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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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verlasse. Ein wunderschöner, dramatischer Satz. Der Senator kostete noch einmal den feierlichen Rhythmus aus, als er Diana auf sich zukommen sah.
    Schon hatte sie sich verändert, wie auch er sich in den letzten Stunden verändert hatte. In ihren Augen stand eine Kühle und Zurückhaltung, die er vor zwei Tagen noch nicht wahrgenommen hatte. Klar und deutlich erkannte er, was sie sagen wollte: »Soll das Ganze wirklich von vorn anfangen?« Trotz der Wärme des Tages überlief ihn ein Schauer.
    Aber Joey und Susan waren unverändert, als sie ihm entgegenliefen. Er fing sie in den Armen auf und vergrub sein Gesicht in ihren Locken, damit die Reporter seine Rührung nicht sahen. Als sie sich mit der ganzen unschuldigen, selbstlosen Liebe von Kindern an ihn klammerten, wußte er, welche Wahl er zu treffen hatte.
    Sie hatten ihn nur gekannt, als er die Last der Macht nicht zu tragen hatte. Dieses Bild mußten sie von ihm zurückbehalten, wenn sie sich später an ihn erinnerten.
     
    »Die Besprechung, Mr. Steelman«, sagte seine Sekretärin. »Ich lasse Sie auf Ihren Privatbildschirm verlegen.« Er schwenkte seinen Drehstuhl um hundertachtzig Grad und warf einen Blick auf die graue Scheibe, die in die Wand eingelassen war. In diesem Augenblick flackerten nebeneinander zwei Bilder auf. Rechts ein Büro, das seinem eigenen sehr ähnelte und das ja in der Tat auch nur ein paar Meilen entfernt war. Aber links …
    Professor Stanjukowitsch, nur mit leichten Shorts und einem Trikotunterhemd bekleidet, schwebte ein paar Zoll über seinem Stuhl. Als er merkte, daß er Gesellschaft bekommen hatte, ergriff er schnell die Lehne, zog sich auf den Sitz und schnallte sich mit einem Gurt fest. Hinter ihm befanden sich lange Reihen von Nachrichtenübermittlungsgeräten. Und dahinter war, wie Steelman wußte, der Raum.
    Doktor Harkness am rechten Schirm sprach zuerst.
    »Wir haben schon auf Ihre Antwort gewartet, Senator. Professor Stanjukowitsch erklärte mir, daß alles bereit sei.«
    »Das nächste Schiff«, begann der Russe, »kommt hier in zwei Tagen an. Es bringt mich wieder auf die Erde zurück, doch ich hoffe, Sie vorher noch oben begrüßen zu können.«
    Seine Stimme klang seltsam fistelnd, was wohl dem dünnen Helium-Sauerstoff-Gemisch zuzuschreiben war, welches man dort oben atmete. Sonst gab es keinerlei Anzeichen, daß sie über eine so riesige Entfernung miteinander sprachen – nicht einmal atmosphärische Störungen. Dennoch befand sich Stanjukowitsch Tausende von Meilen entfernt und raste mit einer Geschwindigkeit von fünf Meilen pro Sekunde durch den Raum. Sogar das schwache Surren der Elektromotoren in Stanjukowitschs Büro war deutlich hörbar.
    »Professor«, antwortete Steelman, »ich wollte Sie noch einige Dinge fragen, bevor ich abreise.«
    »Selbstverständlich.«
    Jetzt merkte man doch, daß der Professor weit weg war. Denn es dauerte eine ganze Zeit, bis seine Antwort ankam. Wahrscheinlich befand sich die Station gerade auf der entgegengesetzten Seite der Erde.
    »Als ich in Astrograd war, sah ich noch viele andere Patienten in der Klinik. Ich würde gern wissen, nach welchen Grundsätzen Sie Ihre Patienten auswählen.«
    Langsam antwortete Stanjukowitsch: »Nun, wir nehmen die, bei denen die Chancen einer Heilung am größten sind.«
    »Aber Ihre Aufnahmemöglichkeiten müssen sehr beschränkt sein. Sie haben außer mir sicher noch eine Menge anderer Kandidaten.«
    »Ich verstehe nicht ganz, wie Sie das meinen«, warf Harkness ein wenig zu eifrig ein.
    Steelman wandte seinen Blick der rechten Hälfte des Bildschirms zu. Es war schwer, in dem Mann, der ihn jetzt ansah, den armseligen Wissenschaftler wiederzuerkennen, der sich vor ein paar Jahren unter seinen Hieben gewunden hatte. Jene Erfahrung hatte Harkness gestählt. Steelman hatte den Wissenschaftler viel gelehrt, und er hatte die richtigen Folgerungen aus den Lehren gezogen. Seine Motive waren von Anfang an klar gewesen, wenn er nicht diese süßeste aller Rachen, die Anerkennung seiner Theorien durch seinen härtesten Gegner, gehegt hätte. Und überdies wußte er, daß er in seiner Eigenschaft als Direktor der Raumverwaltung keinerlei Budgetkämpfe mehr auszutragen hätte, wenn alle Welt erfuhr, daß ein zukünftiger Präsident der Vereinigten Staaten in einem russischen Raum-Hospital kuriert worden war – weil sein eigenes Land eine solche Einrichtung nicht besaß.
    »Doktor Harkness«, sagte Steelman freundlich, »das ist meine Sache. Ich warte

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