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80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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verstrichen, ganz Beobachter und Wissenschaftler. Sein Körper begann sich einzuklinken und sich dem immer heftigeren Rein und Raus des Dildos zu öffnen.
    Rasch verlor er in seinem Kokon aus Dunkelheit und Stille jegliches Zeitgefühl.
    Irgendwann – er hätte nicht sagen können, wie viel Zeit verstrichen war – zog sie sich aus ihm zurück. Warum? Ein weicher Luftzug strich über seinen Hintern, der danach gierte, weiter gevögelt und benutzt zu werden, sich hingeben zu dürfen.
    Dann ritt sie ihn wieder. Diesmal waren ihre Stöße weicher und das organische Material ihres angeschnallten Dildos biegsamer (wegen der natürlichen Schwingung ihres Körpers und weil ihre warmen Hüften an seine gereckten Hinterbacken stießen, wenn sie in ihn eindrang, wusste er, dass sie ihn nicht mit der Hand führte). Es hätte sogar ein Penis aus Fleisch und Blut sein können, der sich jetzt in ihn hineinbohrte. Erneut überlegte er, ob vielleicht ein Mann mittlerweile Lauralynns Stelle eingenommen hatte und ihn fickte. Das doch hoffentlich nicht. Aber dann dachte er: »Verdammt, was soll’s?« Er konnte ohnehin wenig tun, um die Dinge zu ändern. So würde er es als Erfahrung verbuchen. Schließlich hatte sie ihm angekündigt, sie würde hemmungslos mit ihm umgehen, und hielt jetzt Wort. Er hatte nun keine starke Erektion mehr, obwohl es zuvor einen gefährlichen Moment gegeben hatte. Während er von hinten gefickt wurde, hatte eine Hand seine Eier angefasst und seinen Schwanz umschlossen und gestreichelt, um sich zu vergewissern, wie es ihm ging, und um ihn aufzugeilen.
    Schließlich wurde Lauralynn (oder wer immer ihre Stelle eingenommen hatte, falls wirklich eine dritte Person, ein Mann, beteiligt war) müde, und die Stöße fielen milder aus. Nach einem letzten heftigen Schub, bei dem er fast flach auf den Bauch gefallen war, zog sie (oder er) sich aus ihm zurück. Wieder empfand er diese eigentümliche Leere und spürte den Luftzug – einen leichten Hauch, der über seine geschundene Öffnung strich – und eine verfrühte Welle von postkoitaler Melancholie.
    Er konnte wieder hören. Schritte. Das Plätschern des Bachs und aufgeregtes Vogelgezwitscher in der Ferne.
    Dominik wartete, dass man ihm die Augenbinde abnahm. Entlastete die Knie, setzte sich auf seinen ziemlich empfindlichen Hintern. Und entspannte sich.
    Vorsichtig zog sie am Gummi der Augenbinde und schob sie ihm erst langsam über die Stirn und dann übers Haar, darauf bedacht, es nicht zu verwuscheln. Sie war wieder vollständig angezogen – oder hatte sie ihre Kleider erst gar nicht abgelegt, um ihn zu ficken? Es war, als wäre nichts geschehen. Die Andeutung eines Lächelns lag auf ihren blassen Lippen, und in ihrem blonden Haar fing sich das Sonnenlicht, das durch die Dachfenster fiel.
    »Jetzt weißt du, wie es ist«, sagte sie.
    Lauralynn hatte Ofenkartoffeln gemacht, die sie jetzt mit einer Schüssel Sauerrahm und einer Platte Aufschnitt servierte.
    Sie saßen auf dem Rasen vor dem Haus, hell erleuchtet von einem Strahler, und sahen zu, wie das Wasser des Bächleins ins Tal plätscherte.
    »Victor hat mir gesagt, dass du zu seiner Abschiedsparty kommst«, sagte Lauralynn.
    »Ja, ich habe die Einladung angenommen. Allerdings habe ich keine Ahnung, was mich dort erwartet«, meinte Dominik.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Lauralynn. »Ausnahmsweise macht er ein großes Geheimnis daraus, dieser verschlagene alte Gauner, und ist ungewöhnlich verschwiegen.«
    »Bist du auch eingeladen?«
    »Wir geben an dem Wochenende ein Konzert in Boston, aber nein, er hat mich nicht gefragt, ob ich kommen will. Und das macht mich misstrauisch.«
    »Es ist doch nur eine Party.«
    »Ich weiß, aber vor Victor muss man auf der Hut sein. Er ist gefährlicher, als es den Anschein hat.« Sie stach mit der Gabel in die letzte dampfende Kartoffel auf ihrem Teller.
    Dominik hörte sein Telefon in der Hosentasche surren. Eine SMS .
    Er kannte nur einen Menschen, der ihm Textnachrichten schickte. Und so entschuldigte er sich bei Lauralynn, zog das Handy heraus und ging die paar Schritte zum Bachufer.
    »Du fehlst mir so sehr.«
    Summer.
    In Neuseeland, in Australien oder wo sie sonst gerade war, musste es früher Morgen sein.
    Wie kam es nur, dass sie sich immer im falschen Augenblick bei ihm meldete?

11
    DER BESUCH
    Das Pech wollte es, dass ich, wie so häufig auf Langstreckenflügen, neben einem unattraktiven und nervigen Geschäftsmann saß. Aber das war immer noch besser als

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