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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Ich bringe alle Daten mit. Ist dir halb sechs recht?«
    »Aber ich bitte dich, mein Lieber. Sagen wir halb sieben. Ein Mann meines – äh – Formats sollte nicht allzu waghalsig schweben.« Das begleitende Gedankenbild zeigte eine prall vollgestopfte, wurstähnliche Gestalt.
    »Gut, um halb sieben.« Sie unterbrachen den Kontakt. Marrin lehnte sich zurück und ordnete die Akten auf seinem Schreibtisch in noch ordentlichere Stapel. In diesem Augenblick wünschte er sich, er wäre ein paar hundert Jahre früher Chef des Gesundheitsdienstes gewesen und könnte irgendeinem fetten Bazillus nachjagen.
    Die Ursache Der Krankheit hatte kompliziertere Wurzeln.
    Diagnose: Akuter Verlust des Selbstvertrauens. Wie sollte man das unter das Mikroskop halten?
    Die Kellnerin fiel ihm ein. Vielleicht hatte sie gerade Teller gestapelt. Ein Zweifel, der ihr vor Stunden gekommen war, keimte und wurde größer. Und ein Mädchen war ernstlich erkrankt, infiziert mit dem letzten Bazillus, den die Menschheit noch nicht besiegt hatte. Verlust der motorischen Koordinierung. Man mußte sie also an einen einsamen Ort bringen, damit sie niemanden ansteckte. Für wie lange? Einen Tag, ein Jahr. Ein ganzes Leben.
    Aber inzwischen hatte es schon einige ihrer Kunden erwischt. Und sie steckten wiederum ihre Frauen an …
    Er setzte sich kerzengerade auf und sandte seiner Frau einen telepathischen Gruß. Die Antwort kam sofort.
    Sie war sehr herzlich.
    »Hallo, Paul!«
    Er sagte ihr, daß es spät würde.
    »Schon gut«, meinte sie. Aber ihre Begleitgedanken waren eine Mischung aus Neugier, das Warum zu erfahren und dem Wissen, daß er es ihr nicht sagen durfte.
    »Nichts Ernstliches«, erwiderte er auf die unausgesprochene Frage. Unmittelbar darauf bereute er es wieder. Lügen, Unwahrheiten und Halbwahrheiten ließen sich schlecht telepathieren. Aber es war zu spät, den Gedanken zurückzuziehen.
    »Schon gut, Paul«, sagte seine Frau und sie unterbrachen den Kontakt.
     
    Fünf Uhr. Die Büroangestellten legten ihre Akten weg, stürzten an die Fenster und schwebten in ihre Wohnungen nach Westchester Long Island und New Jersey.
    »Hier ist das Zeug, Chef«, sagte Leffert, der mit einer dicken Aktenmappe auf den Schreibtisch zugeflogen kam. »Sonst noch etwas?«
    »Es wäre mir lieb, wenn du in der Nähe bleiben könntest«, sagte Marrin und nahm die Mappe in die Hand. »Außerdem könntest du noch ein paar Agenten verständigen.«
    »Gut. Glaubst du, etwas könnte schiefgehen?«
    »Ich weiß nicht. Besorg dir lieber etwas zum Abendessen.«
    Leffert nickte. Sein Blick wurde starr.
    Marrin wußte, daß er jetzt mit seiner Frau in Greenwich sprach und ihr mitteilte, daß er nicht zum Abendessen kommen konnte.
    Leffert ging, und Marrin blieb allein im Raum. Er starrte auf den Sonnenuntergang.
    Gegen die große rote Scheibe der Sonne hoben sich die dunklen Silhouetten der Pendler ab. Sie durften nach Hause fliegen.
    Pünktlich um zwanzig nach sechs klemmte sich Marrin die Mappe unter den Arm und schwebte zum Adler.
    Der Adler befand sich zweitausend Fuß über New York, getragen von zweihundert Mann. Diese Männer waren Arbeiter der Psi-Stufe Eins, und die Regierung hatte sie auf ihre Belastbarkeit hin geprüft.
    Als Marrin näher kam, sah er sie unter dem Sockel des Gebäudes. Das Restaurant schwebte über ihnen, mit Leichtigkeit getragen von der Riesenkraft der vereinten Psi.
    Marrin landete auf dem Gästehauptdeck. Der Oberkellner begrüßte ihn. »Wie geht es, Mister Marrin?« fragte er, als er ihn auf die Terrasse führte. »Danke«, sagte Marrin wie gewöhnlich.
    »Sie sollten mal unsere Filiale besuchen, Mister Marrin. In der Nähe von Miami. Falls Sie dort zu tun haben. Dieselbe erstklassige Küche.«
    Und vermutlich dieselben erstklassigen Preise, dachte Marrin und bestellte einen Martini. Der Besitzer des Adlers verdiente ein Vermögen. In der Luft schwebende Restaurants waren zwar jetzt schon alltäglich, aber der Adler hatte den Anfang gemacht und war noch immer am bekanntesten. Der Besitzer brauchte in New York nicht einmal Grundsteuer zu bezahlen. Wenn er geschlossen hatte, parkte er sein Restaurant auf einer Weide in Pennsylvania.
     
    Die Terrassen füllten sich, bis Krandall endlich atemlos und schweißgebadet ankam.
    »Du liebe Güte«, japste er und setzte sich. »Warum gibt es nur keine Flugzeuge mehr? Einen Gegenwind hatte ich während des ganzen Flugs. Scotch on the rocks, bitte.«
    Der Kellner eilte weg.
    »Mußt du deine

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