80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)
mit seiner Mitgliedskarte die Schranke und trug mich in die Gästeliste ein. Ich schaute mich unterdessen um. Der Geruch von Schweiß und feuchten Handtüchern hing in der Luft. Es waren kaum Leute da, darunter nur wenige Frauen, die meisten in billigen und noch dazu abgetragenen Sportklamotten. Wie kam Chey bloß darauf, dass ich ausgerechnet hier meine Tanzkünste verbessern könnte?
Chey grüßte einen Bekannten, der mit nacktem Oberkörper in knallbunten Satinshorts und mit bandagierten Händen vor einem Spiegel Schattenboxen trainierte. Als wir an ihm vorbeikamen, warf er sich derart in die Brust, dass ich mir ein Lachen kaum verkneifen konnte. Chey und er schauten sich kurz in die Augen, dann senkte der andere den Kopf wie ein Hund, der vom Alpharüden auf seinen Platz verwiesen wird.
Angenehm war, dass mich in Cheys Begleitung niemand begaffte, und es schien sich auch niemand an meiner Anwesenheit zu stören. Dabei fühlte ich mich hier kaum weniger auf dem Präsentierteller als bei einem Bühnenauftritt. Doch das selbstbewusste Auftreten Cheys, das keinen Zweifel daran ließ, dass mit ihm nicht zu spaßen war, lenkte die Aufmerksamkeit von meiner Person ab, was ich sehr begrüßte. Ich konnte es nicht leiden, angeglotzt zu werden, wenn ich nicht selbst die Erlaubnis dazu gab – wie bei meinen Tanzdarbietungen.
Er machte mir ein paar Dehnübungen vor und führte mich in die Grundtechniken ein. Muay Thai nannte er das, eine Kampfsportart aus Thailand, und zu meiner Überraschung kam mein Tänzerinnenkörper mit den Übungen sehr gut zurecht. Ich hatte kräftige Beine, eine gut entwickelte Bauchmuskulatur und einen trainierten Gleichgewichtssinn, was es mir ermöglichte, bei meinen Tritten und Schlägen die Sandsäcke mit Geschick und Kraft zu traktieren.
Als Nächstes zeigte er mir verschiedene Faustschlagtechniken, wozu er sich Sandsackhandschuhe anzog, auf die ich eindreschen sollte, während er sich wegduckte oder meine Schläge abblockte.
Natürlich machte er es mir einfach, sodass ich meistens traf, und spielte seine Kraft nicht aus. Und obwohl er mich gewinnen ließ, machte es mir großen Spaß, meine Muskeln spielen zu lassen. Es war, als würde ich mit Chey einen Tanz aufführen, jedoch nicht als Liebende, sondern als Gegner. Es gefiel mir, wie unsere Körper aufeinanderprallten, wie er mich anschaute, wenn er sich wegduckte oder meinen Ellenbogenattacken und Fußtritten seitlich auswich, wie sein Gesicht aufleuchtete. Auf seinem Körper bildete sich ein glänzender Schweißfilm, der seine Muskeln gut zur Geltung brachte.
Als ich eine kleine Atempause machte, beugte er sich vor und küsste mich. Dabei biss er mir so fest in die Unterlippe, dass ich vor Schreck beinahe aufschrie.
»Du hast die Deckung vergessen«, neckte er mich. »Nicht träumen!«
»War mir doch sonnenklar, was du vorhast«, erwiderte ich. »Ich wollte dich gar nicht abwehren …«
Als er mich daraufhin packte und in die Luft hob, umschlang ich mit den Beinen seine Hüften. Er trug mich zur Wand und drückte mich gegen den Spiegel.
»Die Tür ist auf. Wenn uns jemand sieht …«, flüsterte ich, wollte aber gar nicht, dass er aufhörte. Eingeklemmt zwischen Chey und der glatten, kühlen Spiegelfläche spürte ich meine Erregung wachsen. Wir befanden uns in einem der kleineren Trainingsräume, der mit Matten für Dehnübungen und Sandsäcken ausgestattet war und an einen größeren Raum angrenzte, in dem es einen richtigen Boxring gab und wo schwere Sandsäcke von der Decke hingen und eine Ecke für Gewichtheber eingerichtet war.
»Ist mir doch egal«, sagte er nur, schob mein Trainingshemdchen hoch und legte meine Brüste frei. Jeder, der in diesem Moment hereingekommen wäre, hätte sehen können, dass meine Nippel schon steinhart waren. »Außerdem stört uns niemand. Dafür habe ich schon gesorgt.«
Nur kurz fragte ich mich, was Chey getan haben mochte, dass die anderen im Gym solchen Respekt vor ihm hatten. Vielleicht war er ein besonders gefürchteter Kämpfer? Oder der Dojo gehörte ihm. Doch alle diese Gedanken zerstoben, als er mir die Leggings herunterzog und erst einen Finger und dann noch einen in mich hineinschob.
»Dir scheint unser Training ja mehr gefallen zu haben, als du dir anmerken lässt«, sagte er, als er die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen spürte, die nicht nur Folge der körperlichen Anstrengung, sondern auch dem Anblick seines muskulösen Körpers zu verdanken war.
»Also, kleine
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