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80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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meines Kleids von den Schultern und fuhr mir mit den Fingerspitzen über die Haut, als streichelte er ein Kätzchen. Seine Berührungen waren sanft und zärtlich, wahrscheinlich Ergebnis der Lektüre unzähliger Bücher, die erklärten, dass Frauen vor dem Sex gern ein ausgiebiges Vorspiel genossen, am liebsten in Schokolade getunkt und danach in ein warmes Bad gesteckt wurden. Also die Sorte Unsinn, die ständig in allen möglichen Medien verbreitet wird und genauso lächerlich ist wie die Behauptung, alle Männer seien scharf auf Pornos, Blowjobs und blutige Steaks.
    Dabei hatte ich gehofft, Derek würde mir das Kleid vom Leibe reißen, mich ans Fenster stoßen und von hinten nehmen wie ein Milliardär in einem Hollywood-Streifen. Aber die Realität blieb weit dahinter zurück. Nach einem kurzen Gerangel gelang es mir, seinen Gürtel zu öffnen, sodass ihm die Hose um die Knöchel schlotterte. Ich hätte ihm allerdings vorher die Schuhe ausziehen sollen, denn jetzt war er in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt.
    Wir schlurften rückwärts in sein Schlafzimmer, wo er mich vorsichtig aufs Bett zog und mich sacht vom Hals bis zum Bauchnabel hinunter küsste. Dann sah er kurz hoch, grinste und vergrub den Kopf zwischen meinen Beinen. Für ihn war Oralsex offenbar eine Showeinlage, eine Masche, reserviert für Frauen, die er beeindrucken wollte. Eifrig, aber zart ging er ans Werk. Ich versuchte, mir in Erinnerung zu rufen, wie Dominik mit seiner Zunge dasselbe tat, doch der versenkte dazu auch noch vier forschende Finger in mir und stupste hin und wieder an meinen Schließmuskel und versicherte mir in ironisch höflichem Ton, dass sein Schwanz bald folgen würde. Bisher hatten Dominik und ich noch keinen Analsex gehabt, und ich fragte mich, warum er mich nicht einfach hinten hinein gevögelt hatte, denn ich konnte der Vorstellung durchaus etwas abgewinnen. Für ihn schien Analsex zum Perversesten zu zählen, was man im Schlafzimmer treiben konnte, während es für mich etwas war, was man sich für die zweite Verabredung aufhob. Aber irgendwie fand ich seine Ansicht süß und altmodisch, und ich freute mich auf den Augenblick, wenn er den Zeitpunkt für gekommen hielt.
    Meine Gedanken kehrten zurück zu Derek, und ich bemühte mich, schon aus Höflichkeit, mich auf ihn zu konzentrieren. Er hatte seine oralen Dienste inzwischen eingestellt, und ich stützte mich auf, um mich über ihn zu schieben. Doch er hielt mich davon ab und legte mich wieder flach aufs Bett.
    »Nein, Süße, hier geht’s nur um dich«, sagte er.
    Ich seufzte, was er als Wonnelaut verstand.
    Zumindest war sein Schwanz groß und steif, und sein Brustkorb lag angenehm fest auf meinem. Doch statt seiner endlosen zarten Liebkosungen hätte ich lieber gespürt, dass er resolut in meine Brustwarzen kniff oder dass er mir leicht die Luft abschnürte. Vielleicht brauchte er ja nur einen Schubs in die richtige Richtung.
    Ich nahm seine Hand und legte sie mir auf die Kehle.
    »Hoppla, du bist doch nicht etwa eine von denen? Mit diesem Kinky-Scheiß will ich nichts zu tun haben.«
    Ich spürte, dass sein Schwanz in mir erschlaffte.
    Um das Thema auf erotische Art zu wechseln, verwickelte ich ihn in einen Kuss, doch der Augenblick war vorüber. Er zog sich aus mir zurück und verschwand im Bad. Ich hörte, dass er duschte, und nach einer Weile kam er mit heißem Kakao wieder.
    »Es ist schon spät«, sagte er und reichte mir einen dampfenden Becher. »Du darfst gern hier übernachten.«
    Wenigstens war er nett und in der Etikette des Gelegenheitssex bewandert, nur eben so gar nicht mein Typ.
    Unbehaglich lag ich bis zum Morgen neben ihm und machte mich dann früh davon, obwohl ich bezweifelte, dass Derek mich um meine Telefonnummer gebeten hätte.
    Die unzähligen Straßenverkäufer hatten sich schon am Rand des Central Park aufgebaut und drangsalierten mit ihren Rufen Touristen, die eine Millisekunde zu lang brauchten, um sich zwischen Senf und Ketchup zu entscheiden. An der Ecke 78th Street und Fifth Avenue kaufte ich mir einen Bagel und einen Kaffee und nutzte dann meinen freien Vormittag zu einem Besuch des Metropolitan Museum, wenn ich schon einmal in der Nähe war.
    Allerdings schossen mir zu viele verschiedene Gedanken durch den Kopf, um im Kunstgenuss zu schwelgen, und schließlich kapitulierte ich vor der Frage, welche der vielen Ausstellungen ich mir anschauen sollte, und verbrachte eine Stunde in der asiatischen Abteilung, wo ich einen

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