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80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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Boden.
    »Und was haben ungezogene Jungs verdient?«, fragte sie.
    »Eine Bestrafung, Herrin.«
    Sie hatte sich eine ganze Stunde lang im Badezimmer für diesen Abend herausgeputzt. Er hatte nur einen flüchtigen Blick auf sie erhaschen können, bevor er sich zu Boden warf. Und bis sie ihm gestattete, den Blick zu heben, würde er nur ihre Schuhe sehen. Trotzdem hatte er genug wahrgenommen, das seine Fantasie entflammte: einen Catsuit, der sich an ihre Kurven schmiegte; ihr langes blondes Haar, das ihr Gesicht umrahmte; ihre roten Lippen, die ihn gebieterisch anlächelten.
    Viggo liebte diese Momente. Auch wenn er kein religiöser Mensch war, eines betete er an: die Schönheit, und zwar in jeder Erscheinungsform. Und nun stand sie Fleisch geworden vor ihm, in Gestalt von Lauralynn. Mehr noch, die nächste Stunde, den nächsten Tag, den Rest seines Lebens – oder wie lange es ihr immer gefiel – durfte er in Ehrfurcht und Anbetung vor dieser Göttin im Staub liegen und um ihren Segen betteln.
    Wer brauchte schon Priester, wenn es auf dieser Welt Frauen wie Lauralynn gab?
    »Steh auf!«
    Ihre Stimme war kalt und schneidend.
    Viggo rappelte sich hoch.
    »Schau mich nicht an!«
    Er hielt die Augen auf ihre Stilettos geheftet, in denen sie nun im Zimmer auf und ab schritt.
    Das war der herrlichste Moment von allen. Wenn er sich fragte, was sie wohl als Nächstes tun würde. Was für ein neues böses Spielchen sie sich heute wieder ausgedacht hatte? Viggo hatte schon als Kind eine lebhafte Fantasie und einen Hang zum Dramatischen gehabt, aber Lauralynn übertraf ihn in dieser Hinsicht um Längen. In Sachen Erotik verfügte sie über die Kreativität eines Genies, das erkannte er neidlos an.
    Manchmal befahl sie ihm, sich auf die denkbar lächerlichste Weise zu kostümieren. Zum Gedenken an Luba hatte sie einmal von ihm verlangt, ein Trikot und ein Tutu anzuziehen und wie eine Ballerina Pirouetten durchs ganze Haus zu drehen. Mein kleiner Eleve hatte sie ihn genannt. Bei einer anderen Gelegenheit hatte sie ihn gesattelt und war auf ihm durch die Zimmer geritten. Ein andermal hatte sie eine Freundin zum Essen eingeladen, und er musste den ganzen Abend auf allen vieren vor den beiden kauern und als lebender Tisch ihre Teller auf seinem Rücken balancieren. Sie schwatzten und kicherten die ganze Zeit, als wäre er überhaupt nicht da. Und eine Woche lang musste er sich auf ihr Geheiß einen Elektroschocker an die Eier klemmen, durch den sie mittels einer Fernbedienung einen Stromstoß jagte, wann immer sie Lust hatte, ihn einen Satz machen zu sehen. Einmal hatte er sie in das Edelrestaurant Nobu ausgeführt, und sie hatten beide geschmunzelt, als hinterher in einer Boulevardzeitung ein Artikel mit Foto erschien, der ausführlich die neue Tusse des Ladykillers kommentierte. Natürlich stand nichts von dem Analstöpsel darin, den er auf ihr Geheiß den ganzen Abend über trug.
    Niemand wusste, was Lauralynn und Viggo wirklich miteinander verband. Wenn Chey und Luba still und friedlich im Gästezimmer geschlafen oder sich dort lautstark geliebt hatten, dann hatten sie keine Ahnung, dass Viggo im Badezimmer über einem Stuhl hing und Lauralynn ihm mit der bloßen Hand den Hintern versohlte und ihn unter wüsten Beschimpfungen als ihren Sexsklaven behandelte. Viggo genoss jede Sekunde dieser Behandlung.
    Dagur, der Schlagzeuger der Holy Criminals, hatte nur kurz die Augenbraue gehoben, als er mal bei ihnen vorbeigekommen war und sich fast auf die Lederpeitsche gesetzt hätte, die Lauralynn im Wohnzimmer vergessen hatte. Er hatte allerdings nie ein Wort darüber verloren.
    Mit großem Vergnügen hatte Viggo einmal auf Lauralynns Geheiß bei einer Besprechung mit Managern seines Labels einen Latex-Stringtanga unter den Jeans getragen und sich köstlich bei dem Gedanken amüsiert, was diese alten Säcke wohl denken würden, wenn sie wüssten, welche Geheimnisse hinter der Fassade des Bad Boy schlummerten.
    Für Viggo passten die pikanten Leckerbissen, die Lauralynn ihm auftischte, durchaus zum Leben eines Rockstars.
    Geduldig wartete er, welche köstliche Grausamkeit sie sich heute für ihn ausgedacht hatte.
    Schließlich verstummte das Klackern ihrer Absätze auf dem glänzenden Parkettboden.
    Sie packte ihn am Kinn und schaute ihm in die Augen.
    »Küss mich«, sagte sie.
    »Ja, Herrin«, erwiderte Viggo und grinste übers ganze Gesicht.
    Mit dem kleinen Schiff, das wir in Galway bestiegen hatten, legten wir bloß die erste kurze

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