80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)
inzwischen ihre Stiefel ausgezogen hatte.
Scharfe Nägel schabten über seine Seiten, kratzten über seinen nackten Hintern, und Hände griffen kraftvoll nach seinen zwangsläufig frei baumelnden Eiern.
Dominik zuckte zusammen. Die Herrin prüfte ihre Ware. Er spürte, dass sein Schwanz steif wurde. Dagegen ließ sich nichts machen. Allerdings würde er Lauralynn nie im Leben »Herrin« nennen. Niemals.
»Hände hoch. Über die Schultern!«
Er hob die Arme, worauf ihm die Handgelenke zusammengebunden wurden. Mit einem Schal, vermutete er, denn der Stoff fühlte sich seidig an. Jedes Mal, wenn Lauralynn in seine Nähe kam, spürte er die Hitze, die von ihrem Körper ausging, und roch ihren Duft, eine Mischung aus ihm fremden Essenzen und ihrem Schweiß. Er schluckte schwer.
Unversehens ging sie weg, und Dominik spürte plötzlich, dass ihm kalt wurde. Er hörte das Tschilpen der Vögel im Wald hinter dem Haus, das sanfte Plätschern des Bachs und dann erneut Schritte, diesmal, wie es schien, gleichzeitig aus zwei unterschiedlichen Richtungen. War Lauralynn etwa nicht allein? Befand sich noch jemand im Zimmer? Er hatte nicht mitbekommen, dass die schwere Holztür des Ateliers geöffnet oder geschlossen worden wäre, aber vielleicht gab es ja noch einen zweiten Eingang über das Haupthaus.
Wieder klopfte ihm eine Hand aufs Hinterteil.
Dann klatschte etwas scharf und brennend auf seine Arschbacken, und Schmerz raste durch seinen ganzen Körper. O nein, dachte er, das ist einfach zu lächerlich. Glaubt sie etwa, ein Spanking macht mich an? Er spürte, dass sich seine Hoden zusammenzogen. Schweißperlen sammelten sich zwischen seiner Nase und Oberlippe, während er auf den nächsten Schlag wartete, der aber nicht kam.
»Du willst also wissen, wie es sich anfühlt?«
Dominik nickte.
Plötzlich wurde ihm etwas in die Ohren geschoben. Watte, irgendwelche Ohrenstöpsel? Die darauf folgende Stille war schrecklich. Nackt, allein, schwebte er in einer Blase aus Einsamkeit. Zwei seiner Sinne, Seh- und Hörvermögen, waren ausgeschaltet. Dass sie ihn auch noch knebelte und ihm damit die Fähigkeit nahm, etwas zu sagen oder Laute auszustoßen, konnte er sich allerdings nicht vorstellen. Damit würde sie sich selbst den Spaß verderben, denn sicherlich wollte sie sein Stöhnen hören, sein Seufzen, seinen voraussichtlichen Protest. Das war Teil des Spiels.
Er wartete.
Dann spürte er, dass sich jemand von hinten über ihn beugte. Ihr warmer Atem traf auf seinen Nacken, als sie mit einem Finger, kalt und glitschig, vorsichtig in seine Rosette fuhr und sie befeuchtete, ihre Dehnbarkeit prüfte und großzügig Gleitmittel darin verteilte. Dominik hielt den Atem an. Er ahnte, was nun folgen würde.
Ein stumpfer Gegenstand, vermutlich ein Dildo, bahnte sich seinen Weg; er drang mit erstaunlicher Leichtigkeit ein und dehnte seinen Schließmuskel, bis er mit der Spitze hineingeglitten war. Gleich darauf folgte ein heftiger Stoß, und Dominik war gänzlich ausgefüllt. Es fühlte sich an, als würde er entzweigerissen. Der Schmerz war kaum zu ertragen, und er biss sich auf die Lippen. Die gesamte Umgebung seines Arschlochs war überdehnt und geschunden, brannte wie Feuer, als hätte man sie mit der falschen Creme bestrichen, einer, die nicht linderte, sondern die Haut in Flammen setzte. Er versuchte, seine Empfindungen zu kontrollieren, und gab keinen Laut von sich.
Außerdem spannte er die Muskeln an, um dem Gerät tieferen Zugang in sein Inneres zu verwehren, aber irgendwann gehorchten sie ihm nicht mehr, und mit ein paar leichten Stößen war Lauralynn ganz hineingerutscht.
Ich werde gefickt, dachte er. Jetzt weiß ich, wie eine Frau sich fühlt, wenn sie gevögelt, ihr Inneres ganz ausgefüllt wird.
Nun hatte er die Augen unter der Binde geschlossen, obwohl sich dadurch nur wenig änderte. Allerdings konnte er wieder klarer denken. Zugleich begann Lauralynn mit einer Folge gleichmäßiger Bewegungen: rascher halber Rückzug, ein weiterer tiefer Vorstoß, kurzes Innehalten. Dominik fühlte sich abwechselnd leer und offen, dann wieder voll bis zum Überfluss, und begann, erst unwillkürlich, dann bewusst, in Lauralynns Rhythmus mitzuschwingen und sich davontragen zu lassen. Gleichzeitig ebbte der anfängliche Schmerz rasch ab. Doch nicht Lust trat an seine Stelle, wie er gehofft hatte, sondern ein Ansturm unbekannter körperlicher Empfindungen. Die nahm er nicht nur wahr, sondern prägte sie sich ein, während die Minuten
Weitere Kostenlose Bücher