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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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großangelegte Forschungsstation im Raum zu errichten. Bis jetzt mußten wir unsere Versuche in engen Kabinen an Bord ungeeigneter Fahrzeuge durchführen. Ein stationäres, bemanntes Raumlabor ist dringend nötig, sonst können wir für weitere Erfolge nicht mehr garantieren. Astrobiologie zum Beispiel …«
    »Astro was?«
    »Astrobiologie – das Studium lebender Organismen im Raum. Die Russen begannen eigentlich schon damit, als sie die Hündin Laika mit Sputnik II in den Raum sandten. Sie sind uns auf diesem Gebiet weit voraus. Doch bis jetzt hat noch niemand ernsthaft daran gedacht, das Verhalten von Insekten oder wirbellosen Tieren zu untersuchen. Wenn man es recht bedenkt – außer Mäusen, Hunden und Affen sind noch überhaupt keine Tiere in den Raum geschickt worden.«
    »Ich verstehe. Anders ausgedrückt – Sie wollen also, daß ich Ihnen einen Privatzoo im Raum einrichten lasse?« Das Gelächter im Saal hatte dazu beigetragen, das Projekt zu ersticken. Und es hatte, wie Senator Steelman jetzt erkannte, dazu beigetragen, ihn selbst zu töten.
    Er konnte nur sich selbst die Schuld geben, denn Doktor Harkness hatte in seiner ungeschickten Art die Vorteile eines solchen Labors herauszustellen versucht. Er hatte dabei besonders die medizinischen Gesichtspunkte angedeutet und keinerlei Versprechungen gegeben. Chirurgen zum Beispiel könnten neue Techniken entwickeln, wenn die Organe keinerlei Gewicht hatten. Die Menschen könnten länger leben, wenn sie nicht den Strapazen ausgesetzt waren, die sich aus der Schwerkraft ergaben. Herzbeschwerden könnten auf ein Minimum herabgesetzt werden. O ja, Doktor Harkness hatte das Herz erwähnt. Doch was bedeutete das Senator Steelman, dem gesunden, ehrgeizigen Mann, der nur darauf bedacht war, in der Presse gut abzuschneiden.
    »Warum mußten Sie mir das sagen«, meinte er jetzt leise. »Wollen Sie mich nicht in Frieden sterben lassen?«
    »Darum geht es ja«, erwiderte Doktor Harkness ungeduldig. »Sie dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.«
    »Nur weil die Russen ein paar Hamster und Mäuse kuriert haben?«
    »Sie haben mehr als das getan. Das Papier, das ich Ihnen zeigte, beinhaltet nur die Vorergebnisse. Man will keine falschen Hoffnungen erwecken, deshalb drückt man sich so vorsichtig wie möglich aus.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Harkness sah ihn erstaunt an.
    »Nun, ich habe Professor Stanjukowitsch angerufen. Er bekleidet etwa den gleichen Posten wie ich. Ich konnte ihn nicht erreichen, weil er sich im Augenblick auf der Mechnikow-Station befindet. Das beweist, wie ernst man die Entdeckung nimmt. Der Professor ist ein alter Freund von mir, und ich nahm mir die Freiheit, Ihren Fall zu erwähnen.«
    Das Aufschimmern eines Hoffnungsstrahls kann ebenso schmerzhaft sein wie eine Niederlage. Steelman konnte kaum atmen und dachte einen Augenblick lang, seine Stunde habe endgültig geschlagen. Doch es war nur die Aufregung. Der Krampf in seiner Brust löste sich, und das Sausen in den Ohren ließ nach. Er hörte Doktor Harkness’ Stimme: »Er wollte wissen, ob Sie nach Astrograd kommen könnten, und da beschloß ich, Sie zu fragen. Wenn Sie einverstanden sind, könnten Sie morgen um zehn Uhr dreißig von New York aus starten.« Für morgen hatte er den Kindern versprochen, mit ihnen in den Zoo zu gehen. Er würde sie zum erstenmal warten lassen. Einen Augenblick lang kämpfte er mit sich, doch dann sagte er leise: »Ich bin einverstanden.«
     
    Während der paar Minuten, als das große Interkontinentalflugzeug mit Staustrahltriebwerken aus der Stratosphäre tauchte und zum Landen ansetzte, sah er nichts von Moskau. Man schaltete die Sichtschirme während der Landung aus, weil die Passagiere im allgemeinen den Anblick des direkt auf sie zukommenden Bodens nicht ertragen konnten.
    In Moskau stieg er in eine bequeme, altmodische Turbopropmaschine um, und als sich das Flugzeug nach Osten bewegte, hatte er zum erstenmal Zeit zum Nachdenken. Es war eine seltsame Frage, die ihn beschäftigte. Freute er sich wirklich, daß die Zukunft für ihn nun doch anders aussehen sollte? Sein Leben, das noch vor ein paar Stunden so einfach ausgesehen hatte, war plötzlich wieder ein Komplex geworden, der ihm von neuem die Möglichkeiten anbot, die er in letzter Zeit beiseite zu schieben gelernt hatte. Doktor Johnson hatte einmal behauptet, daß nichts den Geist mehr beruhigt als das Wissen, daß man am nächsten Tag gehängt würde. Das Gegenteil jedenfalls stimmte: Nichts beunruhigte

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