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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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auf den Boden, zog die Knie eng an das Kinn und sah mit großen Augen um sich. Außer dem regelmäßigen Pochen der Generatoren hörte man keinen Laut. Er war von der Außenwelt abgeschnitten. Hier befand sich sein eigener kleiner Kosmos. Hierher würde er seine Lieblingsspielsachen bringen. Wenn die Räume nur erst eingerichtet waren. Dann brauchte er nur den kleinen Finger auszustrecken und konnte alles berühren. Er konnte hierbleiben, immer, so oft er wollte. Ohne sich zu rühren. Ohne daß er etwas entbehrte. Ohne daß er sich fürchtete. Nur die Generatoren würden um ihn herum summen. Eingeschlossen von warmen, hellen, freundlichen Wänden in einer Welt, die er mit niemandem teilen würde.
    Plötzlich stieß er einen Schrei aus, einen jubelnden Schrei, dessen Echo von einer Wand an die andere geworfen wurde. Er war wie betäubt von dem Widerhall. Er schloß die Augen und ballte die Fäuste. Er rief wieder und wieder – und war glücklich, daß der Lärm, den er selbst machte, über ihm zusammenschlug, nah und laut und kraftvoll. Unerhört kraftvoll.
    Die Schulkinder wußten es am nächsten Tag schon, bevor er hereinkam. Sie kamen ihm grinsend entgegen, und einer versuchte den anderen wegzuschubsen. »Ist es wahr, daß deine Leute das neue 72er Luxusmodell gekauft haben?« wollte Earl Peters wissen.
    »Ja«, erwiderte Mike, stolz vor Glück. Dieses Gefühl der Ruhe und Überlegenheit hatte er früher nie gekannt. »Schaut doch mal bei mir vorbei«, sagte er so gleichgültig er nur konnte. »Dann könnt ihr es euch ansehen.«
    Er ging weiter und stellte befriedigt fest, daß sie ihm neidisch nachsahen. »Nun, Mike«, fragte Mistreß Cummings, als er an diesem Tag das Klassenzimmer verließ, »wie fühlst du dich jetzt?«
    Er blieb neben dem Pult stehen, schüchtern und doch voller Stolz. »Wunderbar«, gab er zu.
    »Und zahlt dein Vater jetzt auch für die NATS?«
    »Ja.«
    »Und du hast eine Erlaubnis, den Schulbunker zu benutzen?«
    Er zeigte ihr glücklich die kleine blaue Marke, die an einem Band um sein Handgelenk befestigt war. »Er hat der Stadt einen Scheck für all diese Dinge geschickt. Er sagte: ›Wenn ich schon so weit gegangen bin, kann ich den Rest auch noch tun‹.«
    »Jetzt unterscheidest du dich durch nichts von den anderen Jungen.« Die ältliche Lehrerin lächelte ihn freundlich an. »Das freut mich für dich. Stell dir vor, jetzt könntest du dich Pro-V nennen, wenn es diesen Ausdruck gäbe.«
     
    Am nächsten Tag jagte die Nachricht durch die Presse. Die Entdeckung der neuen russischen Geheimwaffe – Kugeln, die jeden Bunker durchbohrten. Bob Foster stand mitten im Wohnzimmer, das Band mit den Nachrichten in der Hand. Sein Gesicht war zornrot, und aus seinen Augen leuchtete die Verzweiflung. »Alles verdammter Schwindel!« Seine Stimme schien sich vor Aufregung zu überschlagen. »Jetzt haben wir uns dieses Ding gekauft. Wozu? Sieh dir das an!« Er drückte seiner Frau das Band in die Hand. »Verstehst du jetzt? Ich habe es gleich gesagt.«
    »Ich habe die Nachricht schon gehört«, antwortete Ruth wütend. »Wahrscheinlich glaubst du jetzt, die ganze Welt habe nur darauf gewartet, bis du dir einen Bunker kaufst. Bob, sie verbessern doch dauernd ihre Waffen. Letzte Woche waren es die Flocken, die sich in Wasser auflösen. Diese Woche sind es eben wieder einmal Wunderkugeln. Du kannst doch nicht erwarten, daß sie ihre Erfindungen einstellen, nur weil wir jetzt einen Bunker haben.«
    Der Mann und die Frau sahen einander an. »Und was sollen wir tun?« fragte Bob Foster ruhig.
    Ruth ging wieder in die Küche. »Ich habe gehört, man will Zusatzgeräte herausgeben.«
    »Zusatzgeräte? Was meinst du damit?«
    »Nun, damit sich die Leute keine neuen Bunker kaufen müssen. Ein Offizieller hat am Fernsehschirm gesprochen. Sie wollen eine Art Metallgitter auf den Markt bringen, sobald die Regierung ihre Zustimmung gibt. Das wird über den Boden gespannt und fängt die Kugeln ab. Sie werden gleich zur Explosion gebracht und können somit nicht in den Bunker eindringen.«
    »Und was kosten die Gitter?«
    »Das hat er nicht gesagt.«
    Mike Foster saß zusammengesunken auf dem Sofa und hörte zu. Er hatte schon in der Schule von der Neuigkeit gehört. Sie hatten gerade verschiedene Beerensorten identifizieren müssen, um im Kriegsfall harmlose von giftigen Arten unterscheiden zu können, als die Glocke sie in die Aula rief. Der Direktor hatte die Nachricht von den russischen Kugeln vorgelesen und

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