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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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herum. Er fühlte sich elend. »Das neue Modell hat automatische, pannenfreie Lifts. Man kann nicht mehr steckenbleiben. Sobald man einsteigt, wird alles andere automatisch erledigt.«
    »Und nächstes Jahr haben sie ein Modell, das dich automatisch in den automatischen Lift befördert. In dem Augenblick, in dem jemand das neue Modell kauft, ist es schon wieder veraltet. Und das wollen sie – man soll immer nur kaufen. Deshalb geben sie ein Modell nach dem anderen heraus. Modell 72. Und jetzt haben wir das Jahr 71. Können sie nicht wenigstens bis zum neuen Jahr warten?«
    Mike Foster gab keine Antwort. Er hatte das alles schon so oft gehört. Nie war etwas Neues an den Modellen, immer nur Chrom und Spielereien. Und doch veralteten die Modelle irgendwie. Die Argumente seines Vaters waren laut und leidenschaftlich, fast zu leidenschaftlich. Aber irgendwie ergaben sie keinen Sinn. »Warum kaufen wir dann nicht wenigstens ein altes Modell?« stieß er hervor. »Es ist mir gleich, wenn wir nur irgendeinen Bunker haben. Vielleicht sogar einen gebrauchten.«
    »Ach was, du willst ja doch den neuen. Den blitzblanken neuesten Bunker, um die Nachbarn zu ärgern. Wieviel kostet das Ding eigentlich?«
    »Zwanzigtausend Dollar.«
    Sein Vater atmete hörbar. »Nur so wenig?«
    »Sie haben bequeme Teilzahlung.«
    »Sicher. Damit man für den Rest seines Lebens nicht mehr von den Schulden freikommt. Zinsen, Beförderungskosten und alles mögliche sonst noch. Und wie lange läuft die Garantie?«
    »Ein Vierteljahr.«
    »Was geschieht, wenn er versagt? Die Luftreinigungs- und Entgiftungsanlage werden zu arbeiten aufhören. Nach den drei Monaten Garantie ist er wahrscheinlich schrottreif.«
    Mike Foster schüttelte den Kopf. »Nein. Er sieht so stabil aus.«
    Sein Vater lief rot an. Er war ein kleiner, schmaler Mann. Plötzlich dachte er zurück an seine zahllosen verlorenen Kämpfe, an den harten Aufstieg. Zuerst die Arbeit, die harte Arbeit im Möbelladen. Dann war er Buchhalter und Geschäftsführer und schließlich Besitzer geworden. Immer hatte er gespart – für seine Frau, für Mike. »Sie wollen uns doch nur Angst einjagen, damit wir kaufen«, schrie er seiner Frau und seinem Sohn verzweifelt entgegen. »Sie haben doch gar nicht die Absicht, Krieg zu führen.«
    »Bob«, sagte seine Frau langsam und ruhig. »Hör bitte auf. Ich kann das nicht mehr ertragen.«
    Bob Foster starrte sie an. »Was wollt ihr eigentlich?« murmelte er. »Ich bin müde. Diese verdammten Steuern. Unser kleiner Laden kann neben den großen Kaufhäusern nicht bestehen. Man müßte ein Gesetz einführen.« Seine Stimme wurde leiser. »Ich bin satt.« Er stand auf. »Ich lege mich ein bißchen hin und versuche zu schlafen.«
    Plötzlich war das verhärmte Gesicht seiner Frau rot angelaufen. »Du mußt einen kaufen. Ich kann es nicht mehr ertragen, wie sie über uns klatschen. Die Nachbarn und Kaufleute – alle, die von der Sache wissen. Ich kann nirgends mehr hingehen, ohne daß sie mich über die Achsel ansehen. Seit dem Tag, an dem sie die Fahne hißten. Anti-V. Der letzte in der ganzen Stadt. Und denk an diese Dinger, die über unseren Köpfen kreisen und für die jeder außer uns bezahlt.«
    »Nein«, sagte Bob Foster, »ich kann keinen kaufen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil«, sagte er einfach, »ich es mir nicht leisten kann.«
    Sie schwiegen.
    »Du hast jeden Cent in diesen Laden gesteckt«, meinte Ruth schließlich. »Und irgendwie geht er doch ein. Du bist wie eine kleine Ratte, die alles in ihrem schmuddeligen kleinen Rattenloch hortet. Wer kauft denn heute noch Holzmöbel? Kein Mensch. Du bist ein Überbleibsel aus einer anderen Zeit – eine Lächerlichkeit.« Sie schlug mit der Faust auf den Tisch, daß er zitterte und schnell mit den leeren Tellern in die Küche rollte, von wo man das eifrige Plätschern der Geschirrspülmaschine hörte.
    Bob Foster seufzte müde. »Wozu streiten wir denn? Ich bin im Wohnzimmer. Laß mich bitte eine Stunde schlafen. Vielleicht können wir später noch einmal über die Sache sprechen.«
    »Später«, sagte Ruth bitter. »Immer später.«
    Ihr Mann verschwand im Wohnzimmer, eine schmale, gedrückte Gestalt.
    Mike stand auf. »Ich mache meine Hausaufgaben«, erklärte er. Er folgte seinem Vater mit einem seltsamen Gesichtsausdruck.
     
    Im Wohnzimmer war es still. Der Fernsehapparat war ausgeschaltet, und die Lampe verbreitete gedämpftes Licht. Ruth stellte in der Küche die Steuerungen für die Mahlzeiten des

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