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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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verspürt, daß er geglaubt hatte, er selbst sei das Opfer.
    Doch er war am Leben, und die Welt war auch am Leben. Er erkannte die Wahrheit.
    Frederick Delman: Beruf, allmächtig; Alter, ewig; letzte Beschäftigung, Gott; Todesursache; Ablauf der Beschäftigungsfrist.
    Sie kamen an die Ecke, und er brachte den Wagen lässig von der Zubringerstraße auf den Highway, dessen weißes Band im Sonnenlicht vor ihnen lag. Der Laster tauchte hinter dem Hügel auf, bremste an der Kreuzung und hielt an. Er wartete auf Kunden, die im Vorbeifahren Lust auf ein Eis bekommen würden.
    So konnte man es jedenfalls auch erklären.
    Fred hielt den Wagen an. Sie stiegen beide aus. Sie gingen auf den Eiskremwagen zu.
    »Vanille?« fragte er.
    »Schokolade«, erwiderte sie.
    Sie wußten, daß der Mann Vanille und Schokolade haben würde.
     

     

 
Philip K. Dick
Der Bunker
     
    Die Schule war eine Qual, wie immer. Nur fühlte er es heute stärker als sonst. Mike Foster hatte seine beiden wasserdichten Körbe fertig gewebt und saß jetzt aufrecht da. Um ihn herum arbeiteten die anderen Kinder. Außerhalb des Stahlbetongebäudes schien eine kühle Spätnachmittagssonne. Die Hügel schimmerten braun und grün in der frischen Herbstluft. Über der Stadt kreisten gemächlich ein paar NATS.
    Die große, unheilverkündende Gestalt von Mistreß Cummings, der Lehrerin, näherte sich.
    »Bist du fertig, Foster?«
    »Ja, Madam«, antwortete er eifrig. Er schob ihr die Körbe hin. »Kann ich jetzt gehen?«
    Mistreß Cummings untersuchte kritisch die Körbe. »Wie steht es mit deiner Falle?« fragte sie.
    Er kramte in seiner Schublade und zog schließlich die raffiniert konstruierte Kleintierfalle heraus. »Alles fertig, Mistreß Cummings. Mein Messer auch.« Er zeigte ihr die spiegelblanke, rasierklingendünn geschliffene Messerschneide, die er aus einem weggeworfenen Benzinkanister gearbeitet hatte.
    Sie nahm das Messer und fuhr mit geübten Fingern über die Schneide. »Nicht stark genug«, stellte sie fest. »Du hast die Schneide zu dünn geschliffen. Sie wird gleich beim erstenmal Scharten bekommen. Geh hinunter in die Waffenabteilung und sieh dir dort einmal die Messer an. Dann schleifst du deine Schneide zurück und machst sie breiter.«
    »Mistreß Cummings«, bat Mike Foster, »könnte ich das nicht morgen erledigen?«
    Die Klassenkameraden horchten auf. Mike Foster wurde rot. Er haßte es, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, aber er mußte einfach weg. Nicht eine Minute länger konnte er in der Schule bleiben.
    Aber Mistreß Cummings war unerbittlich. »Morgen ist unser Umgrabetag«, polterte sie. »Du wirst keine Zeit haben, dich mit dem Messer zu beschäftigen.«
    »Bestimmt«, versicherte er ihr, »nach dem Umgraben.«
    »Nein, du bist im Umgraben nicht besonders gut.« Die alte Dame musterte die dünnen Arme und Beine des Jungen. »Ich glaube, du machst dein Messer doch lieber heute fertig. Und bleibst morgen den ganzen Tag auf dem Feld draußen.«
    »Wozu ist denn die Graberei gut?« fragte Mike Foster verzweifelt.
    »Jeder muß umgraben können«, antwortete Mistreß Cummings geduldig. Überall begannen jetzt die Kinder zu flüstern und zu kichern. Sie brachte sie mit einem grimmigen Blick zum Schweigen. »Ihr alle kennt die Bedeutung des Umgrabens. Wenn der Krieg ausbricht, wird die ganze Erdoberfläche mit Trümmern und Schutt übersät. Und dann müssen wir in die Tiefe graben, wenn wir überleben wollen, nicht wahr? Hat einer von euch schon einmal eine Ratte beobachtet, wie sie sich unter die Pflanzenwurzeln gräbt? Die Ratte weiß, daß die wertvollen Dinge unter der Erde liegen. Im Krieg werden wir alle kleine graue Ratten sein. Wir werden lernen müssen, im Schutt nach den wertvollen Dingen zu wühlen.«
    Mike machte ein elendes Gesicht und spielte mit dem Messer herum, als Mistreß Cummings wieder auf ihr Pult zuschritt. Ein paar der Kinder grinsten ihn verächtlich an, aber ihre Verachtung durchdrang seine bitteren Gedanken gar nicht. Was nützte ihm das Umgraben? Wenn die Bomben kamen, würde er sofort tot sein. Die ganzen Impfstellen an den Armen und Beinen, die ganzen Spritzen nützten ihm überhaupt nichts. Er hatte umsonst eine Erziehungsbeihilfe erhalten. Mike Foster würde nicht am Leben sein, wenn sich eine der Bakterienepidemien ausbreitete. Wenn nicht …
     
    Er sprang auf und folgte Mistreß Cummings bis zum Pult.
    Mit dem Mut der Verzweiflung stieß er hervor: »Bitte, ich muß gehen. Ich habe etwas zu

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