Ding denn je verkaufen, wenn wir Kinder drin herumlaufen ließen? Wir haben es nicht zur öffentlichen Besichtigung freigegeben. Dabei sind wir schon zu oft hereingefallen.« Aber die Neugier des Verkäufers war geweckt. »Sag mal, wie ist er denn ein Anti-V geworden? Bloß aus Prinzip? Oder hatte er einen besonderen Grund dafür?«
»Er ist der Ansicht, man habe den Leuten so viele Autos und Waschmaschinen und Fernsehapparate verkauft, daß sie jetzt keine mehr brauchen. Die Bombenbunker und NATS taugen nicht viel, aber wir zahlen dafür, weil wir Angst haben, wir müßten ohne sie sterben. Wenn die Leute es auch satt kriegen, jedes Jahr ein neues Auto zu kaufen, so tun sie doch alles, um ihre Familien zu schützen. Und die Geschäftsleute wissen das und machen damit ihre Spekulationen.«
»Und du glaubst das?« fragte der Verkäufer.
»Ich wünsche mir so sehr, Dad würde diesen Bunker kaufen«, antwortete Mike Foster. »Wenn wir ihn hätten, würde ich jede Nacht unten schlafen. Ich wäre immer in Sicherheit.«
»Vielleicht gibt es gar keinen Krieg«, meinte der Verkäufer und lächelte ihm aufmunternd zu. Er spürte die Angst und das Elend des Jungen. »Mach dir nicht zu viele Sorgen. Spiel doch einfach mit deinen Freunden.«
»Auf der Oberfläche ist niemand sicher«, beharrte Mike Foster. »Wir müssen unter die Erde. Und wenn der Krieg kommt, weiß ich nicht, wo ich hingehen soll.«
»Schick doch deinen alten Herrn einmal her«, murmelte der Verkäufer unbehaglich. »Vielleicht können wir ihn überreden. Wir haben so bequeme Teilzahlungen. Sag ihm, er soll nach Bill O’Neill fragen, ja?«
Mike Foster trottete weiter. Die Straße vor ihm war dunkel. Er wußte, daß man daheim schon auf ihn wartete, aber seine Füße schleiften langsam über den Staub. Sein ganzer Körper fühlte sich steif und schwer an. Seine Müdigkeit erinnerte ihn daran, was der Turnlehrer vor ein paar Tagen während der Übungsstunde zu ihm gesagt hatte. Sie mußten die Luft anhalten und laufen. Er konnte das nie sehr gut. Während die anderen immer noch mit roten Gesichtern weiterhetzten, war er stehengeblieben und hatte keuchend nach Atem gerungen.
»Foster«, hatte der Turnlehrer wütend gerufen, »du bist tot! Weißt du das? Stell dir vor, das hier wäre ein Gasangriff gewesen …« Er schüttelte müde den Kopf. »Geh da hinüber und übe allein weiter. Du mußt deine Sache besser machen, wenn du überleben willst.«
Aber er erwartete gar nicht, daß er überleben würde.
Als er die Veranda seines Hauses erreichte, sah er, daß die Wohnzimmerlampen bereits brannten. Er hörte die Stimme seines Vaters und die leise Antwort seiner Mutter aus der Küche. Langsam schloß er die Tür hinter sich und zog seine Jacke aus.
»Bist du es?« fragte sein Vater. Bob Foster hatte sich in seinem Sessel ausgestreckt und hielt die Bänder und Berichtblätter seines kleinen Möbelladens auf dem Schoß. »Wo hast du gesteckt? Das Abendessen ist seit einer halben Stunde fertig.« Er hatte die Jacke ausgezogen und die Hemdsärmel hochgekrempelt. Bob Foster war müde. Unter dem schütteren Haar brannten große, dunkle Augen. Ruhelos blätterte er in den Papieren.
»Entschuldigung«, sagte Mike Foster.
Sein Vater sah auf die Taschenuhr. Er war sicher der einzige, der noch eine Uhr besaß. »Wasch dir die Hände. Was hast du denn getrieben?« Er sah den Sohn durchdringend an. »Du siehst so komisch aus. Ist dir nicht gut?«
»Ich war in der Stadt«, sagte Mike Foster.
»Und was hast du dort gemacht?«
»Die Bunker angesehen.«
Wortlos nahm sein Vater ein Bünde! Rechnungen und heftete es in einen Ordner. Seine schmalen Lippen preßten sich zusammen. Auf der Stirn waren scharfe Falten eingegraben. Ein paar Bänder rutschten von seinem Schoß. Er knurrte wütend und bückte sich, um sie aufzuheben. Mike traf keinerlei Anstalten, ihm zu helfen. Er ging zum Schrank und hängte seine Jacke über einen Bügel. Als er sich umdrehte, brachte seine Mutter gerade das Essen herein.
Sie aßen schweigend und vermieden es, einander anzusehen. Schließlich fragte sein Vater: »Und was hast du gesehen?«
»Sie stellen das neue Modell aus«, erwiderte Mike Foster.
»Wird auch nicht anders als das alte sein.« Sein Vater legte heftig die Gabel hin. »Ein paar neue Spielereien, ein bißchen mehr Chrom. Das ist alles.« Plötzlich sah er seinen Sohn herausfordernd an. »Habe ich recht?«
Mike Foster stocherte in seinem Huhn
Weitere Kostenlose Bücher