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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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war, schien sich rein auf den Intellekt zu beschränken. In dem Augenblick, in dem er entdeckte, daß das Ausbleiben der Atemzüge für ihn keinerlei Nachteile brachte, nahm er es einfach als Tatsache hin, die erklärt werden mußte …
    Ob er sterben mußte? Doch bis jetzt war er noch am Leben.
     
    Triebwerke summen, Augenlider sind bleiern, keine Atemzüge, Zeitmessung unterbrochen. Diese vier Punkte hatten nichts gemeinsam. Die Versuchung, irgend etwas – und sei es nur die kleine Zehe – zu bewegen, war stark, aber Garrard bekämpfte sie. Er war erst seit kurzem, seit einer halben Stunde etwa, wach und hatte schon vier Abweichungen vom normalen Verlauf der Dinge entdeckt. Es mußte unbedingt noch mehr geben, Abweichungen, die nicht so offenkundig auf der Hand lagen, die er aber untersuchen mußte, bevor er sich bewegte. Garrard hatte im Schiff keine besonderen Aufgaben zu erfüllen. Er mußte lediglich für sich selbst und seine Bedürfnisse sorgen. Das Projekt, das von der Annahme ausging, Brown und Cellinis Versagen sei auf einen Fehler des Overdrives zurückzuführen, hatte bei der DFC-3 alles vom Computer abhängig gemacht. Nüchtern betrachtet, konnte Garrard überhaupt nichts tun. Nur wenn der Overdrive ausfiel, war er –
    Pock!
    Es war ein leises, dumpfes Geräusch, etwa wie ein Korken, den man aus einer Weinflasche zieht. Es schien rechts vom Instrumentenbrett gekommen zu sein. Nur mit eiserner Willensanstrengung gelang es ihm, den Kopf ruhig auf dem Kissen zu halten. Langsam richtete er seinen Blick auf das Armaturenbrett.
    Er sah nichts, was das Geräusch erzeugt haben könnte. Der Temperaturanzeiger war gleich geblieben, was ein Geräusch aufgrund von Zusammenziehung oder Ausdehnung des Materials ausschloß. Die einzige Erklärung, die er zu nennen gewußt hatte, war nicht anwendbar.
    Er schloß die Augen, ein Vorgang, der sich als ebenso schwierig wie vorhin das öffnen herausstellte. Und er versuchte, sich mit geschlossenen Augen zu vergegenwärtigen, wie der Zeitmesser ausgesehen hatte, als er, Garrard, zum erstenmal aus der Betäubung erwacht war. Nachdem er das Bild wieder vor Augen hatte, sah er auf den Zeiger.
    Die Uhr hatte das Geräusch verursacht, als der Sekundenzeiger um eine Einheit weitergewandert war. Jetzt stand er wieder still und regte sich nicht.
    Er wußte nicht, wie lange der Sekundenzeiger normalerweise zu diesem Weiterrutschen brauchte. Die Frage hatte sich noch nie ergeben. Eines aber war gewiß – er bewegte sich so schnell, daß man das Weiterrücken mit bloßem Auge nur ungenau erkennen konnte.
    Erst jetzt kam ihm in den Sinn, von welch ungeheuerlicher Bedeutung seine Beobachtung war. Der Zeiger hatte sich bewegt. Vor allen anderen Dingen mußte Garrard jetzt erfahren, wie lange es dauern würde, bis der Zeiger den nächsten Teilstrich erreichte.
    Er begann zu zählen, nachdem er etwa fünf Sekunden als versäumte Zeit zugegeben hatte. Sechs und – sieben und – acht und …
    Bis hierher kam Garrard. Und dann hatte er das Gefühl, daß in ihm die Hölle tobte.
    Zuerst strömte ohne jeden ersichtlichen Grund eine lähmende Angst durch seine Glieder, eine Angst, die völlig von ihm Besitz ergriff. Langsam bildete sich in seiner Magengrube ein kalter, harter Knoten. Sein ganzer Körper wurde von verschiedenen Impulsbewegungen nahezu zerrissen. Die Muskeln schienen gegeneinander zu kämpfen. Das Summen der Triebwerke wurde ertränkt in einem lauten, donnernden Geräusch, das direkt aus seinem Kopf zu kommen schien. Und immer noch stieg die Angst, und mit ihr kamen der Schmerz und die Verkrampfung – ein Versteifen seiner Muskeln, vor allem in der Bauch- und Schultergegend. In seinen Armen stachen Hunderte von winzigen Nadeln. Er führte langsam eine Bewegung aus, die er einfach nicht stoppen konnte …
     
    Es dauerte Stunden. Als der Schmerz am Höhepunkt angelangt war, hatte Garrards Verstand abgeschaltet. Seine ganze Persönlichkeit war wie ausgehöhlt. Er war nichts als Schmerz. Als die ersten vernünftigen Gedanken zurückkehrten, sah er, daß er aufrecht dasaß und daß er das Armaturenbrett so weit nach vorn geschoben hatte, daß es sich nicht mehr direkt vor seinem Gesicht befand. Seine Kleider trieften vor Schweiß. Er fand keine Kühlung. Und seine Lungen schmerzten, obwohl er nicht atmete.
    Was, um Himmels willen, mochte geschehen sein? Waren Brown und Cellini so gestorben? Dann würde Garrard auch sterben. Oh, er war sicher, daß er sterben würde, wenn sich

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